Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant Häuser mit insgesamt 3.600 Quadratmetern Wohnfläche meistendbietend zu verkaufen. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:
„Die Pläne des Häuserverkaufs durch den DFB sind ein Schlag ins Gesichts aller Mieter*innen, die jetzt um ihre Wohnungen Angst haben müssen. Dass eine öffentliche Stiftung und auch die Mieter*innen selbst aus dem Bieter*innenverfahren geflogen sind, zeigt, dass es hier nur um Geld und nicht Menschen geht. Gegen private Investor*innen, die sie überbieten, haben sie keine Chance. Dann wird Folgendes passieren: Die Mieten werden enorm erhöht, um den Kaufpreis wieder reinzuholen. Der DFB bringt Mieter*innen so in eine prekäre Lage, nur um ihr Prestigeprojekt DFB-Campus zu finanzieren. Das zeugt von Rücksichtslosigkeit und Gier. Mieter*innen sollten nicht für Minusgeschäfte eines Vereins herhalten müssen.“
Der DFB sei als gemeinnütziger und damit steuerbegünstigter Verein anerkannt. Yilmaz weiter: „Als gemeinnütziger Verein ist der DFB der Allgemeinheit verpflichtet und sollte auf gar keinen Fall profitorientiert handelt. Er hat zudem die ehemalige städtische Galopprennbahn weit unter Marktwert übernommen und nutzt sie seither für den DFB-Campus. Der DFB profitiert von sehr günstigen Verträgen mit der Stadt Frankfurt. Er muss deshalb seiner sozialen Verantwortung nachkommen und den Frankfurter*innen etwas zurückgeben.“
Die Stadt Frankfurt müsse hier unbedingt eingreifen und die drohende Spekulation mit Wohnraum verhindern. Yilmaz fordert: „Die Stadt Frankfurt oder die öffentlichen Wohnungsgesellschaften ABG Holding (ABG) oder Nassauische Heimstätte (NH) müssen die Häuser zu einem angemessenen Preis kaufen. Die Stadtregierung, allen voran Planungsdezernent Gwechenberger (SPD), darf hier nicht tatenlos zuschauen, wie noch mehr bezahlbare Wohnungen für immer verloren gehen. Die Stadt, die ABG, die NH und der DFB müssen jetzt schnell an einen Tisch geholt werden.“