Weihnachtsmarkt ohne rassistische Sprache

Anlässlich der Diskussion um die rassistische Bezeichnung eines Kakaogetränks, das auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wird, erklärt Daniela Mehler-Würzbach, Stadtverordnete der Linksfraktion im Römer:

„Es ist pietätlos und rassistisch, einen braunen Kakao ‚mit Schuss‘ nach einem Schwarzen Politiker Lumumba zu nennen, der für die Befreiung Afrikas kämpfte. Und der dafür sein Leben ließ. Man sollte Kakao mit Rum nicht mehr aus Trotz nach dem Freiheitskämpfer benennen, sondern ihn als das zu bezeichnen, was er ist: Heißer Kakao mit Rum.“

Mehler-Würzbach erklärt: „Patrice Lumumba ist eine Symbolfigur des antiimperialistischen Kampfes in Afrika. Er war der erste gewählte sozialistische Präsident des von der belgischen Kolonialmacht befreiten Kongo. Er wurde 1960 mit Unterstützung der USA weggeputscht und im Alter von nur 35 Jahren verschleppt, gefoltert und ermordet. Als Linksfraktion begrüßen wir die eindringliche Bitte der Tourismus und Congress Gesellschaft (TCF), die den Markt organisiert, das Getränk umzubenennen. Schon im letzten Jahr wurden die Schausteller*innen auf die Problematik der Bezeichnung ‚Lumumba‘ hingewiesen. Jetzt muss endlich etwas passieren.“

Mehler-Würzbach abschließend: â€žWir brauchen keine Empörung oder künstlich aufgeladene Debatten, sondern Hintergrundwissen und Mut zum Perspektivwechsel, Empathie und Respekt. Nur weil etwas ‚üblich‘ ist, Unrechtsbewusstsein nicht ausgebildet war oder nicht thematisiert wurde, heißt das nicht, dass wir nicht dazu lernen können. Das zeichnet unsere Gesellschaft aus, dass wir in der Lage sind, dazuzulernen.“

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