Rede während der 34. Plenarsitzung am 19. September 2024
Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,
sehr verehrte Damen und Herren!
Der Klimawandel macht auch vor unseren Bildungseinrichtungen nicht halt. Die Hitzeperioden im Sommer werden häufiger, und das mit immer extremeren Temperaturen. Es hat auch schon in diesem Jahr den Kindern und Jugendlichen zu schaffen gemacht. Die Studierenden der Goethe-Uni mussten bei über 30 Grad im Hörsaal Abschlussprüfungen schreiben, und in vielen unserer Schulen sieht es nicht besser aus. Sie alle haben den offenen Brief der IGS 15 bekommen, der exemplarisch für viele Schulen in Frankfurt genommen werden kann. Wie dort beschrieben, herrschen bereits morgens hohe Temperaturen in den Klassenräumen, was den Schulalltag von Anfang an anstrengend gemacht hat. Das Gleiche gilt für viele Kitas und Einrichtungen der Nachmittagsbetreuung. Hitze hat einen erheblichen negativen Einfluss auf das Lernen und die Leistung, die die Kinder erbringen müssen. Der Körper ist vorrangig damit beschäftigt, sich abzukühlen, was zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Erschöpfung führt.
Natürlich unterscheiden sich die Hitzebelastungen aufgrund unterschiedlicher baulicher Eigenschaften und der Lage im Stadtgebiet. Dennoch müssen wir uns über einen abgestimmten Umgang mit der Situation und über gewisse Standards Gedanken machen, um unsere Bildungseinrichtungen hitzeresistent zu machen. Hitzeschutzmaßnahmen sind somit ein weiterer und notwendiger Baustein, der zu dem riesigen Berg von Schulsanierungen noch dazukommt. Dies gilt für Schulgebäude und Kitas genauso wie für deren Außengelände, aber auch für die städtischen Spielplätze in dieser Stadt. Dies bedeutet aber auch, dass wir neben der Schulbausanierungsoffensive an allen Schulen ein Hitzekonzept erstellen und umsetzen müssen, und zwar schnell.
Die Stadt Wiesbaden hat Anfang dieses Jahres einen Hitzeaktionsplan ins Leben gerufen. Alle Schulen erhalten demnach regelmäßig zur Vorbereitung auf den Sommer die schulorganisatorischen und pädagogischen Möglichkeiten zur Reduzierung der Hitzebelastung sowie eine Erörterung der baulichen und technischen Möglichkeiten zum Hitzeschutz. Daraus erstellen sich zum Beispiel die Schulen ein Hitzekonzept, welche zu Beginn des Schuljahres mit der Verwaltung abgestimmt wird.
Der Klimawandel hat jetzt schon erheblichen Einfluss auf das Lernklima unserer Kinder. Wir haben bis zum nächsten Sommer Zeit, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Wir sollten uns beeilen, denn die Temperaturen werden mit Sicherheit auch im nächsten Sommer hoch werden, wenn nicht noch extremer. Deswegen werden Ihre, Frau Weber, vorgestellten Maßnahmen nicht ausreichen. Sie müssen an allen Schulen geprüft und umgesetzt werden und nicht nur die schlimmsten Mängel bis zum nächsten Sommer beseitigt werden.
Vielen Dank!