„Es droht einzutreten, was abzusehen war – das Aus für das English Theatre am angestammten Standort in der Frankfurter Innenstadt. Der internationale Investmentfonds Capitaland hat null Interesse, die einmalige Kultureinrichtung vor Ort zu erhalten und besteht auf den Auszug und den Rückbau des Theaters bis zum 31. Januar 2024“, so Michael Müller, Vorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer.
Müller weiter: „Der Versuch, auf ein Einlenken des neuen Eigentümers des Hochhauses zu setzen, war zu blauäugig und ist jetzt wie eine Seifenblase zerplatzt. Der Magistrat muss sich die Frage gefallen lassen, warum die kulturelle Nutzung im Untergeschoss nicht rechtzeitig im Grundbuch verankert wurde? Die Doppelnutzung von Kultur und Büro im Gebäude an der Gallusanlage war ein gutes Beispiel für ein befruchtendes Nebeneinander von ökonomischen Interessen und kultureller Vielfalt und sollte dies unbedingt auch weiterhin bleiben.“
Die immense Unterstützung, die das English Theatre und seine Mitarbeiter*innen erhalten, zeige, dass dieses Theater zu Frankfurt gehört. Müller abschließend: „Die Stadtregierung agiert bislang viel zu zögerlich! Immer wieder wurde betont, dass man sich mit Capitaland in vertraulichen Verhandlungen befinde. Das nun drohende Aus für das Theater ist somit auch eine weitere krachende Niederlage für die Kulturdezernentin Ina Hartwig und die gesamte Frankfurter Stadtregierung.“
DIE LINKE im Römer habe einen Antrag gestellt, das English Theatre zu unterstützen und alles zu versuchen, den Standort zu halten. Dieser wird am 15. Juni im Kulturausschuss behandelt.