Anlässlich der Erhöhung der Eintrittspreise der städtischen Museen sowie der Bewilligung von Finanzausgleichsmitteln für die Dom Römer GmbH von 5 Mio. Euro, kritisiert Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher und Vorsitzender der Fraktion die Linke im Römer:
„Diese finanzpolitischen Entscheidungen der Römerkoalition sind sozialpolitisch eine Katastrophe. Die Eintrittspreise der städtischen Museen drastisch anzuheben, sodass die Leute künftig bis zu 20 Euro für ein Erwachsenenticket zahlen müssen, um damit den städtischen Haushalt zu verbessern und 2 Millionen Euro mehr einzunehmen, ist skandalös. Museen sind Bildung; Kunst und Kultur sind elementar für die Gesellschaft. Daher müssen Museen allen zugänglich sein und dürfen nicht, durch finanzielle Hürden, nur Menschen mit besserem Einkommen offenstehen.“
Müller vergleicht diese Sparmaßnahmen mit geplanten städtischen Ausgaben: „Gleichzeitig hat die Stadt beschlossen, die Verluste der Dom Römer GmbH mit 5 Millionen Euro auszugleichen. Hier wird bereitwillig Geld in Millionenhöhe zur Verfügung gestellt, um das Dom-Römer-Areal zu vermarkten. Es dient auch dazu, völlig überteuerte Restaurants zu erhalten, die zum Beispiel in der Neuen Altstadt das Frankfurter Grüne-Soße-Gericht für 22 Euro anbieten. Wer kann sich das leisten? Wieso sollen städtische Gelder für solch eine Vermarktung der Altstadt verwendet werden, während die Museen ihre Eintritte erhöhen müssen, damit die Stadt genug Einnahmen hat? Das ist eine völlig falsche Priorisierung, die außerdem höchst unsozial ist. Die Neue Altstadt ist sowohl städtebaulich als auch wegen der Unsummen, die dafür ausgegeben werden, ein defizitäres Fass ohne Boden.“
Müller weiter: „Ebenso absurd sind die in Aussicht gestellten 1,5 Millionen Euro Zuschüsse der Stadt für die Restaurierung des ‚langen Franz‘ in diesem Jahr. Dass für eine restaurative Wiedererrichtung eines alten Rathausturms ohne jeglichen öffentlichen Nutzen so viel Steuergeld lockergemacht wird, ist grundfalsch und angesichts der Sparmaßnahmen im Kulturbereich verhältnislos. Die Stadtregierung sollte dringend ihre finanzpolitischen Entscheidungen auf den Prüfstand stellen und sozialpolitische Gesichtspunkte dabei in den Vordergrund rücken.“