Seit 2016 müssen die Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe in ihrer Arbeit mit gleichbleibenden Zuschüssen auskommen, die lediglich durch Einmalzahlungen geringfügig erhöht wurden. Gleichzeitig wachsen die Aufgaben und Kosten durch die Folgen der Corona-Pandemie, Tarifsteigerungen und die grassierende Inflation. Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:
„Jahr für Jahr meldet die Stadt Frankfurt Rekordeinnahmen durch die Gewerbesteuer. Allein im abgelaufenen Wirtschaftsjahr betrugen die Einnahmen 3,01 Milliarden Euro. Das sind 500 Millionen Euro mehr als erwartet und wieder einmal ein Rekord. Diese Mehreinnahmen muss die Stadt dazu nutzen die Kinder- und Jugendarbeit in Frankfurt endlich ausreichend zu finanzieren. Das ist eine dringend benötigte Zukunftsinvestition in die soziale Infrastruktur der Stadt.“
Der Jugendhilfeausschuss hat am 29. Januar dieses Jahres einen „Appell zur Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe“ in Frankfurt verabschiedet, der den Magistrat und die Stadtverordneten auffordert, einen nachhaltigen Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe einzuleiten und die Haushaltsmittel im Bereich der präventiven Kinder- und Jugendhilfe ab dem Jahr 2024 um zusätzliche 26 Millionen Euro dauerhaft zu erhöhen. Unterstützt wird dieser Apell durch einen gemeinsamen Brandbrief vieler Verbände, Träger, Einrichtungen, Beratungsstellen und Persönlichkeiten aus der Wissenschaft an den Magistrat. Ende März wird den Stadtverordneten der Haushaltsentwurf für den Doppelhaushalt für die Jahre 2024/25 vorgelegt.
„Im Rahmen der Haushaltsdebatten werden wir die Stadtregierung auffordern, die von ihnen geforderten Gelder für die Kinder- und Jugendarbeit für die Träger in den Haushalt einzustellen. Denn wie die Millionen Mehreinnahmen am Ende verteilt werden, ist eine politische Entscheidung und in dieser Frage steht Die Linke politisch an der Seite der Träger und der Kinder und Jugendlichen“, so Dalhoff abschließend.