Caricatura-Museum erfährt endlich die Wertschätzung, die es verdient

Das Frankfurter Caricatura-Museum erhält die lang ersehnte Eigenständigkeit. Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer und Mitglied im Kulturausschuss, erklärt dazu:

„Es ist gut, dass die unsägliche Debatte, um die Zukunft des Caricatura-Museums Frankfurt nun beendet ist. Die Entkoppelung vom Historischen Museum ist richtig. Damit ist die Grundlage gelegt, für eine Weiterentwicklung dieses wichtigen Museums, das oft und zu Unrecht im Schatten der großen Häuser steht.“

Es sei jetzt notwendig, dass das Museum künftig deutlich mehr finanzielle Mittel bekomme, um den Sammlungsbestand weiter auszuweiten. „Auch hier ist der Magistrat in der Pflicht, alles Notwendige zu unternehmen. Perspektivisch muss das Ziel sein, dem Museum auch eine eigene Verwaltung zu geben. Insofern kann der gefundene Kompromiss nur ein Zwischenschritt sein“, sagt Müller.

DIE LINKE. im Römer habe stets betont, wie wichtig das Caricatura sei. „Gerade jetzt, wo wir eine Verrohung des politischen Diskurses erfahren und eine Zunahme von Rassismus, Ausgrenzung und Nationalismus erleben, braucht es den satirischen und komischen Blick der Kunst. Denn manchmal hilft nur noch der scharfe Blick der Komischen Kunst, um die Gegenwart zu verstehen“, so Müller.

 

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Mehr Wohnbau, aber unbezahlbar

Der planungs- und wohnungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, Eyup Yilmaz, reagiert auf den Jahresrückblick auf das Baugeschehen in Frankfurt am Main in 2018:

„Die schiere Zahl genehmigter Wohnungen sagt nichts aus über die Art der Wohnbauentwicklung in Frankfurt. Was bringen neue Rekorde bei Genehmigungen und Fertigstellungen, wenn der entstehende Wohnraum von der Mehrheit nicht bezahlt werden kann. Bezeichnenderweise wurde im Reigen der Rekorde eine Zahl nicht genannt: Die der geförderten Wohnungen, denn da kann keineswegs ein Höchstwert verkündet werden, obwohl gerade hier der Bedarf am größten ist.“

Seit Jahren steige die Zahl der Personen, die auf der Suche nach einer solchen Sozialwohnung sind. Das Wohnungsamt spreche von einem „historischen Höchststand seit 1995“.

„Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen deutlich, dass die Stadt bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückbleibt. In den Jahren 2016 und 2017 wurden in Frankfurt insgesamt 8188 Wohnungen fertiggestellt, darunter gerade mal 245 Sozialwohnungen. Der Anteil fertiggestellter Sozialwohnungen lag in der Zeit also bei unter drei Prozent. Auch wenn man den Anteil geförderter Wohnungen insgesamt in den Blick nimmt, wird es kaum besser. Der machte keine fünf Prozent aus. Zugleich fallen fünf bis sechsfach so viele Sozialwohnungen aus der Bindung. Der sozial geförderte Wohnungsbestand schrumpft massiv. Zugleich suchen 9583 Haushalte dringend eine Sozialwohnung, davon 45 Prozent dringliche Fälle. 599 Familien mit über 1000 Kindern leben in Notunterkünften unter dramatischen Bedingungen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Planungsdezernent einmal vor die Presse geht und diese Realität offen anspricht“, so Yilmaz weiter.

Eine weitere Wahrheit sei, dass der Großteil abgeschlossener oder laufender Wohnbauprojekte die Situation auf dem Wohnungsmarkt vielmehr verschärfe als das er für Linderung sorge.

Yilmaz abschließend: „Die meisten Neubauprojekte und auch die Nachverdichtungen und Aufstockungen sorgen in den Quartieren für steigenden Mietpreise. Herr Josef gibt ehrlicherweise zu, dass der aktuelle Wohnungsbau Verdrängungseffekte hat. Der Magistrat steuert dem aber nicht entschieden genug entgegen. Aus absurden Gründen wurden die Milieuschutzsatzungen in Innenstadt, Altstadt und Westend Nord eingestellt. Und auch in den bestehenden Milieuschutzgebieten fehlt der politische Wille, Instrumente wie das Vorkaufsrecht oder Abwendungserklärungen zu nutzen. Der Magistrat muss seine Wohnungspolitik grundsätzlich ändern: Die Koalition muss die Explosion der Mieten und die Verdrängung stoppen, die Spekulation mit Boden und Wohnraum beenden und die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften nutzen, um bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Sie sollte den gemeinnützigen und genossenschaftlichen Wohnungsbau stärken. Auch Bund und Land müssen ihrer Verantwortung beim Bau von Sozialwohnungen stärker nachkommen.“

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Zum Internationalen Frauen*tag am 08.03.2019

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer unterstützt die Forderungen des Frauen*streiktags am 8. März 2019. Bundesweit werden in zahlreichen Städten, darunter Frankfurt am Main um 15:30 Uhr ab Kaisersack, Demonstrationen von Frauen* und Queeren Menschen stattfinden, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

„Wenn alle Frauen* die Arbeit niederlegen, wird sich in diesem Land nicht mehr viel bewegen. Denn Frauen* leisten überall wichtige Arbeit: im Beruf, in der Gesellschaft und in der Familie. Sie sind ein wichtiger Teil der Wirtschaft und verdienen gleiche Rechte, nicht nur Pflichten. Es ist Zeit, dass den Worten Taten folgen“, erklärt Monika Christann, wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Denn das Gebot der gleichen Bezahlung für gleiche oder gleichwertige Arbeit ist trotz 70 Jahren Grundgesetz, trotz des Übereinkommens 100 über die Gleichheit des Entgelts männlicher und weiblicher Arbeitskräfte für gleichwertige Arbeit von 1953 und einschlägiger EU-Richtlinien in Deutschland immer noch nicht verwirklicht.

Der 1933 durch die Nazis erlassene § 219a StGB ist nach wie vor Bestandteil der Bedrohung von Schwangeren und hilfreichen Ärzt*innen. Die GROKO-SPD ist zum Nachteil der Schwangeren bei der versuchten Abschaffung aus Angst vor Koalitionsbruch in die Knie gegangen, obwohl eine parteiübergreifende Mehrheit im Bundestag möglich gewesen wäre. Insbesondere aus rechts-nationalistischen Parteien und Bewegungen weht Frauen* und Queeren Menschen ein scharfer Wind ins Gesicht, wenn es um die Selbstbestimmung über ihren Körper und Kinderkriegen geht. „Bereits Erreichtes muss mit dem Erstarken der Rechten plötzlich wieder verteidigt werden. Unsere Aufgabe ist es auch, die erneuten ‚Mahnwachen‘ militanter rechter Christ*innen vor Schwangerschafts-Beratungsstellen weiterhin zu bekämpfen und keinen Meter preiszugeben“ so Christann. „Der Kampf um die vollständige Gleichberechtigung geht weiter. Ein Vehikel könnte ein Parité-Gesetz für die Wahlordnungen sein, das sich in anderen Ländern schon längst bewährt hat.“

Auch der Umsetzung der sogenannten „Istanbul-Konvention zum Schutz der Frauen vor Gewalt“ ist Nachdruck zu verleihen. Erst 2017, mit sechs Jahren Verspätung, hat Deutschland die Konvention ratifiziert. Grund: Der Art. 59 gewährt Frauen das vom Ehemann unabhängige Asylrecht, wenn sie sich wegen Gewaltausübung des Ehemannes von ihm trennen wollen. Hiergegen hat Deutschland einen Vorbehalt ausgesprochen.

Die Stadt Frankfurt am Main tut sich jedoch schwer, den kommunalen Verpflichtungen aus der Konvention nachzukommen. Erst kürzlich hat die Koalition aus CDU, SPD und Grünen im Wirtschafts- und Frauenausschuss am 19.02.2019 ohne Begründung einen Antrag der LINKEN im Römer (E 120) abgelehnt, die Frauen*häuser ausreichend auszustatten und zu finanzieren, obwohl sich diese Forderung zwingend aus der Konvention ergibt. Monika Christann: „Es ist unerträglich, dass nach wie vor die Verletzung der Unversehrtheit von Frauen* und Mädchen* als Verhinderung einer tatsächlichen und rechtlichen Gleichstellung nicht anerkannt wird. Die Konvention schreibt – neben vielen anderen Maßnahmen – auch Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung vor. Damit fangen wir am besten gleich beim Magistrat selbst an, damit die Konvention erfüllt werden kann.“

Am 08.03.2019 veranstaltet DIE LINKE einen Infostand von 11:00 bis 14:30 Uhr an der Hauptwache, wo auch Monika Christann anwesend sein wird.

Infos zur Frauen*Streik Frankfurt: https://fstreikbuendnisfrankfurt.net/

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Städtisches Stiftungsland bebauen

Allein die stadtnahe Stiftung „Allgemeiner Almosenkasten“ besitzt insgesamt 275 Hektar an Grundstücken im Stadtgebiet. Dies geht aus dem Bericht des Magistrats (B 165/ 2018) als Antwort auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Römer hervor. Wie viele Grundstücke davon sich für den Wohnungsbau eignen, soll der Magistrat der Stadt Frankfurt jetzt auf Antrag der LINKEN prüfen. Diese sollen dann im Erbbaurecht für einen Erbpachtzins von 0,5 Prozent vergeben werden, und zwar ausschließlich an die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding GmbH zum Bau von 100 Prozent geförderten Wohnungen, gemeinnützige Genossenschaften und Gemeinschaftliche Wohngruppen. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion:

„Die Stiftung „Allgemeiner Almosenkasten“ ist eine städtische Stiftung, die potenzielles Bauland in Frankfurt besitzt. Bevor die Stadt wie beim geplanten Wohngebiet am Günthersburgpark wichtige Biotope zerstört, muss zuallererst die Möglichkeit geprüft werden, dieses Stiftungsland zu bebauen. Hier hat die Stadt die Möglichkeit, durch die Vergabe im Erbbaurecht kostengünstigen Wohnungsbau zu verwirklichen und damit dem Mangel an sozial- und bezahlbaren Wohnungen entgegenzuwirken.“

Die hohen Bodenpreise stellen einen erheblichen Kostenfaktor beim Wohnungsbau in Frankfurt dar. Die steigenden Kosten fließen in die Mietkalkulationen ein, was zu steigenden Mieten führt. Durch die Vergabe an die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding GmbH, gemeinnützige Genossenschaften und Mietshäuser-Syndikate wird sichergestellt, dass auf den Grundstücken günstige Mietwohnungen gebaut werden.

 

 

 

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Protest der freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe auf dem Römerberg

Ayse Dalhoff spricht auf der Demonstration der freien Träger.

Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter*innen der freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe protestierten am 28. Februar im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung auf dem Römerberg. Sie forderten höhere Zuschüsse seitens der Stadt, um die gestiegenen Personalkosten durch Tariferhöhungen finanzieren zu können. Andernfalls müssen Angebote gestrichen und nötiges Personal eingespart werden. Davon wären besonders marginalisierte Gruppen, wie Mädchen* betroffen.

Wenn das Geld fehlt, können die freien Träger die Angebote für Kinder und Jugendliche nicht mehr aufrecht halten.

Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin und Mitglied des Jugendhilfeausschusses, sicherten betroffenen Kindern, Jugendlichen und Mitarbeiter*innen die Unterstützung der Fraktion DIE LINKE. im Römer zu und unterstrich die Wichtigkeit des Anliegen, um die vielfältigen Angebote für die Kinder in Frankfurt zu erhalten.

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Einhausung endlich beschlossen – Verkehrswende vergessen?

Für die etwa einen Kilometer lange Einhausung der A661 der Variante „L2“ zwischen Friedberger Landstraße und Seckbacher Landstraße feiert sich die Römer-Koalition heute auf einer Pressekonferenz.

„Wir begrüßen, dass die Koalition nun endlich einen Entschluss gefasst hat, der aus umwelttechnischen, sozialen und gesundheitlichen Gründen in die richtige Richtung geht. Doch statt gleich die optimale Variante „L1“ zu wählen und die größtmögliche Einhausung zu planen und umzu-setzen, vertröstet Planungsdezernent Mike Josef auf die Möglichkeit, die Galerie nachträglich einzuhausen. Hier wird die Chance verpasst, die Bornheimer und Seckbacher Bevölkerung von Anfang an vor Lärm zu schützen“, bemerkt Martin Kliehm, Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Durch die Verwaltungsvereinbarung mit dem Land Hessen wird die A661 auch verbreitert. Kliehm macht darauf aufmerksam, dass dies zwar Pendler*innen entgegenkommt, gleichzeitig aber auch zu mehr Autoverkehr führt. Das stünde der dringend benötigten Verkehrswende, weg vom motorisierten Individualverkehr, entgegen.

Der planungs- und wohnungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer Eyup Yilmaz ergänzt: „Die Einhausung ist ein wichtiger Schritt, Fehler der Vergangenheit zu reparieren. Die Anwohnerinnen und Anwohner gewinnen dadurch Lebensqualität und Frankfurt bekommt Bauland und Grünflächen. Dieser Gewinn muss allen Frankfurterinnen und Frankfurtern zugutekommen. Der entstehende Wohnraum muss ausnahmslos sozial, ökologisch und nachhaltig gestaltet werden.“

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DIE LINKE. im Römer unterstützt Protest der freien Träger

DIE LINKE. im Römer unterstützt den Protest der Mitarbeiter*innen der freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe am kommenden Donnerstag auf dem Römerberg für höhere Zuschüsse seitens der Stadt. Dies hatte auch der Jugendhilfeausschuss in einem Antrag gefordert, der aber von der Koalition aus CDU, SPD und Grüne im Ausschuss für Soziales und Gesundheit abgelehnt wurde.
„Die Vertreter*innen der freien Träger haben in der Ausschutzsitzung mehr als deutlich dargestellt, wie wichtig die Erhöhung der Zuschüsse für den Erhalt ihrer Angebote ist. Leider ohne Erfolg. Denn CDU, SPD und Grüne halten an ihrer Hinhaltetaktik fest. Sie vertrösten die Träger weiterhin mit warmen, inhaltsleeren Worten und dem Vorhaben, den Bedarf nochmals zu prüfen, um eventuell im Doppelhaushalt 2020/21 die Mittel zu erhöhen“, verurteilt Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer und Mitglied im Jugendhilfeausschuss, das Verhalten der Koalition.
Die freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe fordern die Anpassung der Zuschüsse an die Steigerung der Tariflöhne. Während in den städtischen Einrichtungen der Jugendhilfe die Steigerungen berücksichtigt werden, folgte die letzte Anpassung für die freien Träger letztmalig im Jahr 2015.

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Beuths Agenda

Innenminister Peter Beuth instrumentalisiert die Hessische Polizei, um Eintracht-Fans zu kriminalisieren. Dabei gibt es deeskalierende Wege zur Einbindung der Fankultur.

„Innenminister Peter Beuth hat eine politische Agenda. Er instrumentalisiert die Hessische Polizei, um Eintracht-Fans zu kriminalisieren. Die Polizei ist eine Konfliktpartei. Sie ist nicht neutral. Die Meldungen der Pressestelle der Polizei sind kritisch zu hinterfragen – dieses Mantra müssen wir stets vergegenwärtigen, wenn wir den Einsatz am vergangenen Donnerstag gegen Eintracht-Fans betrachten“, erklärt Martin Kliehm, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Für Kliehm war der Polizeieinsatz unverhältnismäßig und überzogen. „So wie es Peter Beuth darstellt, basierte der Einsatz auf Äußerungen des Eintracht-Präsidenten Peter Fischer. Im Antrag auf eine richterliche Durchsuchungsanordnung wird Fischer aber mit  keinem Wort erwähnt. Entweder wurde der Hessische Landtag belogen oder der Richter. Natürlich war `das Stadion wird brennen´ nur eine Metapher und wahrscheinlich ein Bezug auf die rot-goldene Glitzerfolie der abgesagten Choreographie. Eine Missdeutung weist entweder auf Böswilligkeit oder auf völlige Inkompetenz hin.“

„Wird in den kommenden Tagen die Bauaufsicht die Statik des Waldstadions prüfen, weil Eintracht-Spieler Sebastian Rode in einem Interview sagte, das Stadion habe `geknistert´? Eine gründliche Razzia nach Duellpistolen zur Gefahrenabwehr scheint dringend geboten, wenn die Eintracht im Zusammenhang mit dem Achtelfinale von einem `Duell´ spricht!“, fordert Kliehm.

Das Vorgehen habe gezeigt, dass Innenminister Peter Beuth weiter an seiner Strategie festhielte, die Fans zu kriminalisieren. Kliehm: „Dabei gibt es deeskalierende Wege zur Einbindung der Fankultur. Zum Beispiel wird in Dänemark die sogenannte kalte Pyrotechnik getestet. In Deutschland will der Hamburger SV einen ähnlichen, legalisierenden Weg gehen.“

Auch der Einsatzverlauf werfe kein gutes Licht auf die Polizei, so Kliehm. „Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Polizist einem Fan ins Gesicht schlägt, so dass dieser über die Werbebande fällt und sich einen Lendenwirbel bricht. Selbst wenn er vorher versucht hätte, ein beschlagnahmtes Banner zu entreißen, rechtfertigt das nicht dieses aggressive Vorgehen. Dass der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill den Einsatz im Rechtsausschuss verteidigt, lässt wenig Hoffnung, dass diese Straftat im Amt mit der notwendigen Sorgfalt aufgeklärt oder von den Kolleg*innen des Schlägers angezeigt wird. So lange sich diese Bilder wiederholen, wird es schwer sein, das verlorene Vertrauen in die Polizei wiederzugewinnen. Da kann die Polizeiführung noch so viele Image-Kampagnen durchführen. Die Polizei kann keinen Respekt verlangen, wenn sie sich selbst wie Hooligans benimmt“, führt Kliehm aus.

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Der Kampf für eine bessere Welt ist gemeinnützig!

Das Urteil des Bundesfinanzhofs ist ein Schlag ins Gesicht der kritischen Zivilgesellschaft. Kritische Stimmen sollen so zum Schweigen gebracht werden, indem ihnen die finanzielle Basis entzogen wird. Foto: attac

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat dem Verein attac die Gemeinnützigkeit entzogen. Der BFH hat den Entzug der Gemeinnützigkeit damit begründet, dass attac die politische Willensbildung und die öffentliche Meinung im Sinne eigener Auffassungen beeinflussen wolle. Für Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, ist dieses Urteil ein Schlag ins Gesicht der kritischen Zivilgesellschaft. „Dieses Urteil ist politisch motiviert und wird die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) schwieriger machen. Dabei brauchen wir NGOs, wie attac, um Missstände auf dieser Welt aufzudecken, gesellschaftliche Diskussion anzustoßen und um Lösungen zu entwickeln, wie etwa im Falle von attac; eine globale Finanztransaktionssteuer. Das ist politische Bildungsarbeit. Das ist gemeinnützig“, kommentiert Michael Müller.

2014 hatte das Finanzamt Frankfurt mit der Behauptung, attac sei zu politisch, dem Verein die Gemeinnützigkeit entzogen. Insbesondere der Einsatz für eine Finanztransaktionssteuer oder eine Vermögensabgabe diene keinem gemeinnützigen Zweck, hieß es zur Begründung. Das Hessische Finanzgericht in Kassel hatte im November 2016 der Klage von attac gegen den Entzug der Gemeinnützigkeit voll stattgegeben. Das politische Engagement des Netzwerkes gegen die neoliberale Globalisierung stehe seiner Gemeinnützigkeit nicht entgegen, betonten die Richter damals.

Für Michael Müller steht fest: „Das Urteil ist falsch und fatal zugleich. Kritische Stimmen sollen so zum Schweigen gebracht werden, indem ihnen die finanzielle Basis entzogen wird. Das sind Methoden, die wir eigentlich aus autoritären Regimen kennen.“

Der BFH verwies den Fall zurück ans Finanzgericht in Kassel. Im Verfahren dort sei nicht ausreichend geklärt worden, ob die Aktionen und Veröffentlichungen vom attac-Trägerverein oder anderen Mitgliedern der globalisierungskritischen Bewegung stammten. „Wir als LINKE sind solidarisch mit attac, dessen Gemeinnützigkeit auch steuerrechtlich anerkannt werden muss.“, erklärt Müller.

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Einen großen Dank an Else Gromball

Über 60 Gäste besuchten am Sonntagvormittag die Matinée: Else Gromball. Widerständig. Links. Weiblich., eine Veranstaltung der Fraktion DIE LINKE. im Römer und des Club Voltaires zur Ehrung des politischen Leben und Wirken Else Gromballs.

„Es war eine gelungene Veranstaltung“, resümiert Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Else hat uns nicht nur Geschichten, sondern auch Geschichte erzählt und uns dabei mitgenommen, unsere Stadt historisch, aus einer weiblichen und entschlossen antifaschistischen Perspektive zu verstehen. Wir danken ihr ganz herzlich dafür und für ihr Jahrzehnte langes Engagement!“

In einem Gespräch mit Christiana Klose berichtete Gromball in der Matinée über ihre Frankfurter Kindheit und Jugend im und nach dem Faschismus. Sie erzählte vom Aufbau des Club Voltaires und den Widrigkeiten, von starken Frauen und von ihren internationalen Verbindungen. Besonders beeindruckend war es, von ihrem Einsatz für den demokratischen Widerstand gegen die Militärdiktatur in Griechenland zu hören. Dafür ist sie vom späteren demokratischen Griechenland geehrt worden.

International war auch das kulturelle Beiprogramm und das griechische Buffet, das bei allen sehr gut ankam.

„1989 schrieb Eva Demski über Else: ‚Sie erzählt ihre komischen Jugendgeschichten, wie immer ohne zu lachen, das Lachen des Gegenübers aber erwartend.‘ Auch am Sonntag ist ihr das wieder gelungen. So war die Veranstaltung trotz aller Ernsthaftigkeit auch ein Zusammenkommen mit viele Spaß“, so Pauli.

Else Gromball (rechts) und Christiana Klose im Gespräch vor gespanntem Publikum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einen Videomitschnitt finden Sie hier

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