Klare Kante gegen Rechts – Jede*r ist gefragt

Anlässlich der bundesweiten Demonstrationen gegen die AfD und massiver Rechtsentwicklung in diesem Land, äußert sich Michael Müller, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Zeit für freundliche Appelle an die AfD ist schon längst vorbei. Unser gemeinsames Ziel muss sein, der AfD auf der Straße und in den Parlamenten Paroli zu bieten, und sie zu demaskieren als das, was sie ist: Eine Gefahr für diese Demokratie und das friedliche Zusammenleben in Frankfurt. Wer demokratisch gewählt ist, ist noch lange kein*e Demokrat*in. Die großen Demonstrationen der vergangenen Woche in Hessen sind der Auftakt und es ist gut, dass sich allein in Hessen zurzeit Zehntausende organisieren im gemeinsamen Protest. Daher unterstützt die Linksfraktion Frankfurt die weiteren Aktionen und wird sich auch am Freitag an der Demo ‚Keine Ruhe dem Faschismus‛ in Frankfurt beteiligen.“

Müller weiter: „Die Ampelparteien müssen sich jedoch auch fragen, welchen Auftrieb die unsoziale Politik der Bundesregierung der massiven Rechtsentwicklung gegeben hat. Mit einer besseren Sozialpolitik, die endlich für höhere Renten und mehr soziale Gerechtigkeit sorgt, kann gemeinsam mit zivilgesellschaftlichem Protest der Rechtsruck gestoppt werden. Die neue hessische Landesregierung allerdings macht sich über Gendersprache und Blockflötenunterricht Gedanken und setzt mit schnelleren Abschiebungen die Schwerpunkte komplett falsch. Sie stärkt damit eine Entwicklung nach rechts und ist bereits kurz nach ihrem Start eine Enttäuschung.“

Demo am 26. Januar 2024
17 Uhr Roßmarkt

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Weitere Verödung der Innenstadt durch Schließung der E-Kinos

„Es ist der nächste Tiefschlag für die Frankfurter Innenstadt, dass jetzt auch noch die E-Kinos schließen. Damit büßt sie immer mehr an Attraktivität ein“, kommentiert Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer, die Meldung über die Schließung der E-Kinos.

Wie die Betreiberfamilie Jaeger am Mittwoch mitteilte, soll in den E-Kinos in der Innenstadt Ende April zum letzten Mal das Licht ausgehen. Damit gibt es eine weitere Leerstelle in Frankfurt. Die Verödung der Zeil und der Hauptwache schreitet weiter voran. Bitter ist es für die Beschäftigten, die wohl Ende April alle ihre Anstellung verlieren.

„Die Frankfurter Stadtregierung weiß seit langem, wie schwer es für Kinos ist, nach der Corona-Pandemie zurück auf die Erfolgsspur zu kommen. Für die Frankfurter Kulturlandschaft ist es ein herber Verlust. Gerade die kleineren, inhaber*innengeführten Kinos mit Angeboten jenseits der Blockbuster sind eine Bereicherung für Frankfurt. Alles muss getan werden, um das Kinosterben in Frankfurt zu stoppen“, so Müller.

Derzeit findet in Davos das Weltwirtschaftsforum statt, an dem auch Vertreter*innen der Stadt Frankfurt teilnehmen.

„Die Wirtschaftsdezernentin und zahlreiche weitere Mitglieder des Magistrats inklusive Oberbürgermeister weilen jedoch lieber in Davos, anstatt sich vor Ort für die Belange der Wirtschaft zu engagieren.  Es ist schon fraglich, warum der Magistrat das Treffen der Wirtschafts-Elite in den Schweizer Alpen zum gemeinsamen Ausflug nutzt. Der Nutzen für die Menschen in Frankfurt von diesen elitären Veranstaltungen dürfte doch mehr als begrenzt sein“, kritisiert Müller abschließend.

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Neubaupläne in Alt-Rödelheim jetzt stoppen

Auf dem ehemaligen Marktplatz in Alt-Rödelheim, auf dem Häuser jahrelang verfielen, sollen jetzt entgegen aller Bekundungen des Investors Sky Construction GmbH ein Neubau mit 26 Eigentumswohnungen statt Mietwohnungen entstehen. Dazu Inge Pauls, Vorsitzende der Fraktion die farbechten-LINKE im Ortsbeirat 7:

„Mit dem seitens der Stadt geduldeten Leerstand wurde jahrelanger Verfall einer Häuserzeile in Kauf genommen und dadurch erst Abbruch und Spekulation mit Grund und Boden ermöglicht. Wir als Linke haben immer Druck gemacht, dass endlich etwas passiert. Als die unbewohnbaren Häuser abgerissen wurden, waren die Erwartungen groß, dass bezahlbarer Wohnraum entsteht. Wir sind entsetzt darüber zu erfahren, dass hier hochpreisige Eigentumswohnungen gebaut werden sollen mit Preisen von bis zu 8000 Euro pro Quadratmeter. Das ist unverschämt. Der Investor hatte im Vorfeld stets versichert, Mietwohnungen errichten zu wollen. Dieser Vorgang schadet dem ganzen Stadtteil.“

Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert: „Hier findet Neubau-Gentrifizierung exemplarisch statt. Teurer Neubau, der sich nicht mehr nur auf die Innenbezirke Frankfurts beschränkt, sondern auch vermehrt in Randvierteln gebaut wird. Ziel ist Aufwertung und ein Austausch der Bevölkerung aufgrund von Profitinteressen. Dass die Stadt Frankfurt so etwas genehmigt, ist ein Unding. Die exorbitant teuren Preise werden sich auf den Mietspiegel in Rödelheim und in ganz Frankfurt verteuernd auswirken. Mit jedem Luxusprojekt wird Rödelheim attraktiver für weitere Investor*innen. Das wird weitere Verdrängung befeuern.“

Yilmaz weiter: „Es ist ein Skandal, dass hier die Erhaltungssatzung ausgehebelt wird, da laut Bauaufsicht aufgrund von jahrelanger Vernachlässigung nichts mehr zu erhalten sei. Die Satzung sieht lediglich einen dreigeschossigen Wohnungsbau vor. Dass jetzt vier bis fünf Stöcke nur mit Luxuseigentumswohnungen entstehen ohne eine einzige geförderte Wohnung, zeigt die verfehlte Stadtentwicklungspolitik in Frankfurt. Wenn die Stadt schon einen Kompromiss mit einer höheren Geschossanzahl eingeht, dann müssen dort nur bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen entstehen.“

Leerstand und Spekulation mit Wohnraum müssten aktiv seitens der Stadt bekämpft werden. Yilmaz abschließend: „In Alt-Rödelheim wurde alles falsch gemacht. Der Investor hat hier bewusst getäuscht und der Magistrat schweigt. Das Gebäude hätte schon vor Jahren gemeinwohlorientiert entwickelt werden müssen. Wir fordern den Magistrat auf, allen voran Planungsdezernenten Marcus Gwechenberger, einen sofortigen Baustopp zu verhängen. Hier dürfen keine Luxuseigentumswohnungen entstehen, sondern ausschließlich bezahlbare geförderte Mietwohnungen.“

 

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Aufruf zur Kundgebung „Demokratie verteidigen“

Anlässlich der kürzlich veröffentlichten Recherche von CORRECTIV zu den „Geheimplänen“ von AfD-Politiker*innen und extremen Rechten gehen Tausende Menschen in ganz Deutschland auf die Straße. Dazu Micheal Müller und Dominike Pauli, Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Wir unterstützen als DIE LINKE. im Römer die Demonstration am kommenden Samstag in Frankfurt, die ein starkes Zeichen gegen den Rechtsruck in diesem Land setzen wird. Wir rufen zur Teilnahme auf. Die AfD ist eine Gefahr für unsere Demokratie und das friedliche Zusammenleben in Frankfurt am Main. ‚Demokratie verteidigen – Frankfurt gegen AfD und Rechtsruck!‛ ist die Botschaft der Stunde.“

„Es braucht eine kritische Selbstreflexion der Ampel-Regierung in Berlin hinsichtlich ihres Beitrags zum Erstarken der AfD. Die schmerzhaften Kürzungen im Bundeshaushalt und die Zurückhaltung bei der Besteuerung von Superreichen und Konzernen sind Feuer für die Hetze von rechts. Wir kritisieren demokratische Parteien, die in rechte Erzählungen, vor allem bei Migrationsdebatten, einstimmen“, so Müller weiter.

Viele verschiedene Initiativen und Parteien seien für Samstag erwartet, denn, so Pauli abschließend: “Wir alle sind gefragt, unsere Demokratie zu verteidigen! Ein AfD-Verbot muss geprüft und der politische Einfluss der Partei zurückgedrängt werden. Nur wenn wir über politische Grenzen hinweg für unsere Demokratie einstehen, werden wir sie erhalten!“

Kundgebung am 20. Januar 2024
13 Uhr auf dem Römer

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Die Linke fordert verpflichtenden Klimaschutz für Stadtkonzern

Frankfurt ist an über 600 Unternehmen und Gesellschaften beteiligt und entsendet in viele Aufsichtsräte Mitglieder des Magistrats oder der Stadtverordnetenversammlung. Daraus ergäbe sich eine große Verantwortung, so Daniela Mehler-Würzbach, klimapolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Stadt selbst hat sich das Ziel gesetzt bis 2035 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind flächendeckende Maßnahmen für schnellen und effektiven Klimaschutz nötig. Gerade mit ihren vielen städtischen Beteiligungen hat die Stadt Frankfurt hierzu einen großen Hebel in der Hand. Für dessen Nutzung benötigt es entsprechende Instrumente. Das momentane indirekte Monitoring mit der Aufforderung Nachhaltigkeitsberichte vorzulegen, ist ungenügend. Es braucht konkrete, an den städtischen Zielen ausgerichtete CO2-Reduktionspläne und Transformationskonzepte.“

In einem Antrag fordert die Linke im Römer nun verpflichtenden Klimaschutz für den Stadtkonzern ein. Mehler-Würzbach abschließend: „Greenwashing reicht nicht, ein Nachhaltigkeitsbericht macht noch keinen Klimaschutz. Kaum eine Beteiligungsgesellschaft hat sich konkrete Ziele gesetzt, dabei brauchen wir für den Klimaschutz die Anstrengungen des ganzen sogenannten ‚Stadtkonzerns‘. Stadtverordnetenversammlung und Magistrat müssen auf Konzepte drängen, wie die Klimaneutralität konkret in den städtischen Unternehmen erreicht werden kann. Der Magistrat soll zudem einen Vorschlag zur Messung der erreichten Ziele machen.“

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Vorgegaukelte Sicherheit durch Videokameraüberwachung

„Wir werden mit einiger Voraussehbarkeit kaum einen wesentlichen Rückgang von Straftaten im Bahnhofsviertel durch die Installation von Hochleistungsvideokameras erleben“, befürchtet Monika Christann, sicherheitspolitische Sprecherin der Fraktion die Linke im Römer. „Vielmehr wird eine Sicherheit vorgegaukelt, denn eine Kamera kann oftmals spontane und impulsive Straftaten nicht verhindern. Höchstwahrscheinlich werden sich die Kriminalitätsschwerpunkte nur in benachbarte Straße verlagern. Außerdem werden unbescholtene Bürger*innen in eine polizeiliche Überwachung geraten.“

Als Prävention zur Verhinderung von Straftaten sind Videokameras nach Meinung Christanns ungeeignet. Dies könnten nur soziale Maßnahmen zur Abmilderung der gesellschaftlichen Spaltung durch vermehrte Obdachlosigkeit und die Bekämpfung der Auswirkungen immer wieder neuer Entwicklungen im Drogenkonsum leisten.

„Ich stelle immer wieder fest, dass in letzter Zeit von der Stadtregierung häufig der Begriff der ‚Videoschutzanlage‘ benutzt wird. Diese Verwendung soll die umstrittene Maßnahme des Einsatzes von Überwachungskameras rechtfertigen und populistischen Forderungen nachgeben. Zwar wurde die Maßnahme bereits durch die Stadtverordneten 2018 beschlossen (M 264/17); die ebenfalls beschlossene jährliche Evaluation zur Vorlage an die Stadtverordneten fehlt jedoch bis heute.“

Angesichts des neuen Koalitionsvertrages von CDU und SPD in Hessen, der weitreichende Auswertungsverknüpfungen für die Polizei u. a. durch die Ausweitung von Videoüberwachung bis hin zur Wohnraumüberwachung und Gesichtserkennung erlaube – noch dazu durch verstärkten Einsatz von KI in der umstrittenen Auswertungssoftware „HessenData“ des US-amerikanische Unternehmens „Palantir“ –  sei zu befürchten, dass unschuldige Bürger*innen in eine Ãœberwachung geraten, die dem Grundgesetz mit der informationellen Selbstbestimmung widerspricht. Künftig könne man nicht mehr einfach durch das Bahnhofsviertel z. B. zur Arbeit gehen, ohne dass man Bestandteil einer Auswertung werde. Die neuen Hochleistungskameras überblickten weite Strecken und zeichneten auch die Bewegungen bei Hauseingängen, Fenstern und Balkonen auf.

„Solch eine Gesellschaft wie in China will ich nicht“, bekräftigt Christann abschließend. „Wir dürfen diese Entwicklungen, die auch mit dem verstärkten Einsatz von KI ermöglicht wird, nicht einfach hinnehmen. Soziale Missstände löst man nicht mit einer Symptombekämpfung durch eine Law-and-Order-Politik wie mit dem Einsatz von Überwachungskameras. Eine innere Sicherheit kann es nur mit einer sozialen Sicherheit geben.“

 

 

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Stillstand im sozialen Wohnungsbau: Nur 90 Sozialwohnungen gebaut

Der Sozialwohnungsbestand schrumpft immer weiter. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion die Linke im Römer:

„Die wohnungspolitische Bilanz in Frankfurt bleibt katastrophal. 2023 wurden nur 90 neue Sozialwohnungen in Frankfurt gebaut, also ganze 44 Prozent weniger als im Vorjahr. Jedes Jahr entstehen kaum Sozialwohnungen: Zwischen 2016 und 2023 wurden nur 774 neue Sozialwohnungen gebaut. Im gleichen Zeitraum sind 5.167 Sozialbindungen ausgelaufen. Es sind knapp siebenmal mehr Wohnungen des Förderwegs 1 verloren gegangen als neue geschaffen wurden. Die Gesamtbautätigkeit für 2023 wurde noch nicht veröffentlicht, aber der Anteil an Sozialwohnungen bewegt sich seit Jahren im unteren einstelligen Bereich. Das alles sind sehr schlechte Nachrichten für Frankfurter Mieter*innen.“

Bezahlbare Wohnungen seien eine Mangelware. Yilmaz kritisiert: „Im Schnitt kostete 2023 in Frankfurt der Quadratmeter im Bestand 14,02 Euro und im Neubau knapp 17 Euro. Wer kann sich das leisten? Der Markt ist für die extreme Unterversorgung verantwortlich, deswegen muss die Kommune jetzt eingreifen. Ende 2022 warteten 21.000 Menschen auf eine Sozialwohnung, die einfach keine finden. Die Belange dieser Menschen werden schlicht ignoriert. Mittlerweile beobachten wir einen Stillstand im sozialen Wohnungsbau. Was in der Diskussion um Wohnraum völlig untergeht, ist die explodierende Zahl an Wohnungslosen: 9.200 Menschen haben keine eigene Wohnung. Über die Hälfte davon sind Geflüchtete, die unter menschenunwürdigen Verhältnissen in Notunterkünften leben müssen. Um ein würdevolles Leben führen zu können, braucht jeder Mensch eine vollwertige Wohnung. Die Stadt muss endlich auf diese gesellschaftliche Realität reagieren.“

Yilmaz abschließend: „Öffentliche Wohnungsgesellschaften, allen voran die ABG Holding und die Nassauische Heimstätte, müssen umgehend den Baustopp von Neubauprojekten beenden und in die wohnungspolitische Offensive gehen. Um mehr Sozialwohnungen zu schaffen, darf sich nicht nur auf den Neubau konzentriert, sondern müssen auch neue Sozialwohnungen im Bestand ermöglicht werden, z.B. durch die Umwandlung von freifinanziertem in geförderten Wohnraum bei der ABG. Es ist höchste Zeit für eine Trendwende.“

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Der Kampf um die Druckerei trägt Früchte: Weg frei für eine Stadt von unten

Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPI) lässt die Pläne für einen Neubau auf der ehemaligen Dondorf-Druckerei fallen und sucht nach einem neuen Standort. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Besetzung der Dondorf-Druckerei war erfolgreich: Dondi bleibt! Wir begrüßen die Entscheidung des MPIs, auf einen Neubau am Standort der ehemaligen Dondorf-Druckerei zu verzichten und damit auf die vielfältigen Stimmen der Zivilgesellschaft zu hören. Damit sind wir dem Erhalt des Industriedenkmals einen bedeutenden Schritt weiter. Am Neubau festzuhalten wäre grundfalsch und demokratiepolitisch nicht vertretbar gewesen. Von den bisherigen Plänen abzusehen, ist die einzig vernünftige Entscheidung des MPIs. Dieser Beschluss eröffnet neue Möglichkeiten für eine Stadt von unten. Planung von oben herab über die Köpfe der Menschen hinweg hat nicht funktioniert.“

Die Suche nach einem alternativen Standort müsse als riesige Chance begriffen werden. Yilmaz weiter: „Die Tür wurde geöffnet, um das schützenswerte Gebäude nicht nur zu erhalten, sondern auch in ein selbstverwaltetes Kulturzentrum umzuwandeln. Wir fordern das Land Hessen und die Stadt Frankfurt auf, zeitnah in Verhandlungen mit der Initiative ‚Die Druckerei‛ zu gehen. Ziel muss sein, das Gebäude dauerhaft für soziokulturelle Nutzungen für die Allgemeinheit zu öffnen und in die Planungen des Kulturcampus Bockenheim zu integrieren. Solange die Pläne noch nicht finalisiert sind, müssen Zwischennutzungen ermöglicht werden. “

Yilmaz abschließend: „Die Dondorf-Druckerei darf keineswegs länger leer stehen und weiter verfallen. Die Rufe der Stadtgesellschaft nach einem kulturellen Zentrum für alle müssen endlich ernst genommen werden. Die Zukunft der Druckerei ist eine Zukunft mit den Initiativen.“

 

 

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Schwarz-roter Koalitionsvertrag ist wohnungspolitisch eine Nullnummer

Im Dezember 2023 wurde der 184-seitige Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung aus CDU und SPD vorgestellt. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Von 180 Seiten Koalitionsvertrag sind lediglich sechs Seiten dem Thema Wohnen gewidmet. Das zeigt, welche Priorität bezahlbarer Wohnraum als eines der drängendsten Probleme der Menschen in Hessen hat: Nämlich keine. Die Forderungen sind dabei extrem vage und zielen auf teuren Neubau, der die Mieten weiter nach oben treiben wird, und Eigentumsförderung. Für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen ist Wohneigentum jedoch unerreichbar. Schwarz-rot macht Politik für Besserverdienende und die Bauindustrie und regiert komplett an den Lebensrealitäten der Menschen vorbei. Bezahlbarer Wohnraum wird in Hessen und besonders in Frankfurt in den nächsten fünf Jahren Mangelware bleiben.“

CDU und SPD wollen, dass „bei Neubauvorhaben vor Ort immer ein bestimmter Anteil an öffentlich geförderten Sozialwohnungen“ entstehen soll. Yilmaz kritisiert: „Konkrete Quoten: Fehlanzeige. In Hessen fehlen seit Jahren tausende bezahlbare, geförderte Wohnungen. Ohne konkrete Maßgaben bringt auch eine Erhöhung der Mittel nichts. Mit diesem unambitionierten Kurs wird der Sozialwohnungsbestand in Hessen weiter abschmelzen – eine absolute Katastrophe! Auf profit-orientierte Investoren in der Frage des geförderten Wohnungsbaus zu setzen, ist der völlig falsche Weg. Sie sind Treiber von hohen Mieten und haben nur Profit und nicht das Gemeinwohl im Blick. Vielmehr müssen öffentliche Wohnungsgesellschaften für die Schaffung von geförderten Wohnungen verpflichtet werden.“

Yilmaz begrüßt die Einführung eines Gesetzes gegen spekulativen Leerstand: „Die Einführung des Gesetzes ist längst überfällig, jedoch gibt es Nachbesserungsbedarf. Das Gesetz darf nicht nur in Gebieten des angespannten Wohnungsmarktes, sondern muss für ganz Hessen gelten. Außerdem muss explizit auch der massive Büroleerstand in Ballungsräumen wie in Frankfurt angegangen werden. Allein in Frankfurt gibt es über eine Millionen Quadratmeter Büroleerstand. Wir können der Wohnungskrise nur etwas entgegensetzen, wenn wir Büroleerstand zu Wohnraum umwandeln.“

Außerdem spiele die Bodenpolitik im Vertrag kaum eine Rolle. Yilmaz kritisiert: „Bodenpolitik ist der Schlüssel zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Das Land Hessen darf keineswegs öffentlichen Grund und Boden privatisieren. Im Fall von Baulandgewinnung ist es wichtig, dass öffentliche Wohnungsgesellschaften oder gemeinwohlorientierte Akteure bauen. Trauriges Beispiel für die Privatisierung wertvoller öffentlicher Flächen ist das Alte Polizeipräsidium, das immer noch leer steht.“

Yilmaz abschließend: „Eigentumsförderung, keine Quoten für den sozialen Wohnungsbau, keine Regelung zur Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen und die Abkehr von Gebäudeenergiestandards. Der schwarz-rote Regierung beschäftigt sich lieber mit Themen der Sicherheit und Migration und fischt weiterhin am rechten Rand, anstatt sich mit den wirklichen Problemen der Menschen zu beschäftigen. Die Menschen brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum. Es müssen mindestens 10.000 Sozialwohnungen jährlich entstehen. Auch eine dauerhafte Sozialbindung ist notwendig: Was einmal sozial gebaut wurde, muss immer sozial bleiben. Ein hessenweiter Mietendeckel könnte zudem große Entlastung bringen.“

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Schlechter Start ins neue Jahr: Römerkoalition erhöht Eintrittspreise für Museen und finanziert die falschen Projekte

Anlässlich der Erhöhung der Eintrittspreise der städtischen Museen sowie der Bewilligung von Finanzausgleichsmitteln für die Dom Römer GmbH von 5 Mio. Euro, kritisiert Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher und Vorsitzender der Fraktion die Linke im Römer:

„Diese finanzpolitischen Entscheidungen der Römerkoalition sind sozialpolitisch eine Katastrophe. Die Eintrittspreise der städtischen Museen drastisch anzuheben, sodass die Leute künftig bis zu 20 Euro für ein Erwachsenenticket zahlen müssen, um damit den städtischen Haushalt zu verbessern und 2 Millionen Euro mehr einzunehmen, ist skandalös. Museen sind Bildung; Kunst und Kultur sind elementar für die Gesellschaft. Daher müssen Museen allen zugänglich sein und dürfen nicht, durch finanzielle Hürden, nur Menschen mit besserem Einkommen offenstehen.“

Müller vergleicht diese Sparmaßnahmen mit geplanten städtischen Ausgaben: „Gleichzeitig hat die Stadt beschlossen, die Verluste der Dom Römer GmbH mit 5 Millionen Euro auszugleichen. Hier wird bereitwillig Geld in Millionenhöhe zur Verfügung gestellt, um das Dom-Römer-Areal zu vermarkten. Es dient auch dazu, völlig überteuerte Restaurants zu erhalten, die zum Beispiel in der Neuen Altstadt das Frankfurter Grüne-Soße-Gericht für 22 Euro anbieten. Wer kann sich das leisten? Wieso sollen städtische Gelder für solch eine Vermarktung der Altstadt verwendet werden, während die Museen ihre Eintritte erhöhen müssen, damit die Stadt genug Einnahmen hat? Das ist eine völlig falsche Priorisierung, die außerdem höchst unsozial ist. Die Neue Altstadt ist sowohl städtebaulich als auch wegen der Unsummen, die dafür ausgegeben werden, ein defizitäres Fass ohne Boden.“

Müller weiter: „Ebenso absurd sind die in Aussicht gestellten 1,5 Millionen Euro Zuschüsse der Stadt für die Restaurierung des ‚langen Franz‘ in diesem Jahr. Dass für eine restaurative Wiedererrichtung eines alten Rathausturms ohne jeglichen öffentlichen Nutzen so viel Steuergeld lockergemacht wird, ist grundfalsch und angesichts der Sparmaßnahmen im Kulturbereich verhältnislos. Die Stadtregierung sollte dringend ihre finanzpolitischen Entscheidungen auf den Prüfstand stellen und sozialpolitische Gesichtspunkte dabei in den Vordergrund rücken.“

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