Italienischer Riese UniCredit schluckt Commerzbank und gefährdet Frankfurter Arbeitsplätze

Mit dem Ausverkauf der Commerzbank und die schleichende Übernahme durch die UniCredit entsteht die nächste europäische Riesenbank, die „too big to fail“ ist. Dazu erklärt Michael Müller, Fraktionsvorsitzender der Fraktion Die Linke im Römer:

„Es ist für den Frankfurter Magistrat ein Armutszeugnis, diese tektonischen Verschiebungen für den Frankfurter Bankenstandort scheinbar ignoriert zu haben. Wie die Bundesregierung schaute auch die Frankfurter Regierung ahnungslos zu, wie die italienische Großbank UniCredit, durch die Hintertür, eine feindliche Ãœbernahme vollzogen hat.“

„Der mal wieder mit sich selbst beschäftigte Frankfurter Magistrat, hat geschlafen und nicht einmal erkannt, dass die drohende Ãœbernahme durch die italienische Großbank mehrere tausend Arbeitsplätze in Frankfurt am Main gefährden könnte“, so Müller. Von der Wirtschaftsdezernentin kam zu der Causa Commerzbank bislang kein einziges Wort, während die Angestellten um ihre Zukunft bangen. Ängste der Belegschaft sind nicht unbegründet, mit 21 Prozent Anteil bestimmt die UniCredit nun faktisch den Kurs der Bank.

UniCredit ist in diesem Kontext auch keineswegs ein unbeschriebenes Blatt. Von ihrer feindselig einzustufenden Hintertür-Übernahmetaktik ganz zu schweigen, war die Bank bereits in den 2000ern in den Schlagzeilen. Damals, in 2005, übernahm sie die Hypovereinsbank, zwei Drittel der Stellen wurden abgebaut. Ein Stellenabbau dieser Größenordnung wäre im Falle der Commerzbank katastrophal, da es den Wegfall von 17.000 Arbeitsplätzen bedeuten würde.

Müller kritisiert weiter, dass während der Finanzkrise 2008 die Verluste der UniCredit von den Steuerzahlenden ausgeglichen werden mussten, um die Großbank vor einem Lehman Brothers-Schicksal zu retten. Mit einer Vorgeschichte wie dieser, ist es ein Skandal, dass Staat und Stadt tatenlos zusehen, wie die UniCredit nun droht die Commerzbank sich einzuverleiben.

 

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