Anlässlich des von Kulturdezernentin Ina Hartwig vorgestellten Prüfberichts zur Zukunft der städtischen Bühnen erklärt Michael Müller, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Seit 15 Jahren ist der Sanierungsbedarf der städtischen Bühnen bekannt mit immer neuen Überraschungen. Dabei wird die Frage der Finanzierung vernachlässigt. Notwendig ist, zweigleisig zu fahren. Neben der Standortdebatte muss auch die Finanzdebatte geführt werden. Das Jahrhundertprojekt Neubau Städtische Bühnen ist allein schon aufgrund der Baukosten von mindestens 1,3 Milliarden Euro nur durch einen kollektiven Willensakt von Stadt und Land zu stemmen. Es müssen dringend Finanzierungsmittel vom Land Hessen sowie von umliegenden Kommunen, wie etwa Eschborn, eingefordert werden. Diese externen Mittel sind nötig, um die gewaltige Summe überhaupt aufbringen zu können.“
Müller sieht im Neubau der Bühnen eine große Chance. „Die Kulturstadt Frankfurt kann demonstrieren, wie ein Theater des 21. Jahrhunderts beschaffen sein muss. Sie kann städtebaulich und architektonisch ein Zeichen setzen. Ein Blick nach München lohnt, dort wurde in kurzer Zeit (3 Jahre) mit der Isarphilharmonie ein moderner Konzertsaal errichtet, der ökologischen Ansprüchen genügt, indem in ein bestehendes Gebäude mit vorgefertigten Vollholzelementen eine Saalkonstruktion eingefügt wurde.“
Müller weiter: „Die Entscheidungen dürfen jetzt nicht weiter hinausgezögert werden. Das Damoklesschwert der Schließung der städtischen Bühnen schwebt allgegenwärtig über den Beschäftigten in den maroden Gebäuden. Je länger der Prozess dauert, desto näher rückt die Schließung. Das würde dem Kulturbetrieb massiv schaden.“
Müller sieht akuten Handlungsbedarf: „Das Kulturdezernat muss für Planungssicherheit sorgen und an Tempo zulegen. Je länger gewartet wird, desto teurer wird das Projekt. Dem muss die Kulturdezernentin jetzt mit entschiedenem Handeln Einhalt gebieten!“