Seit Januar dürfte die Stadt Frankfurt aufgrund einer Änderung des hessischen Kommunalabgabengesetzes den Tourismusbeitrag auch von Geschäftsreisenden verlangen, hat dies aber bis heute nicht beschlossen. Dazu erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion Die Linke:
„Es grenzt an Arbeitsverweigerung, dass die Tourismussatzung noch nicht geändert wurde und Geschäftsreisende immer noch nicht zur Kasse gebeten werden, Privatpersonen aber schon. Dies ist sozial zutiefst ungerecht und nicht nachvollziehbar. Seit Januar könnte die Stadt hier Mehreinnahmen generieren, auf die sie freiwillig verzichtet. Das ist widersinnig, vor allem da aktuell das größte Tourismusereignis in Frankfurt stattfindet – die EM. Dafür kommen auch viele Menschen in die Stadt, die geschäftlich mit dem Sportereignis zu tun haben. Ebenso zieht es Geschäftsreisende an, die sich die Spiele anschauen, denn die UEFA wirb gezielt Unternehmen mit der Möglichkeit an, ‚VIP-Tickets‘ zu buchen.“
Ebenfalls kritisiert Müller, dass lokale Brauerei- und Getränkekonzerne nicht am großen Geschäft teilhaben dürften: „Die UEFA bootet die lokale Wirtschaft aus, denn sie hat ihre teuren Exklusiv-Partner, mit denen sie Werbe- und Vermarktungsrechte teilt. Auch die Preispolitik der UEFA für Getränke und Essen lässt jegliche soziale Verantwortung missen. 7 Euro für einen halben Liter Bier – hier werden die Fußballfans ordentlich zur Kasse gebeten, damit das Geschäft für die Partner auch stimmt. “
„Die UEFA bestimmt von vorne bis hinten diese EM. Damit entfernt sich das Sportereignis immer mehr von dem, was es sein sollte: Ein Fußballfest für alle“, so Müller abschließend.