Auf Anfrage der LINKEN. wurden die aktuellen Zahlen für den sozialen Wohnungsbau in Frankfurt veröffentlicht. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Die wohnungspolitische Bilanz von Planungsdezernenten Mike Josef (SPD) bleibt katastrophal. 2022 sind gerade einmal 160 neue Sozialwohnungen entstanden. Der Anteil von Sozialwohnungen am Gesamtbauvolumen bleibt nach wie vor – wie auch in den Jahren zuvor – verschwindend gering. Zwischen 2016 und 2021 wurden insgesamt 23.535 Wohnungen fertiggestellt. Im gleichen Zeitraum wurden jedoch nur 524 neue Sozialwohnungen gebaut. Der Anteil von Sozialwohnungen am gesamten Bauvolumen beträgt somit nur mickrige 2,23 Prozent! Gleichzeitig haben fast zehnmal so viele Wohnungen ihre Sozialbindung verloren. Das zeigt: Es wird in Frankfurt fleißig gebaut, jedoch nicht für Menschen mit geringem Einkommen. Es ist zudem unverständlich, wieso das Planungsdezernat Zahlen zum sozialen Wohnungsbau liefern, aber keine Auskunft zum Gesamtbauvolumen für 2022 geben kann.“
Dabei schrumpfe die Anzahl an Sozialwohnungen in Frankfurt Tag für Tag. Yilmaz weiter: „Gab es in den 1990er Jahren etwa 70.000 Sozialwohnungen, waren es 2020 nur noch knapp 23.000. Kaum neue Sozialwohnungen, neue genehmigte Luxusquartiere, hunderte auslaufende Sozialbindungen jährlich: Erst neulich sind 383 Wohnungen im Gallus aus der Bindung gefallen und der Magistrat schaut einfach zu. Das Schema ist seit Jahren das gleiche und Planungsdezernent Josef hat diese Entwicklung mitzuverantworten. Aktuell warten über 9.000 Haushalte auf eine Sozialwohnung, die einfach keine finden. Die Belange dieser Menschen werden einfach ignoriert.“
Yilmaz fordert abschließend: „Wir brauchen dringend eine Offensive im sozialen Wohnungsbau. Wenn wir weiterhin so wenig Sozialwohnungen bauen, werden wir niemals Menschen ausreichend mit angemessenem Wohnraum versorgen können. Dafür dürfen wir nicht auf private Investor*innen setzen, sondern müssen die öffentliche Wohnungsgesellschaften ABG Holding und Nassauische Heimstätte in die Verantwortung nehmen. Mike Josef sollte sich als OB-Kandidat nicht nur mit ‚Mieter*innenschutz‘ und ‚bezahlbarem Wohnraum‘ schmücken, sondern endlich welchen schaffen!“