Zum Wärmewende-Kurs der Mainova: Ehrliche Fahrpläne statt „Optionen“

Anlässlich der Hauptversammlung der Mainova und des aus der Presse entnommenen Interviews von Dr. Michael Maxelon erklärt Daniela Mehler-Würzbach, klimapolitische Sprecherin der Linksfraktion:

„Es freut mich, dass die Mainova die Herausforderung der Wärmewende trotz der Größe der Aufgabe zuversichtlich angeht. Dr. Maxelon ließ die Frankfurter*innen in seinem Interview wissen, er könne nicht genau vorhersagen, in welchen Mengen und zu welchen Preisen der grüne Wasserstoff verfügbar sein wird. Er betrachte es als ihre Aufgabe bei Mainova, diese ‚Option‛ mitzudenken und dann einzusetzen, wenn sie sinnvoll sei. Diese Haltung irritiert angesichts der Fakten: Bei den beiden im Bau befindlichen H2-ready Gasturbinen im Heizkraftwerk West hat man sich bereits entschieden, wissend: Solange die ‚Option‛ grüner Wasserstoff nicht zieht, werden die Gasturbinen weiter mit Erdgas oder fossilem Wasserstoff heizen.“

„Dass die geplanten Gaskraftwerke im Wärmebereich jenseits von Spitzenlastdeckung laufen sollen, ist höchst problematisch – wie auch, dass die Mainova, wie vielfach verlautbart, auf Wasserstoff im Gasnetz setzt. Der Gebäudewärmesektor ist kein sinnvoller Anwendungsfall für Wasserstoff. Kommunen sollen keinen Wasserstoff fürs Heizen, sondern nur für industrielle Prozesse einplanen“, so Mehler-Würzbach weiter.

Mehler-Würzbach abschließend: „Aufgabe der aktuellen kommunalen Wärmeplanung ist auch, die kosteneffizienteste Art der klimaneutralen Wärmeversorgung zu prüfen. Grüner Wasserstoff ist in der Herstellung zu energieintensiv, zu teuer und wird schlichtweg nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Wer auf Wasserstoff zum Heizen setzt, fördert stattdessen weiterhin die Verbrennung von fossilem Erdgas und bringt die Verbraucher*innen in eine Kostenfalle. Auch ist absehbar, dass ein Großteil des Gasverteilnetzes in Zukunft nicht gebraucht werden wird. Für seine Stilllegung brauchen wir einen frühen und ehrlichen Fahrplan. Die Diskussion hierüber muss in Frankfurt mit der kommunalen Wärmeplanung öffentlich geführt werden.“

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