Sylt ist nur die Spitze des Eisbergs

Michael Müller, Fraktionsvorsitzender Die Linke im Römer: „Völlig zurecht sind viele
schockiert über den offen zur Schau gestellten Rassismus von feiernden Rich Kids
auf Sylt. Dieser blanke Rassismus frisst sich immer weiter in alle Milieus und
Altersgruppen hinein und wird offen ausgelebt. Es zeigt sich deutlich, dass
Rechtsextremismus und Rassismus eben keine Randphänomene sind. Sie reichen
bis tief ins bürgerliche Milieu unserer Gesellschaft.“

Überrascht könne nur sein, wer nie selbst Opfer von Rassismus, Hass und
Ausgrenzung geworden ist. Für viel zu viele Menschen – auch in Frankfurt – sei dies
leider bittere Alltagsrealität.

„Die sogenannte Mitte der Gesellschaft, in der Shoa-Witze und Hitler-Bildchen von
der Schulklasse bis in den Polizei-Chat reichen, kann sich weder vom
Antisemitismus noch vom Rassismus freisprechen und sollte spätestens jetzt mit
der Selbstkritik beginnen“, so Müller weiter.

Heute seien zwei Vorfälle vom vergangenen Wochenende im Frankfurter Nordend
bekannt geworden, wonach Menschen volksverhetzende Parolen gerufen haben
sollen. Die betreffenden Personen wurden vorläufig festgenommen und müssen
sich nun des Verdachtes der Volksverhetzung verantworten. Müller: „Das sind nicht
einfach nur Trittbrettfahrer, die auf der Sylter Welle reiten. Sylt ist nur die Spitze des
Eisbergs. Aktuell findet eine massive Enthemmung der politischen Einstellungen in
der gesamten Breite der Gesellschaft statt. Tief verankerte rechtsradikale
Einstellungen brechen sich ungehemmt Bahn.“

Zur gleichen Zeit, in der Nacht auf Montag, wird Frankfurt erneut von einem
vermeintlich queerfeindlichen Ãœbergriff erschüttert. „Dies alles gehört zusammen –
der Hass auf Menschen, die vermeintlich Ausländer sind oder nun Mal lieben, wen
sie wollen. Die Klammer ist die politische Rechte, die in den Parlamenten und auf
den Straßen der Menschenverachtung den Boden bereiten“, so Müller
abschließend.

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