Der Magistrat hat den Entwurf für den neuen Hochhausentwicklungsplan vorgestellt. Dieser sieht den Bau von 14 neuen Hochhäusern vor. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:
„Frankfurt braucht keine weiteren Prestige-Betonriesen, in denen nur noch mehr leerstehende Bürofläche entsteht. Davon haben wir bereits mehrere hunderttausend Quadratmeter in der Stadt. Und wenn doch ein paar Wohnungen entstehen, werden diese zu Mondpreisen verhökert und als reine Anlage-, wenn nicht Geldwäscheobjekte ebenfalls weitgehend leerstehend gelassen, so dass keine normale Frankfurterin, kein normaler Frankfurter irgendeinen Nutzen davon hat. Ganz im Gegenteil, denn der dort möglicherweise vorgesehene geförderte Wohnraum bleibt ebenfalls unbezahlbar. Die auf Förderung angewiesenen Haushalte können sich die in Hochhäusern üblichen, sehr hohen Wohnnebenkosten schlicht und einfach nicht leisten. Hier entstehen Reichen-Ghettos, die wir entschieden ablehnen. Was Frankfurter*innen wirklich brauchen sind bezahlbarer Wohnraum und Schulen für ihre Kinder. Hier sollte der Magistrat seine Prioritäten setzen und nicht die Nachfrage der profitorientierten Immobilienbranche bedienen.“
Yilmaz verweist zudem auf die nachteiligen Klimaauswirkungen von Hochhäusern. „Die Klimabilanz von Hochhäusern ist eine ökologische Katastrophe. Dabei verursachen allein die benötigten Fundamente zigtausende Tonnen an klimaschädlichen Treibhausgasen. Auf der einen Seite beklagt der Magistrat die immensen Kosten, die der Klimawandel verursacht, auf der anderen Seite aber soll weiterhin munter eine Hochhausgenehmigung nach der anderen durchgewunken werden“, so Yilmaz weiter.
Die Hochhausentwicklungsplanung sollte eigentlich um einen Frankfurter Klimastandard „nachhaltige Hochhausentwicklung“ ergänzt werden. Yilmaz abschließend: „Kein Wunder, dass davon nichts mehr zu hören ist, ist dies der Sache nach doch auch ein Wiederspruch in sich. Allein die Baukörper der neu geplanten Hochhaus-Promenade wird den Kaltluftzufluss in die Innenstadt massiv beeinträchtigen und die jetzt schon immens problematische Hitzeentwicklung dort weiter verschärfen.“