Die Turmspitze des Frankfurter Römers „Langer Franz“ soll rekonstruiert werden. Die Baugenehmigung liegt mittlerweile vor. Knapp 1,5 Millionen Euro wurden dafür gespendet. Die Stadt Frankfurt will weitere 1,5 Millionen Euro beisteuern. Dazu Michael Müller, Vorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:
„In der Frankfurter Kulturszene leiden die Künstler*innen unter Preissteigerungen, es fehlen bezahlbare Wohnungen und der Ausbau von Bus und Bahn kommt nicht voran. Und gleichzeitig soll eine völlig aus der Zeit gefallener, restaurativer Wiederaufbau eines alten Rathausturms ohne jeglichen öffentlichen Nutzen mit 1,5 Millionen Euro gefördert werden. Das braucht kein Mensch in Frankfurt. Völlig absurd ist der Vergleich, dass auch andere Rathäuser in Deutschland ja auch Türme hätten, z.B. München und Hamburg. Dann könnte man auch sagen, dass in München der Schulbau mit Milliardeninvestitionen vorangetrieben wird, während Frankfurt auch hier die Zukunft verschläft. Auch städtebaulich ist es kein Makel, da kaum jemand diesen Turm vermisst hat in den letzten Jahrzehnten. Diese restaurative Rückwärtsgewandtheit findet ihren Ausdruck nun also in der Rekonstruktion des ‚Langen Franz‘. Die Linke wird jegliche finanzielle Unterstützung für dieses Unsinns-Projekt ablehnen.“
Die Linke im Römer hat diesen Neuaufbau stets abgelehnt. „Es ist bezeichnend, dass die Regierung im Römer hierfür Steuergeld locker machen will. Der Wiederaufbau des ‚Langen Franz‘ ist Ausdruck einer völlig falschen Prioritätensetzung – wie schon bei der Neuen Altstadt.“