Wer im Frankfurter Norden nachts den ÖPNV nutzen möchte, ist auf den Rufbus KNUT angewiesen. Dieser ersetzt mehrere Buslinien und gewährleistet so für viele Menschen den Zugang zu öffentlicher Mobilität. Aber: zusätzlich zu einem normalen ÖPNV-Ticket kostet die Fahrt mit KNUT einen Euro sogenannten Komfortzuschlag und weitere 30 Cent pro gefahrenen Kilometer. Das kritisiert Daniela Mehler-Würzbach, mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:
„Niemand sollte aufgrund seines Wohnortes mehr zahlen müssen, vor allem wenn ein gültiges ÖPNV-Ticket bereits vorhanden ist. Damit werden Kürzungen des Nahverkehrs auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen, die vom ÖPNV abhängig sind. Hinzu kommt noch, dass das Deutschlandticket nicht als gültiges ÖPNV-Ticket anerkannt wird. Das widerspricht deutlich dem Versprechen, dass das Deutschlandticket sichere bezahlbare Mobilität für alle in ganz Deutschland gewährleistet. Entweder ist KNUT nicht wirklich Teil des ÖPNVs und das Angebot an regulären Buslinien muss erweitert werden – oder alle Zuschläge gehören abgeschafft. Zusatzzahlungen sind unsozial und schließen Menschen von Mobilität aus.“
Die Linke im Römer hat einen Antrag eingebracht, der den Magistrat auffordert, bei KNUT auf Komfortzuschlag und Kilometerpauschale zu verzichten – zunächst bei allen Fahrten, die die regulären Buslinien 28, 29, 39 und 63 ersetzen. Bis Ende 2025 soll KNUT in das reguläre ÖPNV-Angebot aufgenommen werden, so dass spätestens dann alle Zusatzzahlungen wegfallen. Außerdem soll das Deutschlandticket sofort als gültiges Ticket anerkannt werden.