„DIE LINKE. im Römer kritisiert die Vermietung der Paulskirche an die Allgemeine Deutsche Burschenschaft durch den Magistrat“, erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Die Burschenschaften nehmen für sich in Anspruch in der Traditionslinie der Frankfurter Paulskirche zu stehen, dabei sind ihre Grundsätze mehr als fragwürdig und revisionistisch.“
Sie seien der Ansicht, dass das deutsche Volk die Gemeinschaft derjenigen sei, die durch deutsche Sprache, Kultur und Wertvorstellungen verbunden sei und sich zur deutschen Geschichte und Tradition bekenne. Müller dazu: „Diese reduzierte, nationale und verengte Sichtweise ist kaum mit den demokratischen Grundwerten in Einklang zu bringen, die beim Paulskirchenjubiläum gefeiert wurden.“
Das Bekenntnis zum Vaterland verpflichte die Burschenschafter zum Eintreten für die Belange des deutschen Volkes unabhängig von staatlichen Grenzen, heißt es weiter in den Grundsätzen der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft. Müller: „Wie passt das zu einer demokratischen und bunten Zivilgesellschaft? Diese Frage hätte der Magistrat stellen müssen. Es ist mehr als fragwürdig, warum der Magistrat einen Mietvertrag mit der Deutschen Burschenschaft abgeschlossen hat, wo doch offenkundig ist, wie rückwärtsgewandt, reaktionär und nach rechts offen diese Organisation ist. Die Kritik an den Deutschen Burschenschaften hätte dem Magistrat bekannt sein dürfen. Warum die grüne Bürgermeisterin auch noch ein Grußwort spricht, bleibt schlichtweg nicht nachvollziehbar.“
Müller abschließend: „Es wirkt besonders befremdlich, dass nach dem Fest zum Jubiläum der Paulskirche nun ausgerechnet an einen solchen Männerbund die erklärte Wiege der Demokratie vermietet wird. Wir werden als Fraktion mit einem dringlichen Antrag versuchen, die Deutsche Burschenschaft wieder auszuladen.“