Cum-Ex-Skandal: Banken betrügen und Frankfurt zahlt die Zeche?

Die Betrugsmasche mit sogenannten Cum-Cum/Cum-Ex-Geschäften kostet die Stadt Frankfurt am Main über 100 Millionen Euro. Weil die illegalen Tricks der Banken beim Aktiengeschäft aufgeflogen sind und die fälligen Steuernachforderungen gewinnreduzierend wirken, muss jetzt ‚zu viel‘ gezahlte Gewerbesteuer aus den Kassen der Kommune zurückgezahlt werden. Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert die Haltung des Kämmerers: „Uwe Becker reagiert auf diese fehlenden Gelder in Folge krimineller Machenschaften mit einem Achselzucken und der Ankündigung, dass wir uns nicht übernehmen dürfen.“

„Herr Becker bezeichnet den größten Steuerskandal in einem Interview mit der Frankfurter Neuen Presse lapidar als ‘ein Modell, das nicht ganz sauber war‘. Damit offenbart sich seine Gutgläubigkeit gegenüber einer skrupellosen Finanzwirtschaft, die Steuerraub und Steuerbetrug im großen Stil ermöglicht hat“, so Müller weiter.

„Es ist skandalös, dass der kommunale Haushalt unter den Geschäften der Banken massiv leidet.“ DIE LINKE. fordert, dass das Loch im Etat nicht zulasten von sozialen Leistungen gestopft wird.  Notwendige Investitionen, etwa in den Ausbau des ÖPNV und die Sanierung der Schulen, dürfen nicht durch die Finanzgeschäfte der Banken gefährdet werden.

„Herr Becker muss sich beim Deutschen Städtetag dafür einsetzen, dass alle Steuerschlupflöcher gestopft werden. Für Frankfurt am Main wäre die erste konsequente Maßnahme, den Gewerbesteuerhebesatz zu erhöhen, um damit die Einnahmesituation zu verbessern. Die Forderung, mehr kommunale Steuerfahnder*innen einzustellen, ist durch den Steuerskandal notwendiger denn je. Steuerbetrug darf nicht belohnt werden“, erklärt Müller.

Nicht nur der Umgang mit dem Cum-Cum/Cum-Ex-Skandal, auch die Verschiebung der Haushaltseinbringung zeige die Unfähigkeit dieser Stadtregierung. Müller: „Es ist zu einer schlechten Angewohnheit dieser Koalition geworden, den Haushalt nicht zeitnah einzubringen. Schon der Haushalt 2019 wurde erst im August genehmigt. D.h. Initiativen, Vereine, soziale Träger, also Organisationen, die für den Zusammenhalt dieser Stadt elementar sind, haben keine Planungssicherheit. Es ist nicht absehbar, dass sich in dieser Wahlperiode bis 2021 daran etwas ändern wird“, so Müller.

Veröffentlicht unter Presse | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Cum-Ex-Skandal: Banken betrügen und Frankfurt zahlt die Zeche?

#AllefürsKlima – Klima-Demo

Über 25.000 Menschen gingen in Frankfurt am 20. September 2019 für eine andere Klimapolitik auf die Straße. DIE LINKE. Fraktion im Römer, Fraktion im Hessischen Landtag, der Landesverband und Kreisverbände unterstützten die Auftaktdemo des Globalen Klimastreiks.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für #AllefürsKlima – Klima-Demo

#AllefürsKlima – Systemwandel statt Klimawandel

DIE LINKE. im Römer ist Teil des Globalen Klimastreiks und der Woche für das Klima. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Dieses Mal gehen wirklich alle auf die Straße, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Nichtregierungsorganisationen, Verbände, Gewerkschaften und Parteien. Die Klimakrise zwingt uns alle zum Handeln. Alle bis auf die Frankfurter Stadtregierung, so scheint es. Und das muss sich schleunigst ändern! Wir drohen an der Bequemlichkeit und überbordenden Bürokratie unserer Institutionen zu scheitern. Die Zeit zu Handeln ist jetzt! Dafür brauchen wir nicht nur Mut sondern auch angemessene Strukturen. Wir müssen die Arbeitsweise unserer Regierungen und aller Institutionen in Frage stellen und Druck ausüben, um den notwendigen Systemwandel zu schaffen.“

Zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens müsse auch in Frankfurt noch sehr viel passieren. „Leider ist die Römerkoalition wie paralysiert und hat es entgegen eigener Versprechungen nicht geschafft, nach den Sommerferien eine Überarbeitung des Klima-Masterplans auf den Weg zu bringen“, so Hahn. Eine Woche vor dem Klimastreik habe die Koalition zwar ein umfassendes Klimapaket angekündigt. Bis heute liege allerdings immer noch nichts vor. Hahn: „Der CO2-Ausstoß wird sich durch Ankündigungen und Absichtserklärungen nicht reduzieren lassen. Die Lethargie und Unentschlossenheit dieser Koalition ist in der Klimafrage nicht tolerierbar. Der für das Klima notwendige Systemwandel bedeutet in Frankfurt zu aller erst ein Wechsel in der Gangart der Stadtregierung.“

Seit einem Jahr gingen die Futures auf die Straßen, vor einem Viertel Jahr schon hätten sie ihre konkreten Forderungen für Frankfurt präsentiert. „An diesen wird sich das Maßnahmenpaket der Stadtregierung messen lassen müssen. Ist es geeignet, um bis 2030 die Nettonull und 100 Prozent Erneuerbare Energie zu erreichen, schafft es Grundlagen einer ökologischen und sozialen Stadtentwicklung und wird es die Verkehrswende anpacken? Das wird entscheidend sein“, so Hahn abschließend.

Papier sei geduldig und keineswegs gleichbedeutend mit dem Ergreifen aktiver Maßnahmen gegen den Klimawandel. DIE LINKE. im Römer rufe daher alle Menschen auf, sich im Rahmen des Klimastreiks und der Klimawoche an den zahlreichen Aktionen für mehr Klimaschutz zu beteiligen.

Freitag, 20.09., Start der Demonstration mit DIE-LINKE-Block ist um 12 Uhr an der Alten Oper. Die Demonstration ist der Auftakt einer Aktionswoche „WeekForClimate“, die vom 21.09. bis zum 27.09. mit weiteren Aktionen, Workshops und Podiumsdiskussionen stattfinden wird. Weitere Informationen hier.

Veröffentlicht unter Presse | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für #AllefürsKlima – Systemwandel statt Klimawandel

Nicht reden: Handeln! Istanbul-Konvention endlich umsetzen!

Am Dienstag, den 17.09.2019 veranstaltete die Fraktion DIE LINKE. im Römer die Podiumsdiskussion „Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Perspektiven für Frankfurt“. Dazu Monika Christann, Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Der Saal war voll und von einer breiten Öffentlichkeit besucht. Die Referentinnen haben sehr eindringlich vermittelt, welche Rechte und Möglichkeiten die 81 Artikel, die sich hinter der Konvention verbergen, mit sich bringen. Vielen ist die Istanbul-Konvention bisher leider kaum bekannt. Mit der Veranstaltung haben wir eine große feministische Errungenschaft in Frankfurt sichtbarer gemacht.“

Die Referentinnen haben über die Inhalte und Ziele der Istanbul-Konvention referiert, Praxisbeispiele und Herausforderungen eingebracht. Vor allem der Vorbehalt Deutschlands gegen den Artikel 59, der geflüchteten Frauen* den gleichen Schutz unabhängig vom Aufenthaltsstaus des Ehemannes zusichert, wurde sowohl von den Referentinnen als auch aus dem Publikum kritisiert.

„Jetzt muss die Konvention endlich umgesetzt werden! Das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen wurde bereits 2011 in Istanbul unterzeichnet, daher der Name“, so Christann.

Mit der Istanbul-Konvention, die durch die Ratifizierung 2018 in Kraft trat und gleichrangig mit einem Bundesgesetz ist, werden beispielsweise Prävention, Schutz und Unterstützung von Frauen*, aber auch die Überwachung der Einhaltung der Konvention verpflichtend für Bund, Länder und Kommunen.

„Wir halten es nicht für einen Zufall, dass einen Tag vor unserer Veranstaltung und dem Antrag der LINKEN auf Umsetzung der Konvention im Wirtschafts- und Frauenausschuss am 17.09.19 eine gemeinsame Pressemitteilung der Regierungskoalition lanciert wurde. Mehr als anderthalb Jahre nach Inkrafttreten der Konvention hat sich die Koalition nicht gerührt. Nun übernimmt sie zwar mit der Bedarfsanalyse eine Forderung einer Frauenorganisation beim Runden Tisch vom 13.09.2019 und könnte damit eine nötige Grundlage schaffen. Für die Umsetzung der Istanbul-Konvention muss jedoch sehr schnell sehr viel mehr passieren“, so Christann. „Wir wissen, dass Papier geduldig ist und offensichtlich wird sich nur durch den von uns nun öffentlich erzeugten Druck etwas tun. Insofern sehe ich es als ersten Erfolg, dass die Koalition nun aufgeschreckt ist und einen ersten Schritt ankündigt. Wir werden überprüfen, ob das Reden zum Handeln wird.“

Der Antrag NR 945 der LINKEN auf Umsetzung der rechtsgültigen Istanbul-Konvention wurde mit der Mehrheit der Regierungskoalition im Wirtschafts- und Frauenausschuss am 17.09.19 zurückgestellt.

Veröffentlicht unter Presse | Kommentare deaktiviert für Nicht reden: Handeln! Istanbul-Konvention endlich umsetzen!

CDU auf Lobby-Kurs

Oberbürgermeister Peter Feldmann wird vom Frankfurter CDU-Kreisverband und der CDU-Bundestagsabgeordneten Bettina M. Wiesmann wegen seiner kritischen Haltung zum Auto attackiert. Wiesmann und der Vorsitzende des Fachausschusses Verkehr der CDU-Frankfurt, Frank Nagel, fordern den Rücktritt von Feldmann aus dem Aufsichtsrat der Messe Frankfurt und der Fraport. Die CDU reagiert damit auf die Ausladung vom Oberbürgermeister Feldmann von der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) durch den Veranstalter.

Gerade in Zeiten des Klimawandels hätte die Frankfurter-CDU die Position des Oberbürgermeisters unterstützen können, so Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Mit seiner kritischen Haltung gegenüber der Automobilindustrie hat der Oberbürgermeister die Interessen der Stadt und ihrer Bewohnerinnen vor die Profitinteressen der Autoindustrie gestellt. Er wollte in seiner geplanten Rede zur Ausstellungseröffnung der IAA darauf hinweisen, dass Frankfurt mehr öffentlichen Personennahverkehr braucht und weniger SUVs. Die CDU aber schwingt sich zur Propagandistin der Autoindustrie auf und fordert den Rücktritt des Oberbürgermeisters  als Aufsichtsratsvorsitzenden der Frankfurter Messe.“

Pauli sieht in der Kritik der CDU ihr Festhalten an alten Denkmustern. Pauli: „Wieder einmal ist die CDU in Frankfurt voll auf Retrokurs und träumt offensichtlich immer noch von der autogerechten Stadt. Sie nimmt gar nicht wahr, dass dieser Traum sich in Frankfurt mittlerweile in einen Albtraum verwandelt hat.“

Die CDU übersähe auch die Tatsache, dass die Messe Frankfurt nicht nur den Verband Deutscher Automobilhersteller (VDA) als Austeller hat. „Anstatt sich konstruktive Gedanken über eine zeitgemäße Mobilitätsmesse zu machen, zeigt die CDU-Position, dass sie immer noch die Partei der Autofetischist*innen ist und Kritik an der Autoindustrie als Majestätsbeleidigung bewertet. Selbst der ADAC ist in der Automobilfrage weiter als die CDU“, sagt Pauli.

Für Wiesmann und Nagel wäre Wirtschaftsdezernent Markus Frank besser für den Aufsichtsratsvorsitz bei der Messe und Fraport geeignet. „Damit macht die CDU überdeutlich, welche Interessen sie tatsächlich vertritt: Denn ein Tankstellenbesitzer ist immer der beste Lobbyist für die Automobilindustrie“, so Pauli abschließend.

Veröffentlicht unter Presse | Kommentare deaktiviert für CDU auf Lobby-Kurs

Dokumentation: Vom „Flüchtling“ zum Nachbarn

Am 24. August 2019 fand die internationale Tagung „Vom „Flüchtling“ zum Nachbarn statt. Kommunalpolitiker*innen und Aktivist*innen aus verschiedenen europäischen Kommunen berichteten über ihre Erfahrungen.

Im ersten Panel berichteten die Teilnehmer*innen über Flucht und Migration als Herausforderung für Europas Kommunen. Es ging um Sichere Häfen und Solidarity Cities, Beispiele und Strategien der Aufnahme und der Unterstützung, staatliche Behinderungen, Hürden  und mögliche Spielräume für die Akteur*innen.

Eine Einführung erfolgte durch Wenke Christoph vom Europareferat der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin.

Im zweiten Panel diskutierten die Teilnehmer*innen die Frage, ob Integration nur kommunal gelingen kann. Dabei ging es um die Themen Wohnen, Sprache, Beschulung, Gesundheit, Arbeit – Gelingende Aufnahme in die Gesellschaft – Integration und (kulturelle und ethnische) Identität.

Eine  Einführung in das Thema erfolgte durch Dieter Storck, Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen.

Weiterlesen

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Dokumentation: Vom „Flüchtling“ zum Nachbarn

Überleben im KZ – Lesung und Musik

Schüler*innen der Oberstufe des Campus Klarenthal in Wiesbanden und Omas gegen Rechts lasen aus „Und eisig weht der kalte Wind“ von Ricardo Lenzi Laubinger. Der Autor erzählt darin die Geschichte seiner Mutter Bertha Weiss, eine deutsche Sintiza aus Hamburg. Sie wurde zusammen mit ihren Angehörigen im Mai 1940 von den Nationalsozialisten in die Konzentrationslager verschleppt. Else Weiss überlebte als einzige ihrer Familie.

Die Lesung fand am 4. September 2019 im Haus am Dom statt.
Mehr Infos zum Autor und Buch finden Sie hier: http://www.sinti-union-hessen.de.rs/buch-und-eisig

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Überleben im KZ – Lesung und Musik

#aussteigen – IAA in der Form kann weg

DIE LINKE. im Römer unterstützt die Proteste gegen die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA). Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Der Verkehrssektor ist in der Europäischen Union für ca. 30 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich. In Innenstädten ist der Straßenverkehr gleichzeitig mit ca. 60 Prozent die größte Quelle der Stickoxid-Belastung. Die Schäden, die der motorisierte Individualverkehr an Mensch, Umwelt und öffentlichen Kassen verursacht, wollen wir nicht weiter hinnehmen. Die autogerechte Stadt ist von gestern. Der Verkehrsraum muss zugunsten des umweltfreundlichen Verkehrs umverteilt werden, damit wir die Klimakrise in den Griff bekommen, aber auch damit die Lebensqualität wieder in die Stadt zurückkehrt mit Ruhe, frischer Luft und Platz zum Spielen, Spazierengehen und Erholen.“

Die Automobilindustrie müsse sich radikal wandeln, weg von der Autofixierung hin zu einer alle Verkehrsformen umfassenden Messe sozialer und nachhaltiger Mobilität. Nur so habe sie in Frankfurt eine Zukunft. Hahn: „Die IAA zieht es leider vor mit immer größeren, PS-starken Spritschluckern aufzuwarten und sich der notwendigen Verkehrswende zu verweigern. In der Form wird sie in Frankfurt keine Zukunft haben. Schon gar nicht, wenn der Oberbürgermeister der gastgebenden Stadt davon abgehalten wird, eine kritische Rede zum Zustand der Automobilindustrie zu halten. Er hätte wohl den vielen tausend Menschen aus der Seele gesprochen, die sich in den nächsten Tagen an den Protesten des Aussteigen-Bündnisses beteiligen werden.“

DIE LINKE. im Römer rufe alle Menschen auf, sich für mehr Klimaschutz, weniger Autos in der Stadt und den Vorrang für Fuß-, Rad- und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einzusetzen. Die Stadtverordneten der Fraktion DIE LINKE. im Römer werden sich mit vielen weiteren Menschen, die eine schnelle Verkehrswende einfordern, an der Fahrrad-Sternfahrt und der Demonstration beteiligen.

Samstag, 14. September, Start der fußläufigen Demonstration mit DIE-LINKE-Block ist um 11:30 an der Hauptwache

Veröffentlicht unter Presse | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für #aussteigen – IAA in der Form kann weg

Veranstaltung: Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen*. Perspektiven für Frankfurt

Podiumsdiskussion | 17.09.2019 | 19 Uhr | Haus am Dom| Eintritt frei

Das „Übereinkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“ des Europarats, kurz „Istanbul-Konvention“, ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter. Bereits 2011 wurde die Konvention in Istanbul von den Mitgliedsstaaten des Europarats unterzeichnet. Erst im Oktober 2017 ratifizierte die Bundesregierung den Menschenrechtsvertrag, der am 1. Februar 2018 in Deutschland in Kraft trat. Die Konvention muss seitdem insbesondere in den Kommunen umgesetzt werden und hat den Rang eines Bundesgesetzes.

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer lädt zur Podiumsdiskussion mit kompetenten Expertinnen aus Theorie und Praxis ein, um die Öffentlichkeit über Inhalte, Ziele und Handlungsmöglichkeiten der Konvention vertraut zu machen.

 

Am Dienstag | 17.09.2019

ab 19 Uhr

im Haus am Dom | Domplatz 3, Frankfurt am Main

Weiterlesen

Veröffentlicht unter Presse | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Veranstaltung: Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen*. Perspektiven für Frankfurt

Verkehrswende für ganz Frankfurt – Akzeptanz und Aufenthaltsqualität für das Mainufer schaffen

Die Öffnung des Mainkais für den Fuß- und Radverkehr wird kontrovers diskutiert. Vor allem aus Sachsenhausen sind Stimmen laut geworden, die die Verkehrsbelastung des Stadtteils kritisieren. Dazu erklärt Martin Kliehm, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Römer:

„DIE LINKE. im Römer steht zum Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Verkehrs­beru­hi­gung des nördlichen Mainufers. Es ist nicht zielführend, hier wieder mehr Verkehr zu erzeugen. Vielmehr muss in ganz Frankfurt dafür gesorgt werden, dass der Durchgangsverkehr reduziert wird. Dafür brauchen wird endlich einen großen Wurf in der Verkehrspolitik. Dazu gehört eine Umvertei­lung des Verkehrsraums zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Einzelne Straßensperrungen sind und können Teil dieser überfälligen Verkehrswende sein, dabei müssen aber selbstverständlich auch die Ausweichverkehre mitgedacht werden.“

Auf Sachsenhausen bezogen könne die Verkehrswende etwa mittels Durchfahrtverboten für den Schwerlastverkehr, der Ausweisung von Tempo 30 oder Anliegerstraßen sowie der Umwidmung von Autoverkehrsspuren zu Radwegen gelingen. Kliehm: „Die Sperrung darf nicht einseitig zulasten eines einzelnen Stadtteils gehen. Verkehrsdezernent Klaus Oesterling und der Ortsbeirat haben die Sper­rung des Schaumainkais ins Spiel gebracht. Wir erwarten darüber hinaus weitere verkehrs­steuernde und -reduzierende Maßnahmen. Auch muss das Dezernat Verkehrsteilnehmende mit Staugefahr- und Umleitungsbeschilderungen besser auf geänderte Verkehrsführungen hinweisen sowie darauf abgestimmte Ampelschaltungen einrichten.“

Zugleich soll am Mainkai die Aufenthaltsqualität verbessert werden. „Wenn es Ziel der Stadt ist, dass sich die Menschen den frei gewordenen öffentlichen Raum aneignen, dann müssen dafür die Voraus­setzungen und punktuell Anreize geschaffen werden. Dafür braucht es eine räumliche Trennung des Rad- vom Fußverkehr und zur Hitzeregulierung eine Begrünung. Während der extrem heißen Sommertage war es auf dem nackten Asphalt kaum auszuhalten“, so Kliehm. Um die Menschen auf die gesperrte Straße zu holen,  müssten Attraktionen geschaffen werden. In den Sommer-, Herbst- und Frühjahrsmonaten könnten mobile Bücher­schrän­ke und Kleider­tauschboxen aufgestellt werden. Ein Tanzparkett, Beachvolleyball-, Streetball- und Bouleplätze könnten auch temporär eingerichtet werden. In den Winter­monaten könnte der Weihnachtsmarkt bis auf den Mainkai ausgedehnt und in dem Zuge auch eine Schlittschuh­bahn aufgeboten werden.

Kliehm abschließend: „Die Schäden, die der motorisierte Individualverkehr an Mensch, Umwelt und öffentlichen Kassen verursacht, wollen wir nicht weiter hinnehmen. Die autogerechte Stadt ist von vorgestern. Einige Menschen sind auf das Auto angewiesen, aber die anderen müssen wir zum Umsteigen auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel bewegen. Dazu gehören auch Busse und Bahnen, die günstiger, pünktlicher und höher getaktet sind. Wir wollen, dass Lebensqualität in die Stadt zurückkehrt mit Ruhe, frischer Luft und Platz zum Spielen, Spazierengehen und Erholen.“

Veröffentlicht unter Presse | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für Verkehrswende für ganz Frankfurt – Akzeptanz und Aufenthaltsqualität für das Mainufer schaffen