Über kaum ein Viertel wird derzeit so viel diskutiert wie über das Bahnhofsviertel. Drogenszene, Wohnungslosigkeit, Rotlichtmilieu, schicke Bars, angesagte Kulturszene und kulturelle Vielfalt – hier treffen viele Gegensätze aufeinander. Lange Zeit hatte das Viertel einen schlechten Ruf und wurde von vielen gemieden. Inzwischen ist die Gentrifizierung in vollem Gange. Mittlerweile ist der Stadtteil nicht nur für junge Leute und Kulturschaffende attraktiv, sondern auch für Investor*innen mit ihren Gewinnabsichten.
Themen wie die Folgen der Corona-Pandemie, das Zürcher Modell, die Einrichtung einer Waffenverbotszone und mehr Polizeipräsenz vor Ort werden immer in die Debatte über das Bahnhofsviertel eingebracht. Die Antworten auf die Probleme im Stadtteil sind oft autoritär. Auf unserem kritischen Stadtteilrundgang wollen wir herausfinden, wie sich die Situation für die Menschen dort zugespitzt hat – auch im Zuge der Fußball-Europameisterschaft, welche Rolle die Stadtpolitik dabei spielt und welche linken Antworten es darauf gibt.
Wir wollen mit euch folgenden Fragen nachgehen: Wie hat sich das Bahnhofsviertel in den letzten Jahren verändert? An welchen Orten werden Aufwertungs- und Verdrängungsprozesse konkret sichtbar? Wie wirken sich zunehmende Überwachung und die Sparpolitik auf die Menschen im Viertel aus? Wie kann „Ein Viertel für Alle“ entstehen?
Kommt mit uns mit und macht euch selbst ein kritisches Bild vom Bahnhofsviertel