Stadtverordneter Michael Müller, LINKE.:
Frau Vorsteherin,
meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ja, die Schirn. Sie ist ein Paradebeispiel postmoderner Architektur, wie es viel postmoderne Architektur in Frankfurt am Main gibt. Das Motto der Postmoderne war und ist: „Alles ist möglich“. Das spiegelt sich auch in den charakteristischen Merkmalen der postmodernen Bauwerke wider, wie wir es auch bei der Schirn feststellen können. Verschiedene Stile vergangener Epochen werden und wurden wiederbelebt, der Gebrauch von Giebeln, Bögen und Säulen, ein Materialmix, der Ihnen allen wahrscheinlich bekannt vorkommt, wenn Sie sich die Schirn anschauen. Es gibt einen Säulengang, der an die Uffizien in Florenz erinnern soll, es gibt die offene Wandelhalle, es gibt die Kuppel. Immer neue Blickachsen, wunderbare Architektur. Man sagt über die Architektur der Postmoderne übrigens, man kann sie lieben und man kann sie hassen, aber man kann ihr nicht gleichgültig gegenüberstehen. Ich glaube, das ist richtig. Ich finde aber auch, dass man das über viele Architekturprojekte der Gegenwart, die in Frankfurt am Main realisiert werden, leider nicht sagen kann. Sie lassen uns viel zu oft gleichgültig zurück.
Also, nicht nur die guten Ausstellungen der Schirn lohnen sich, es lohnt sich auch, die Architektur zu betrachten, und deshalb ist es gut und richtig, dass jetzt die energetische Sanierung und die Brandschutzertüchtigung vorangetrieben wird, damit diese wertvolle Architektur die Zukunft überdauert. Was uns bei der Sanierung auch wichtig ist, dass auf Barrierefreiheit geachtet wird. Das muss beachtet werden, weil dieser Aspekt in den Achtzigerjahren in der postmodernen Architektur leider unterbelichtet war. Insgesamt stimmen wir als LINKE. aber diesem richtigen Vorschlag zu.
Vielen Dank!