In einem Antrag fordert die LINKE den Austritt der Mainova AG aus dem Lobbyverband und nimmt den Magistrat in Verantwortung. Die Mainova AG sei neben kleineren Stadtwerken sowie großen Energiekonzernen wie Uniper Energy Sales GmbH oder Shell Deutschland GmbH zahlendes Mitglied bei „Zukunft Gas“. Die klimapolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer, Daniela Mehler-Würzbach, erklärt:
„Frankfurt will bis 2035 klimaneutral werden, aber der führende Energiedienstleister der Stadt finanziert einen Verband der fossilen Industrie – und die Stadt, die zu großen Teilen Anteilen an der Mainova hält, schaut zu? Viele Frankfurter*innen beziehen ihre Energie über die Mainova, bezahlen also mit ihren Rechnungen die Mitgliedschaft in einem Gas-Lobbyverband, der Erdgas als klimafreundliche „Brückentechnologie“ inszeniert und eine nachhaltige Dekarbonisierung blockiert.“
Mehler-Würzbach: „Durch Lobbyisten wie „Zukunft Gas“ droht die Nutzung fossiler Rohstoffe verlängert zu werden“. Hierzu gehöre auch die geschürte Hoffnung auf sauberen Wasserstoff. Schon jetzt zeichne sich ab, dass grüner Wasserstoff nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen wird – weshalb „Zukunft Gas“ für klimaschädliche, blaue und türkise Wasserstoffe aus fossilem Gas lobbyiere.
Durch die Beteiligungsstruktur sei die Stadt Frankfurt in Verantwortung. 72,2 % der Anteile der Mainova gehören der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding, die selbst eine 100-prozentige Tochter der Stadt Frankfurt am Main ist. Mit Wirtschaftsdezernentin Wüst – amtierende Aufsichtsratsvorsitzende der Mainova -, Kämmerer Bergerhoff sowie zwei ehrenamtlichen Magistratsmitgliedern sitzen insgesamt vier Vertreter*innen des Magistrats im Aufsichtsrat der Mainova AG. Sie müssen auf die Geschäftsführung einwirken, damit die aus dem Lobbyverband „Zukunft Gas“ austrete und damit dem Vorbild anderer Stadtwerke folgen.