Vom 13. bis 16. Mai 2021 hat in Frankfurt der 3. Ökumenische Kirchentag stattgefunden, den die Stadt Frankfurt mit rund 2,4 Millionen Euro bezuschusste wie eine aktuelle Anfrage der LINKEN ergab. Aufgrund der Pandemie seinerzeit wurde die Veranstaltung vorwiegend in digitalem Format abgehalten. Dazu äußert sich Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Wo üblicherweise Zehntausende aus aller Welt zusammenkommen waren 2021 recht sinnbildlich nur leere Tische und Stühle zu sehen. In Frankfurt gab es einige Veranstaltungen – jedoch war die Teilnahme größtenteils nur digital möglich. Die städtische Unterstützung wurde vom Magistrat mit Einnahmen durch Tourismus sowie mehr Aufträge für die Stadt und das Land begründet. Dabei sind durch das digitale Format Übernachtungen und Gastronomiebesuche fast gänzlich ausgeblieben. Die angestrebten touristischen Effekte gab es nicht, jedoch wurden trotzdem Millionen öffentlicher Gelder ausgegeben. Dass der Ökumenische Kirchentag mit etwa 2,4 Millionen Euro städtischer Mittel gefördert wurde, ist daher unverhältnismäßig und die Kritik der LINKEN war schon beim Beschluss über die Zuschüsse mehr als berechtigt. Die Kirchen in Deutschland sind wahrlich nicht arm wie eine Kirchenmaus und hätten den digitalen Ökumenischen Kirchentag alleine schultern können.“
Von den insgesamt zur Verfügung stehenden 5 Millionen Euro wurden etwa 2,4 Millionen durch den Kirchentag abgerufen. Müller weiter: „Die Stadt Frankfurt trägt damit einen Anteil von 37,5 Prozent der Kosten für eine digitale Veranstaltung, deren genaue Verwendungszwecke unklar sind. Dass der Magistrat bezüglich der Mittelverwendung auf das hessische Kulturministerium verweist, spricht Bände und zeugt von einem mangelhaften Interesse für die Verwendung von Steuergeldern. Die Stadt Frankfurt muss wissen, wofür sie Millionen ausgibt.“
Müller abschließend: „Angesichts des digitalen Formats ist es fraglich, ob eine Entlastung der gut gefüllten kirchlichen Kassen in diesem Umfang für eine digitale Veranstaltung nötig gewesen wäre. Diese Millionenbeträge hätten gerade in Pandemiezeiten anders eingesetzt werden müssen, z.B. für einen Härtefonds für von Armut Betroffene oder den Bau von Sozialwohnungen.“