Friedrich Ebert Anlage
Viele Menschen leben gemeinsam im Gallus: Familien, Einzelpersonen, Wohngemeinschaften. Sie alle erleben seit einigen Jahren, dass an jeder Ecke gebaut wird. An der Frankenallee zum Beispiel entstehen teure neue Einzelprojekte. Bestehende Häuser werden modernisiert. Mit der Modernisierung kommt die Mieterhöhung. In der Knorrstraße und der Wallauer Straße sind davon ganze Häuserblocks betroffen.
Noch mehr gebaut wird nebenan, wo seit einigen Jahren das Europaviertel entsteht. Es ist formal Teil des Gallus, fühlt sich aber für viele nicht so an. Hier haben Immobilieninvestoren sich ausgetobt und Eigentumswohnungen, breite Straßen und Luxushotels gebaut. Die neuen Gebäude sind monoton und Teile davon stehen aus Spekulationsgründen sogar leer. Bald soll das größte Wohnhochhaus Europas fertig werden. Die hohen Preise strahlen auf das benachbarte Gallus aus. Viele Bewohner*innen des Viertels haben vor einer Mieterhöhung Angst. Auch Gewerberäume werden teurer – das hat zum Beispiel das Stadtteilzentrum SIKS in der Koblenzer Straße zu spüren bekommen und musste ausziehen.
Viele Flächen im Gallus und Europaviertel waren früher öffentlich. Jetzt werden sie mit teuren Wohnungen bebaut. Da ist der alte Güterbahnhof, auf dessen Gelände jetzt das Europaviertel steht. Das Alte Polizeipräsidium an der Friedrich-Ebert-Anlage wurde an einen Investor verkauft. Das Ordnungsamt an der Mainzer Landstraße ist jetzt ein teures Apartmenthaus. Selbst die landeseigene Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte hat im Europaviertel Eigentumswohnungen gebaut und verkauft.
DIE LINKE lädt ein, über Entwicklungen und Probleme im Stadtteil gemeinsam im Rahmen eines Rundgangs an Ort und Stelle zu diskutieren.
Treffpunkt für den Spaziergang ist hier: