Raus aus der Trotzphase

Anlässlich der Kehrtwende der FDP bei der Umgestaltung der Bockenheimer Landstraße erklärt Daniela Mehler-Würzbach, mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:

„Die Kehrtwende der FDP stellt ein neues Niveau der Auseinandersetzung in der Stadtregierung um die Verkehrspolitik dar. Dabei ist der Anlass wahrlich kein neues Thema: Bereits im August 2020 wurde die Vorplanung der Radverkehrsführung in der Bockenheimer Landstraße beschlossen. Während die FDP-Vertreter den Beschluss für Bau und Finanzierung der Maßnahme letzte Woche noch unterstützten, torpedieren sie ihn nun auf Druck ihrer Parteikolleg*innen und wollen das Thema ganz von der Tagesordnung streichen.“

„Die Umgestaltung der Bockenheimer Landstraße sollte wie geplant am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Ein zügiger Beschluss der Umgestaltung ist wichtig, um den Strom- und Fernwärmeausbau sowie die Straßenbauarbeiten nicht zu verzögern. Die Verkehrswende duldet keinen weiteren Aufschub“, so Mehler-Würzbach weiter.

Mehler-Würzbach abschließend:

„Die FDP demonstriert erneut, worum es ihr geht: reine Blockade. Der Rest der lila Ampel sollte ihrem bockigen Koalitionspartner diese Provokationen und Machtspiele nicht weiter durchgehen lassen. Auch ohne die ganz offenbar nicht mehr regierungsfähige FDP ist die Mehrheit der Mitglieder in der Stadtverordnetenversammlung für den Ausbau der Radwege auf der Bockenheimer Landstraße!“

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Die teuerste Turmhaube der Republik – falsche Sehnsucht nach dem „Alten Frankfurt“

„Der Lange Franz ist eine kolossale Geldverschwendung“, erklärt Michael Müller, Fraktionsvorsitzender der Linken im Römer. Und weiter: „Die Mehrheit der Frankfurter Bürger*innen wartet sicherlich nicht gerade sehnsüchtig auf die historisierende Veränderung eines Rathausturms. Vielmehr ist es doch so, dass die Menschen auf eine Veränderung im Rathaus warten. Nämlich, dass endlich Mal ihre Sorgen und Nöte Beachtung finden und nicht 2,3 Millionen Euro, Stand jetzt, für eine irrsinnige Restauration ohne jeglichen Nutzen ausgegeben werden.“

Die Linke im Römer kritisiert die Stadtregierung in Frankfurt für diese völlig falsche Schwerpunktsetzung scharf. Müller: „Die freie Kulturszene kämpft ums Überleben, bezahlbare Wohnungen fehlen und der ÖPNV wird jedes Jahr teurer bei schlechterem Leistungsangebot. Aber Hauptsache, Frankfurt leistet sich sinnlose Prestigeprojekte, wie den Langen Franz. Richtig wäre gewesen, auf dieses falsche Ausrufezeichen zu verzichten und die echten Sorgen und Nöte der Menschen in dieser Stadt zu bekämpfen.“

Die Linke kritisiert auch die rückwärtsgewandte Architektur und die völlig aus der Zeit gefallene städtebauliche Politik, wie sie in der Restauration des Langen Franz zum Ausdruck kommt: „Das Projekt Langer Franz ist Ausdruck der falschen Sehnsucht nach einem ‚Alten Frankfurt‘. Das war bei der ‚Neuen Altstadt‘ schon falsch und wiederholt sich jetzt erneut“, so Müller abschließend.

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Alle Jahre wieder: Menschenunwürdige Unterbringung von Obdachlosen

Jedes Jahr Anfang November wird die B-Ebene am Eschenheimer Tor für bis zu 210 Obdachlose geöffnet. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:

„Die Situation der Obdachlosen in Frankfurt ist katastrophal. Gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit, ist die Lage lebensbedrohlich. Menschen frieren, kämpfen mit Krankheiten und werden häufig Opfer von Gewalt. Die B-Ebene als Notschlafstätte für Obdachlose als Erfolg zu feiern – wie Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) immer wieder betont – ist blanker Hohn. Jeder Mensch braucht eine vollwertige Wohnung, um gut leben zu können. Die B-Ebene ist weit davon entfernt und bestenfalls eine Notfalllösung, die sich leider längst als Dauersystem etabliert hat. Die Stadt macht keine ‚genügenden Angebote‘ – wie stets behauptet – sie tut nicht einmal das Mindeste, um die Menschenwürde zu wahren.“

Yilmaz kritisiert: „Obdachlosigkeit ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis politischen Versagens. Es fehlt nicht an Ressourcen, sondern am politischen Willen. In einer der reichsten Städte Deutschlands, in der ein Luxusprojekt nach dem anderen gebaut wird, müssen hunderte Menschen die Nächte in Kälte und Unsicherheit verbringen. Über 9.000 Menschen müssen in Notunterkünften leben – zum Teil jahrelang. Das ist ein unerträglicher Zustand, bei dem wir nicht wegschauen dürfen. Obdachlosigkeit ist vermeidbar, aber nur, wenn Wohnen wirklich als Menschenrecht begriffen wird.“

Yilmaz abschließend: „Wir müssen Leerstand endlich konsequent beenden und ihn für soziale Zwecke nutzen. 13.000 leerstehende Wohnungen und über 1 Millionen Quadratmeter leerstehende Büroflächen in Frankfurt sind nicht nur verschenktes Potenzial, sondern schlicht unsozial. Leerstand verschärft soziale Ungerechtigkeiten und grenzt Menschen weiter aus. Wir fordern, dass die Stadt Frankfurt umgehend obdachlose und wohnungslose Menschen in leerstehenden Gebäuden unterbringt.“

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Weiter Strafanzeigen für Fahren ohne Fahrschein: Kein Ablass für die Untätigkeit der Stadtregierung

Auch in der Dezember-Ausschussrunde haben die Stadtverordneten von Grüne, SPD, Volt und FDP den Antrag der Linken, Fahren ohne Fahrschein in Frankfurt nicht mehr anzuzeigen, zurückgestellt und – entgegen eigener Ankündigung – keinen eigenen Antrag eingebracht.

Hierzu erklärt Daniela Mehler-Würzbach, mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer: „Eine Reform des Strafgesetzbuchs auf Bundesebene und damit auch eine Reform von § 265a StGB von 1935 ist nach dem Bruch der Ampel nicht in Sicht. Es ist an der kommunalen Ebene, dem tagtäglichen Unrecht, dass Menschen wegen Fahren ohne Fahrschein ins Gefängnis kommen, endlich ein Ende zu bereiten. Doch die Frankfurter lila Ampel lässt die Menschen im Stich. Dabei könnte Frankfurt mit einem einfachen Beschluss schon längst an der Seite der anderen zehn deutschen Städte sein, die bei Fahren ohne Fahrschein auf das Stellen von Strafanträgen komplett verzichten.“

Daniela Mehler-Würzbach weiter: „Angesichts dieser politischen Arbeitsverweigerung rufe ich zur Hilfe von unten auf, zu Spenden an die Initiative Freiheitsfonds, die am heutigen 4. Dezember durch das Bezahlen der Ersatzfreiheitsstrafe erneut Menschen aus dem Gefängnis befreit, die wegen Fahren ohne Fahrschein hinter Gitter sind.“

Mehler-Würzbach abschließend: „Für die Untätigkeit dieser Stadtregierung, die es weiterhin duldet, dass arme Menschen und Menschen in Krise für ein Bagatelldelikt ins Gefängnis gesteckt werden, gibt es keinen Ablass. Es gilt, die Armut zu bekämpfen, nicht die Armen!“

 

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Weihnachtsmarkt ohne rassistische Sprache

Anlässlich der Diskussion um die rassistische Bezeichnung eines Kakaogetränks, das auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wird, erklärt Daniela Mehler-Würzbach, Stadtverordnete der Linksfraktion im Römer:

„Es ist pietätlos und rassistisch, einen braunen Kakao ‚mit Schuss‘ nach einem Schwarzen Politiker Lumumba zu nennen, der für die Befreiung Afrikas kämpfte. Und der dafür sein Leben ließ. Man sollte Kakao mit Rum nicht mehr aus Trotz nach dem Freiheitskämpfer benennen, sondern ihn als das zu bezeichnen, was er ist: Heißer Kakao mit Rum.“

Mehler-Würzbach erklärt: „Patrice Lumumba ist eine Symbolfigur des antiimperialistischen Kampfes in Afrika. Er war der erste gewählte sozialistische Präsident des von der belgischen Kolonialmacht befreiten Kongo. Er wurde 1960 mit Unterstützung der USA weggeputscht und im Alter von nur 35 Jahren verschleppt, gefoltert und ermordet. Als Linksfraktion begrüßen wir die eindringliche Bitte der Tourismus und Congress Gesellschaft (TCF), die den Markt organisiert, das Getränk umzubenennen. Schon im letzten Jahr wurden die Schausteller*innen auf die Problematik der Bezeichnung ‚Lumumba‘ hingewiesen. Jetzt muss endlich etwas passieren.“

Mehler-Würzbach abschließend: â€žWir brauchen keine Empörung oder künstlich aufgeladene Debatten, sondern Hintergrundwissen und Mut zum Perspektivwechsel, Empathie und Respekt. Nur weil etwas ‚üblich‘ ist, Unrechtsbewusstsein nicht ausgebildet war oder nicht thematisiert wurde, heißt das nicht, dass wir nicht dazu lernen können. Das zeichnet unsere Gesellschaft aus, dass wir in der Lage sind, dazuzulernen.“

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Leerstand beenden: Stiftstraße 32 endlich bewohnbar machen

Viele Wohnungen in der Stiftstraße 32 in der Frankfurter Innenstadt, die der Stadt gehören, stehen seit Jahren leer. In einem Antrag fordert die Linksfraktion, die Wohnungen zügig zu sanieren und von Wohnungsnot betroffene Menschen dort zeitnah unterzubringen. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:

„Die Stiftstraße 32 ist ein Paradebeispiel für Leerstand und Ignoranz. Es ist ein Skandal, dass öffentliche Wohnungen seit Jahren leer stehen gelassen werden und vergammeln. Und das, obwohl der Bedarf an Wohnraum in Frankfurt enorm ist und tausende Geflüchtete und Wohnungslose in Notunterkünften leben müssen. Auf Druck der Linken konnte glücklicherweise verhindert werden, dass die Stiftstraße 32 an den privaten Investor Lyson Group vergeben wurde. Die Stadt hatte daraufhin beschlossen, die Räume zügig zu sanieren und eine Zwischennutzung für Geflüchtete zu ermöglichen. Aber seit zweieinhalb Jahren ist nichts passiert. Dass dort noch immer keine einzige geflüchtete Person untergebracht wurde, wie angekündigt, ist politisches Versagen.“

Yilmaz kritisiert: „Die Stadt Frankfurt besitzt fast 100 stadteigene Wohnungen, die sie leer stehen und damit ungenutzt lässt. Sie sieht bewusst dabei zu, wie sich der marode Zustand vieler Häuser verschlimmert. Es ist Zeit, zu handeln: Soziale Wohnnutzung statt Verfall und Abriss. Die Liste derer ist lang, die dringend menschenwürdigen Wohnraum benötigen. Die Stiftstraße 32 kann ein guter Anfang sein, um Wohnungsnot zu lindern.“

Yilmaz abschließend: „Die Stadt Frankfurt muss den Leerstand endlich beenden und ihrer sozialen Verantwortung nachkommen, die leerstehenden Wohnungen für Menschen in Not zur Verfügung zu stellen.“

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Multifunktionshalle nicht um jeden Preis

Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts B 431/2024 zur Multifunktionsarena auf dem Stadiondreieck Areal P9 erklärt Michael Müller, Fraktionsvorsitzender der Fraktion Die Linke im Römer:

„Frankfurt braucht eine Multifunktionshalle, aber nicht um jeden Preis. Bei einem Projekt, wo mit Kosten von mindestens 260 Millionen Euro zu rechnen ist, darf es keine Schnellschüsse geben. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) versucht mit der Brechstange ’sein‘ Projekt durchzusetzen. Warum sollen 1500 VIP-Plätze geplant und mit Steuergeld finanziert werden, die dann wieder nur für Privilegierte und Reiche vorgesehen sind? Ein ‚Hospitality-Bereich‛ hat mit klassischem Vereinssport nichts mehr zu tun. Wie schon beim Ausbau des Eintracht-Stadions wird hier auf ‚Event‛ statt Breitensport gesetzt. Ein Weg, den wir ablehnen. Ausführliche Beratung in den Ausschüssen ist geboten. Ein Grundsatz den der Magistrat zu häufig missachtet.“

Daniela Mehler-Würzbach, mobilitäts- und umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Der vorgelegte Bericht ist eine Frechheit – eine Powerpoint-Präsentation ist kein Mobilitätskonzept! Schon jetzt ist die Verkehrssituation am Waldstadion an Veranstaltungstagen für Besuchende und Anwohnende eine Zumutung. Der Oberbürgermeister hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Die Voraussetzung des Projekts, eine für den Bedarf zweier Veranstaltungsorte ausreichende Mobilitätsinfrastruktur, bleibt ungeklärt. Genauso die Frage der damit verbundenen erheblichen Kosten. Die überfällige Wiederaufforstung der Isenburger Schneise soll weiter vor sich hergeschoben werden und mögliche Eingriffe in den Bannwald werden angekündigt. Für die Verlagerung des Busparkplatzes für die Gästefans sollen sogar etwas mehr als 5.000 qm Stadtwald fallen, die auch nicht vor Ort kompensiert werden können. Dass teure, elitäre Events und Parkplätze der Stadt wichtiger sind als der Wald, das ist nicht zuletzt in Zeiten der Klimakatastrophe die absolut falsche Prioritätensetzung.“

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Grundsteueränderung darf nicht zum Nebenkostenhammer werden

Zu der Magistratsvorlage M158/2024 hat die Fraktion Die Linke im Römer einen Antrag eingebracht, der die Grund- und Gewerbesteuer der Stadt Frankfurt am Main sozial gerechter gestalten will. Dazu äußert sich Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher:

„Die Mieter*innen in Frankfurt am Main müssen vor weiteren Belastungen bei den Wohnkosten geschützt werden. Die Grundsteuer B ist bislang voll umlagefähig und wird den Mieter*innen bei den Mietnebenkosten damit auch voll umfänglich in Rechnung gestellt. Das trifft viele Frankfurter*innen, die mit immer weiter erhöhten Mieten zu kämpfen haben und zurecht Sorge haben vor einem Nebenkosten-Hammer im Zuge der Grundsteuerveränderungen.“

Daher fordert die Linke, dass ein sozialer Härtefallfonds aufgelegt wird. Bislang bleiben der Magistrat und der grüne Kämmerer Bastian Bergerhoff maximal unkonkret, wie solch ein Fonds ausgestaltet ist. Für Die Linke ist klar, dass solch ein Fonds nicht nur für Hausbesitzer*innen gelten darf, sondern in erster Linie für Mieter*innen existieren muss.

Neu eingeführt werde die Grundsteuer C, um brachliegende unbebaute Grundstücke endlich zu besteuern. Müller: „Auf unbebauten Grundstücken findet viel Spekulation mit Grund und Boden statt, das kann so unterbunden werden. Grundsätzlich fordern wir aber, dass sich der Magistrat beim Bund und Land dafür einsetzt, dass die Grundsteuer aus den Betriebskosten gestrichen wird und nicht mehr umgelegt wird. Die Lasten müssen hier anders verteilt werden. Die Grundsteuer darf keine Mieter*innensteuer sein.“

„Von den öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften fordern wir auf die Weitergabe der Grundsteuermehrbelastung zu verzichten und so die Mieterinnen und Mieter zu entlasten. Weder ABG noch die Nassauische Heimstätte sind gezwungen, diese Mehrbelastung weiterzugeben. Die Mitglieder im Aufsichtsrat beider Gesellschaften, die von der Stadt Frankfurt entsandt sind, müssen hier endlich stärker die Positionen der Menschen in Frankfurt vertreten und dürften nicht einfach die Ansagen der Geschäftsführung abnicken“, so Müller.

Abschließend erneuert Die Linke den Vorstoß mit der Änderung der Steuersatzung der Stadt, die Gewerbesteuerhebesätze endlich wieder auf das vernünftige Niveau von 490 Punkte anzuheben. Damit würde die Stadt mindestens 100.000.000 Euro jährlich einnehmen. Geld, das die Stadt dringend braucht.

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Frankfurter Kulturpolitik ist elitär, das muss sich ändern

„Die Frankfurter Kulturpolitik kümmert sich vor allem um prestigereiche Projekte in der Innenstadt für wohlhabendes Publikum. Das ist elitär und sozial unverantwortlich. Es muss mehr Kulturangebote in den Stadtteilen geben“, erklärt Michael Müller, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer.

„Was gerade in Sindlingen passiert, ist phänomenal. Die Ansiedlung des ‚Theaters in der Engelburg‘ dort kann Signalwirkung für ganz Frankfurt haben. Es ist toll, wenn sich hier ein neues kulturelles Projekt abseits der Innenstadt etabliert. Allerdings ist es getragen von viel ehrenamtlichem Engagement. Das darf so nicht bleiben. Kultur vor Ort zu stärken, ist eine zentrale Aufgabe der Stadt Frankfurt. Der Magistrat muss sich voll und ganz hinter das Projekt in Sindlingen stellen und die finanzielle Förderung sicherstellen.“

Müller abschließend: „Gerade vor dem Hintergrund der Herkulesaufgabe ‚Neubau Städtische Bühnen‘ muss die Kulturdezernentin die vielfältige Theater- und Kulturlandschaft im Blick haben, deren wichtige Arbeit stärker gefördert werden muss. Die Frankfurter Kulturlandschaft steht auf vielen Beinen und das muss so bleiben, gerade wenn der geplante Neubau der Bühnen so sehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt.“

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Ob mit oder ohne Ampel: Frauen* und Mädchen* weiterhin in Gefahr für Leib und Leben

„Ob mit oder ohne Ampel –  Frauen* und Mädchen* sind weiterhin sexualisierter Gewalt bis hin zu Femiziden ausgesetzt. Weder die bisherige Bundesregierung noch die Hessische Landesregierung haben trotz der Verpflichtungen aus der Istanbul-Konvention erkennbare Anstrengungen unternommen, um von staatlicher Seite entschiedene Gegenmaßnahmen einzuleiten. Vielmehr wird Deutschland von GREVIO, dem Kontrollorgan des Europarates zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, an vielen Punkten gerügt und fünfzehn Empfehlungen wurden ausgesprochen.“ Diese ernüchternde Bilanz zieht Monika Christann, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer.

Schlimmer noch: Die FDP habe dafür gesorgt, dass Vergewaltigung in der Europäischen Gewaltschutzrichtlinie als Straftatbestand herausgenommen wurde.

Auch dieses Jahr wird es am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen*, international und bundesweit Protestaktionen geben. Jedes Jahr belegten die Zahlen von Bundes- und Landeskriminalämtern die steigende Tendenz der sexualisierten Gewalt an Frauen* und Mädchen*. Allein bei häuslicher Gewalt stieg die Zahl um 6,5 Prozent. Die stetige Zunahme zeige, dass den Politikverantwortlichen die unversehrte Gesundheit von Frauen* und Mädchen* nichts wert ist. Jedenfalls nicht so viel wie Steuersenkungen und Rüstungsausgaben.

Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene gebe es sieben Jahre nach der Ratifizierung immer noch keine Gesamtstrategie. Tausende Schutzplätze würden benötigt, v. a. auf dem Land. Hinzu komme die dauerhafte Unterfinanzierung bei den Frauenhäusern und Beratungsstellen, so dass viele Frauen* ohne Schutz blieben. Doch das sei nur Symptombekämpfung. Die notwendige Veränderung in der Gesellschaft könne nur erreicht werden, wenn eine wirksame Präventionsstrategie erarbeitet und ernsthaft verfolgt würde. Sowohl die Istanbul-Konvention als auch die ebenso verpflichtende Europäische Gleichstellungscharta würden dazu u. a. die Bekämpfung der Rollenklischees fordern, welche oft als Legitimation für die Ausübung von Gewalt diene.

Christann weiter: „Man braucht sich nur die Vorschriften der ratifizierten Istanbul-Konvention anzusehen und daraus die erforderlichen politischen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Eine auf Bundesebene einheitliche Datenerhebung in den Ländern und Kommunen ist unerlässlich und gehört als Grundlage dazu.

Da die Ampel in den letzten drei Jahren trotz Koalitionsversprechungen keine ernsthaften Anstalten zur Umsetzung der Istanbul-Konvention gemacht hat, muss befürchtet werden, dass Frauen* und Mädchen* auch bei einem möglichen Wechsel zu einer konservativen Bundesregierung weiterhin sexualisierter Gewalt schutzlos ausgeliefert sein werden. Ob nach dem Bruch der Koalition und der Minderheitsregierung nun das fertige Gewalthilfegesetz im Bundestag beschlossen wird, ist mehr als fraglich. Schließlich war es auch Friedrich Merz, der 1997 im Bundestag dagegen gestimmt hat, Vergewaltigung in der Ehe als Straftat aufzunehmen.“

„Frauen* und bewusste Männer*“ so Christann abschließend, „sollten sich genau überlegen, welche Parteien bislang keinen Willen zum Schutz der Frauen* und Mädchen* gezeigt oder frauenfeindliche Gesetze mitgetragen haben. Selbstverständlich fordert die Linke die umgehende Umsetzung der Maßnahmen aus der Istanbul-Konvention. Das Kreuzchen bei der anstehenden Bundestagswahl macht den Unterschied für Frauen* und Mädchen*. “

Die Linke im Römer unterstützt die Protestaktionen am 25.11.24; u. a. die des „Frankfurter Bündnisses für Frauenrechte“ um 17 Uhr an der Konstablerwache und die des Vereins „Frauen helfen Frauen e. V.“ von 11 bis 13 Uhr vor dem Oberlandesgericht, Zeil 42.

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