Durch den Ostwind der letzten Wochen fliegen derzeit viele Flugzeuge über das Frankfurter Stadtgebiet nördlich des Mains auf der Route 07-N (kurz) im „Ostbetrieb“ des Flughafens. Aus diesem Grund sind viele Beschwerden über die erhöhte Belastung durch den Fluglärm zu vernehmen – nicht nur „wie gewohnt“ im geplagten Frankfurter Süden, sondern z.B. auch im Gallus oder dem Europaviertel. Dazu Daniela Mehler-Würzbach, verkehrs- und umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Wir erleben derzeit einen ungewöhnlich hohen Anteil an ‚Ostbetrieb‘ des Flughafens auf der Strecke, die über das Frankfurter Stadtgebiet führt, was die vermehrte Lärmbelastung erklärt. Gleichzeitig verzeichnet der Flughafen gut 13 Prozent mehr Flugbewegungen als im Vorjahr und die Zahl der verspäteten Abflüge und Landungen ist auf einem sehr hohen Niveau. Verspätete Landungen reichen häufig bis Mitternacht heran, was die Nachtruhe der betroffenen Bürger*innen stark beeinträchtigt. Auch die sogenannten Lärmpausen werden kaum mehr eingehalten. Ein viel zu lascher Umgang mit den verspäteten Fliegern und den Lärmpausen ist festzustellen. Doch mehr als die Verstöße zu dokumentieren, passiert nicht. Weder von Seiten der Zuständigen im Magistrat, von Schwarz-Grün auf Landes-, noch von der Ampel auf Bundesebene werden Impulse ergriffen, um gegenzusteuern.“
Mehler-Würzbach weiter: „Studie um Studie bestätigt, dass der Lärm nicht nur die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt, sondern auch das Risiko fördert, an Depressionen oder einer Angststörung zu erkranken. Lärm macht krank und durch den Flugverkehr erhöht sich auch die Feinstaubbelastung. Es braucht mehr Schutz im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Es gilt für ein echtes Nachtflugverbot zu streiten, den Ausbau des Flughafens einzudämmen und die Verlagerung der Kurzstreckenflüge auf die Schiene anzugehen. Nur bleibt die Frage offen: Wer aus der herrschenden Politik streitet hierfür und schützt die Frankfurter*innen?“