Kürzlich wurden die Ergebnisse der von der Stadt Frankfurt beauftragten Umfrage „Leben in Frankfurt 2023“ veröffentlicht. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:
„Die Zufriedenheit mit der Lebensqualität in Frankfurt nimmt ab. Als größtes Problem nennen die Frankfurter*innen unverändert teuren Wohnraum. Bemerkenswert ist, dass diese Frage ohne Vorgaben gestellt wurde. Als zweitgrößtes Problem wird das mangelnde Wohnraumangebot genannt. Das zeigt: Wohnen bereitet den Menschen in Frankfurt schlaflose Nächte. Wohnraum ist unbezahlbar und nicht verfügbar. Das sagen nicht nur die Zahlen der Wohnungsmarktanalysen, sondern dies spiegelt sich auch in den real existierenden Sorgen und Nöten der Menschen wider. Wann hört die Stadtregierung endlich auf, die Daten zu ignorieren und leitet daraus Taten ab?“
Laut O’Sullivan, Dezernentin für Digitalisierung und Bürgerservice, ist Wohnraum teuer, aber gäbe weniger Probleme geben, eine Wohnung zu finden. Yilmaz kritisiert: „Bezahlbarkeit und Verfügbarkeit hängen zusammen. O’Sullivan stellt es so dar, als hätten zu viele Menschen zu wenig Geld, um sich eine Wohnung zu leisten. Das Problem in Frankfurt aber ein Angebotsproblem. Man sollte es nicht auf den Geldbeutel der Menschen schieben.“
Yilmaz abschließend: „Das Problem des Wohnungsmangels ist seit Jahren bekannt. Trotzdem belässt es die Stadtregierung immer wieder bei leeren Ankündigungen. Es herrscht in Frankfurt nicht nur wohnungspolitischer Stillstand, sondern ein gefährlicher Rückschritt, denn überall gibt es Baustopps und immer weniger Sozialwohnungen. Die Stadt hat diese Situation selbst herbeigeführt, weil wichtige wohnungspolitische Instrumente nicht genutzt werden. Die Stadt muss endlich ihre öffentlichen Wohnungsgesellschaften in die Pflicht nehmen, bezahlbaren Wohnraum und vor allem Sozialwohnungen zu schaffen. Sie muss es selbst in die Hand nehmen, denn Wohnen ist ein Menschenrecht!“