Gekürzter Nahverkehr – falsches Signal für die Verkehrswende

Ab Januar bis voraussichtlich zu den Sommerferien 2024 werden Busse und Bahnen in Frankfurt noch weniger fahren. Dazu Daniela Mehler-Würzbach, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Das Nahverkehrsangebot in Frankfurt wird reduziert. In den Worten von traffiq, VGF und des Dezernenten: ‚stabilisiert‛. Weil es zu wenig Personal und zu viele spontane Ausfälle gibt, wird das Angebot gekürzt. Aus Beschäftigtensicht ist diese Maßnahme wichtig und verständlich, um aus Druck und Überlast rauszukommen, hinsichtlich der Planbarkeit ist es für die Kund*innen zwar sicher ‚ehrlicher‛, aber für diejenigen, die tagtäglich auf die Öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist das vor allem: Mist. Und noch dazu ein falsches Signal für die Verkehrswende.“

Dabei seien die Probleme weder neu noch kämen sie überraschend. Die Fluktuation bei den Fahrer*innen und der Personalmangel seien Dauerzustand. Ein Sprecher der VGF erklärte vor einigen Wochen, dass aus finanziellen Gründen das Personal nicht „längerfristig großzügig“ aufgestockt werden könne. Mehler-Würzbach dazu:

„Die Personaldeckung ist seit Jahren schwierig und auf Kante genäht. Deswegen braucht es vor allem dringend mehr Geld im System und bessere Arbeitsbedingungen, sonst werden absehbar noch mehr Beschäftigte den Fahrdienst verlassen. Und das ist untragbar angesichts der notwendigen Verkehrswende! Ohne eine ehrliche Debatte um Arbeitsbedingungen und die Zukunft der Nahverkehrsfinanzierung wird es nicht gehen.“

DIE LINKE. im Römer steht an der Seite der Beschäftigten im ÖPNV und unterstützt die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen: mit angemessenen Löhnen, fairen Arbeitszeiten und einer guten Arbeitsumgebung. Nur durch die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeitnehmer*innen im ÖPNV kann eine nachhaltige und effiziente Mobilität für die Zukunft gewährleistet werden.

Deshalb unterstützt DIE LINKE. im Römer die Kampagne #wirfahrenzusammen initiiert von ver.di und FFF. Im Frühjahr werden bundesweit Beschäftigte im Nahverkehr über ihre Arbeitsbedingungen verhandeln, und um das zu unterstützen, haben sich Fahrgäste, Klimabewegung, ÖPNV-Beschäftigte und Gewerkschafter*innen zusammengetan: Solidaritätmit den Beschäftigten – Verkehrswende jetzt! Die Beschäftigte im ÖPNV haben dieser Tage ihre Forderungen für die Tarifrunde 2024 an die Arbeitgeberseite übergeben.

Weiterführende Informationen:
https://www.wir-fahren-zusammen.de/
https://frankfurt-am-main.verdi.de/themen/nachrichten/++co++5c01fcce-9385-11ee-bb75-e38cab89f70e

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Zwangsräumung verhindern – Breite zivilgesellschaftliche Unterstützung für Gabrielle

Gemeinsam mit 47 Initiativen und Einzelpersonen unterstützt die Linksfraktion den Aufruf, die Zwangsräumung der Mieterin Gabrielle aus der Miersch-Siedlung zu verhindern und ihre Kündigung zurückzunehmen. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Gabrielles Zwangsräumung im September konnte im letzten Moment verschoben werden. Vom Tisch ist sie allerdings nicht, da ihr die Räumung durch die öffentliche Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte (NH) im Januar 2024 droht. Die NH hat sogar Beschwerde gegen den Vollstreckungsschutz eingereicht, der Gabrielle bis zum 31.12.2023 gewährt wurde. Zum Glück wurde dies vom Amtsgericht Frankfurt abgelehnt, es zeigt jedoch, dass die NH die Mieterin, die dort seit über 40 Jahren lebt, so schnell wie möglich loswerden will. Die knapp 50 Unterschriften verdeutlichen, wie groß der zivilgesellschaftliche Rückhalt für Gabrielle ist. Die Botschaft ist klar: Die Kündigung ist unfair und muss zurückgenommen werden. Gabrielle bleibt!“

Yilmaz kritisiert: „Zwangsräumungen sind existenzbedrohend und führen häufig in die Wohnungslosigkeit. Sie treffen oft marginalisierte Menschen, die starken finanziellen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Dass diese Menschen auf die Straße gesetzt werden, verschlimmert ihre Situation dramatisch. Die NH-Aufsichtsratsmitglieder Tarek Al-Wazir (Grüne) und Marcus Gwechenberger (SPD) sind in der Verantwortung, den sozialen Zweck der öffentlichen Wohnungsgesellschaft durchzusetzen und solche prekären Wohnverhältnisse um jeden Preis zu verhindern. Zwangsräumungen müssen verboten werden – zuallererst bei öffentlichen Wohnungsgesellschaften!“

Die Linksfraktion ruft zur Teilnahme an der Kundgebung gegen Zwangsräumung am 1.12. um 17 Uhr vor der NH-Zentrale am Schaumainkai 47 auf. Stadtverordneter Eyup Yilmaz wird anwesend sein.

 

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Grüne Zimmer sind teure Placebos

Zur Ankündigung der Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne), sie habe weitere bepflanzte Container, sogenannte „Grüne Zimmer“, bestellt, die sukzessive in den nächsten Jahren in allen Stadtteilen nach Abstimmung mit den jeweiligen Ortsbeiräten aufgestellt werden sollen, erklärt Daniela Mehler-Würzbach, klimapolitische Sprecherin der LINKEN. im Römer:

„Dass zur Steigerung der Aufenthaltsqualität auf Plätzen wieder und weiter ´Grüne Zimmer´ bestellt werden, zeigt die ganze Hilflosigkeit der Dezernentin. Statt Steuergelder an Sinnlos-Oasen in Betonwüsten zu verschwenden, brauchen wir nachhaltige und echte Klimaanpassung. Mehr Tempo bei der Entsiegelung, Begrünung und Verschattung unserer Plätze!“

Bereits in einer Stellungnahme von 2019 seien die horrenden Kosten für die „Grünen Zimmer“ öffentlich gemacht worden, deren Klimawirkung nicht unumstritten ist. Sogar der Bund der Steuerzahler kritisierte die Anschaffungen von damals rund 55.000 € als reine „PR-Maßnahme“. Mehler-Würzbach abschließend: „Die Warteliste für die Umgestaltung bestehender Plätze im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel wird immer länger und angeblich fehlen dafür Personal- und Haushaltsmittel. Doch in der Zwischenzeit werden die Bürger*innen mit teuren Placebos abgespeist.“

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Pleite der Signa Holding: Kartenhaus fällt in sich

Anlässlich der Insolvenz der Signa Holding erklärt Michael Müller, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Das spekulative Kartenhaus des Milliardärs René Benko ist schlussendlich in sich zusammengebrochen. Heute hat die Holding Insolvenz angemeldet. In Frankfurt ist sie Eigner von Galeria Kaufhof auf der Zeil und hat an ebenso prominenter Stelle und bester Innenstadtlage an der Hauptwache und am Opernplatz riesige Bauvorhaben in Planung und Umsetzung. Die Insolvenz trifft den Wirtschaftsstandort Frankfurt empfindlich. Die Stadt muss sich fragen lassen, welchem Investor da der rote Teppich ausgerollt wurde. Man kann nur froh sein, dass den Plänen für ein 100 Meter Hochhaus am Opernplatz eine Absage erteilt wurde.“

Fraglich ist, ob nicht Handwerksbetriebe nun auf offenen Rechnungen sitzen bleiben. Benko sei zudem auch Eigentümer des Parkhauses der ehemaligen Karstadt-Filiale.

„Bei Karstadt-Kaufhof trat Benko als großer Retter auf, sicherte sich so insgeheim aber nur das Tafelsilber des Warenhauskonzerns, die Immobilien. Die Pleite der Holding gefährdet nun auch die Warenhäuser, die es sowieso schon schwer haben. Für die Frankfurter Zeil sind diese die wichtigsten Ankermieter. Der Zeil und der Frankfurter Innenstadt droht durch die Pleite von Signa wachsender Leerstand und viele Beschäftigten sind nun in Sorge um ihre Jobs. René Benko war und ist ein Blender, der für diese Mega-Pleite nun vollumfänglich in Haftung genommen werden muss. Leider dürfte er aufgrund von Steuertricks und intransparenter Bilanzierung ungeschoren davonkommen“, so Müller abschließend.

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Solidarität mit der Besetzung in der Jordanstraße 3

Am 25. November wurde das leerstehende Haus Jordanstraße 3 in Bockenheim besetzt. Die Initiative Jordanstraße 3 hat ein Stadtteilcafé eröffnet und macht damit auf Leerstand und Spekulation aufmerksam. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Erneut hat in Frankfurt eine Initiative das Ruder selbst in die Hand genommen und führt sinnlosen Leerstand einer sozialen Nutzung zu. Wir solidarisieren uns mit der Initiative Jordanstraße 3, die einen wertvollen Raum des Zusammenkommens fernab von Konsumzwängen geschaffen hat. In Frankfurt fehlt es an bezahlbarem Wohnraum und kulturellen Freiräumen. Die Initiative setzt ein wichtiges Zeichen gegen diesen Mangel.“

Das von der Stadt Frankfurt vor über fünf Jahren über die Ausübung ihres Vorkaufsrechts erworbene Gebäude stand seitdem fast durchgehend leer. Yilmaz weiter: „Nach fünf Jahren sinnlosen Leerstands will die Stadt das Gebäude wieder veräußern. Es droht der Verkauf an einen privaten Investor im nächsten Jahr. Dieser Irrsinn betrifft nicht nur die Jordanstraße 3, sondern auch die ebenfalls per Vorkaufsrecht von der Stadt erworbenen Gebäude Basaltstraße 38 und Sulzbacher Straße 38. Es ist völlig absurd, Häuser aufzukaufen, jahrelang leerstehend und vergammeln zu lassen, um sie anschließend wieder an Private zu veräußern, gegebenenfalls im Rahmen eines Erbpachtvertrages. Noch absurder ist, dass bei einem Verkauf vorrangig die früheren Kaufinteressent*innen berücksichtigt werden. Da fragt man sich doch, warum die Stadt die Objekte überhaupt gekauft hat, denn eine Reprivatisierung und der Schutz vor Verdrängung sind nicht miteinander vereinbar.“

Yilmaz kritisiert den massiven Leerstand in Frankfurt: „Seit 2017 bis heute wurden insgesamt 16 Objekte durch die Ausübung des Vorkaufsrechts in städtisches Eigentum überführt. Insgesamt sind rund 100 Wohnungen in direktem städtischen Eigentum, die einfach leer stehen. Leerstand ist ein riesiges Problem in Frankfurt, das von der Stadt mitverursacht wird. Leerstand muss durch zeitnahe Instandhaltung und sozialverträgliche Nutzungen beseitigt werden. Grundsätzlich braucht es ein Gesetz gegen Leerstand und Zweckentfremdung.“

Yilmaz abschließend: „Der Verkauf von öffentlichem Grund und Boden öffnet Tür und Tor für Spekulation. Städtischer Wohnraum muss in jedem Fall in städtischer Hand bleiben und sollte mittels Erbbaurecht nur an öffentliche Wohnungsunternehmen, wie z.B. die ABG Holding oder gemeinwohlorientierte Genossenschaften oder Wohnprojekte übertragen werden. Nur so können niedrige Mieten sichergestellt werden. Die Praxis der Reprivatisierung von Objekten, die durch das Verkaufsrecht erworben wurden, muss ein Ende haben.“

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Wie viele Jahrhunderte müssen Frauen* noch demonstrieren?

„Es sieht so aus, als müssten Frauen* noch Hunderte von Jahren an jedem 25. November daran erinnern, dass Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* kein Merkmal einer zivilisatorischen Gesellschaft ist“, konstatiert Monika Christann, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Die Zahlen belegten, dass sich unsere Welt nicht weiterentwickele, sondern im Gegenteil Gewalt ständig zunehme. Sei es in Form von Kriegen oder Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*. Weltweit habe die geschlechtsspezifische Gewalt um ca. 20 Prozent zugenommen; auch Deutschland habe trotz aller Gesetze und Vorschriften einen Anstieg um 15 Prozent zu verzeichnen.

Christann weiter: „Schockierend ist das Verhalten der deutschen Regierung auf EU-Ebene. Vergewaltigung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und eine strukturelle Diskriminierung. Umso unverständlicher ist es, dass der Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann im derzeit verhandelten EU-Richtlinienentwurf zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt den Tatbestand Vergewaltigung aus der Richtlinie ausschließen will. Ein Gewaltschutzpaket ohne diesen Tatbestand ist kein ausreichender Gewaltschutz. Diese Haltung des deutschen Justizministers ist extrem frauen*feindlich.“

Entsprechend sei die Empörung bei vielen Frauenverbänden groß. Gerade, weil Vergewaltigung nach dem Entwurf in allen EU-Ländern strafbar sein soll, müsse sich der Minister trotz formaljuristischer Bedenken dahinterklemmen und für eine Harmonisierung des Strafrechts streiten. Die neue Richtlinie verzahne sich gut mit den schon rechtsgültig umzusetzenden Maßnahmen der Istanbul-Konvention und nehme neuere Gewaltformen wie z. B. Cyber-Gewalt auf. Und weil es eine Richtlinie sei, könne die Umsetzung in den EU-Mitgliedstaaten auch kontrolliert und durchgesetzt werden.

„2011 hat auch Deutschland die Istanbul-Konvention unterschrieben und sechs Jahre später ratifiziert. Bis heute aber gibt es auf Bundesebene weder die Formulierung von Zielen noch eine Gesamtstrategie. Dies gilt auch für die hessische Landesebene und für die Stadt Frankfurt am Main. Zwar hat die Stadt inzwischen eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Sie ist jedoch der Öffentlichkeit überwiegend unbekannt, hat viel zu wenig Personal und noch keine Strategie entwickelt. Die ebenso verpflichtend einzurichtende Monitoring-Stelle zur Evaluation und Erforschung der getroffenen Maßnahmen fehlt bis heute“, kritisiert Christann.

Überdies komme die Stadt ihren Verpflichtungen aus der Europäischen Gleichstellungscharta des Rates der Gemeinden und Regionen Europas nicht nach, der zu Folge beständig Kampagnen gegen die nach wie vor bestehenden Rollenklischees durchgeführt werden müssten. Denn solange Rollenklischees mit einer bestimmten Zuweisung an die Geschlechter bestünden, würden diese benutzt, um geschlechtsspezifische Gewalt zu entschuldigen oder gar in Strafprozessen zu legitimieren. Christann abschließend: „Deswegen wird DIE LINKE. auch dieses Jahr wieder die Aktionen rund um den Internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen unterstützen und an den Kundgebungen und der Demonstration teilnehmen.“

Kundgebung und Demonstration am 25.11. ab 16 Uhr

Treffpunkt: Goetheplatz

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Links wirkt: Arbeitgeberabgabe längst überfällig

Anlässlich der jüngst veröffentlichten Studie „Neue Finanzierungsformen für den ÖPNV in Frankfurt am Main“ erklärt Daniela Mehler-Würzbach, mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.im Römer:

„Links wirkt! Ich freue mich, dass der grüne Mobilitätsdezernent eine zentrale Forderung der Linksfraktion im Römer umgesetzt hat. Seit mehr als einem Jahrzehnt fordern wir eine Machbarkeitsstudie über weitere (Re-)Finanzierungsquellen für den ÖPNV wie eine Nahverkehrsabgabe. Denn nicht erst seit dem unwürdigen Gezerre um die Finanzierung des Deutschlandtickets ist offensichtlich, dass es ein neues System der Finanzierung des Nahverkehrs braucht. Natürlich braucht es dringend höhere Zuschüsse von Bund und Land. Zusätzlich sollten auch weitere Finanzierungsquellen erschlossen werden um die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur, bessere Arbeitsbedingungen, gute Qualität und bezahlbaren ÖPNV zu gewährleisten. Arbeitgeber*innen profitieren ökonomisch von einer guten ÖPNV-Anbindung, somit sollten sie auch an den Kosten beteiligt werden.“

Den Aufschrei von CDU und FDP angesichts der ins Auge gefassten Arbeitgeberabgabe kommentiert Mehler-Würzbach: „Nachdem die CDU in Zeiten ihrer Regierungsverantwortung in Bund und Land jahrzehntelang den ÖPNV vernachlässigt hat, jüngst die FDP-Bundesminister Wissing und Lindner die Preisstabilität des Deutschlandtickets aufgegeben haben, ist es regelrecht absurd, dass CDU und FDP angesichts einer Arbeitgeberabgabe nun Zeter und Mordio schreien. Sie haben die Kommunen hängen lassen. Es gilt für einen leistungsfähigen, guten und verlässlichen ÖPNV die Voraussetzungen zu schaffen, der gerade für eine Pendlerhauptstadt und Metropole wie Frankfurt ein klarer Standortvorteil ist – und Daseinsfürsorge für die Frankfurter*innen.“

Mehler-Würzbach abschließend: „Ich fordere die CDU und SPD im Momentum der gegenwärtigen Koalitionsverhandlungen auf, zusätzlich zu einer Erhöhung der Zuschüsse des Landes zum ÖPNV – hier bleibt Hessen bislang weit unterdurchschnittlich im Ländervergleich – eine gesetzliche Grundlage für die Einführung einer Arbeitgeberabgabe zu ermöglichen.“

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Kurswechsel in der Haushaltspolitik – Einnahmen erhöhen

„Ähnlich wie im Bund, muss auch auf kommunaler Ebene ein Kurswechsel in der Finanz- und Haushaltspolitik kommen“, erklärt Michael Müller, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer, anlässlich des Genehmigungserlasses des Landes Hessen für den Frankfurter Haushalt 2023.

„Die Stadtregierung sollte endlich ihre eigenen, aus der Zeit gefallenen Grundsätze auf den Prüfstand stellen und von der Einnahmenbremse treten. Seit Jahren entgeht Frankfurt hunderte Millionen Euros durch eine viel zu niedrige Besteuerung von Unternehmensgewinnen. Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Stadt, die aber seit Jahrzehnten nicht angetastet wird. Dies hat zur Folge, dass notwendige Mittel für Schulbau, soziale Zuschüsse an Vereine und Verbände und auch für die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur fehlen“, so Müller weiter.

Das Hessische Innenministerium fordert in seinem Erlass dazu auf, die Einnahmepotentiale der Kommunen auszuschöpfen. So haben Wiesbaden und anderen Kommunen bereits eine moderate Erhöhung der Gewerbesteuerhebesätze beschlossen.
„Die moderate Anhebung führt zu Mehreinnahmen, die die Finanzierungsgrundlage der Kommunen verbessert und letztendlich zum Wohl aller führt. Vorschläge, die hingegen Kürzungen bei freiwilligen Leistungen oder Gebührenerhöhungen, etwa bei Schwimmbädern oder dem ÖPNV vorschlagen, verschärfen lediglich die soziale Spaltung unserer Gesellschaft und sind mit der LINKEN nicht zu machen“, so Müller.

Vor dem Hintergrund der historisch schlechten Haushaltspolitik der Ampel-Koalition in Berlin und der Selbstblockade durch die – aus der Zeit gefallene – Schuldenbremse fordert Müller weiter:

„Am Ende dürfen es nicht die Kommunen sein, die den hausgemachten Schlamassel ausbaden müssen. Transferzahlungen dürfen nicht reduziert oder Investitionsmittel massiv gekürzt werden. Vielmehr muss die Schuldenbremse abgeschafft werden. Sie ist die größte Wachstums- und Investitionsbremse. DIE LINKE. hat bereits 2009 vor der Schuldenbremse im Grundgesetz gewarnt. Daher unterstützen wir mit Gewerkschaften und Sozialverbänden in Hessen das Volksbegehren gegen die Schuldenbremse.
Das Land Hessen hat die Schuldenbremse 2013 in Artikel 141 der Hessischen Verfassung verankert. Ein historischer Fehler.“

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Fraktion vor Ort 2023

Auch in diesem Jahr ist die Linksfraktion eine Woche lang in eurem Stadtteil und schenkt euch und euren Anliegen ein offenes Ohr! An 12 Terminen verteilen wir in verschiedenen Frankfurter Stadtteilen Taschen mit Infomaterial sowie weihnachtlichen Kleinigkeiten. Wir freuen uns auf euch!

Zeitraum: 4.- 8. Dezember 2023

Bonames
Montag, 4.12.  | 14-15 h
Ben-Gurion-Ring

Bornheim
Montag, 4.12. | 16-17 h
Uhrtürmchen

Preungesheim
Dienstag, 5.12.  | 14-15 h
Gravensteiner Platz

Nordend
Dienstag, 5.12. | 18:30 h
Merianplatz

Frankfurter Berg
Mittwoch, 6.12. | 15-16 h
Julius-Brecht-Siedlung

Riederwald
Mittwoch, 6.12. | 17 h
Schulze-Delitzsch-Str.

Fechenheim
Donnerstag, 7.12. | 12-13 h
Kleedreieck

Höchst
Donnerstag, 7.12. | 15-16 h
Einkaufszeile Königsteiner Str.

Rödelheim
Donnerstag, 7.12. | 17-18 h
Bahnhof Rödelheim

Sachsenhausen
Freitag, 8.12. | 12-13 h
Südbahnhof

Gallus
Freitag, 8.12. | 16 h
Frankenallee/Schwalbacher Str.

Riederwald
Freitag, 8.12. | 18 h
Weihnachtsmarkt Riederwald

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Mieterhöhung der ABG scheitert vor Gericht

Die ABG Holding Frankfurt hat ihre Klage auf Zustimmung zur vollen Mieterhöhung von Mieter*innen aufgrund einer drohenden gerichtlichen Niederlage zurückgezogen. Hintergrund ist der Versuch der ABG, trotz des sogenannten Mietenstopps, der maximal eine Mieterhöhung von fünf Prozent in fünf Jahren festlegt, eine Mieterhöhung von zehn Prozent für eine Wohnung aus dem Förderprogramm „Frankfurter Programm für familien- und seniorengerechten Mietwohnungsbau“ zu erwirken.

Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Wir haben schon vor Monaten per Antrag gefordert, dass der Magistrat Einfluss auf den Aufsichtsrat der ABG Holding nimmt, um sämtliche Mieterhöhungen der ABG, welche die Fünf-Prozent-Grenze im Rahmen des geltenden Mietenstopps überschreiten, rückgängig zu machen. Dass die unlauteren Mieterhöhungen nun vom Gericht und nicht von der Stadt selbst gestoppt werden, ist ein Armutszeugnis für die Wohnungspolitik der Stadtregierung.“

Es sei einfach nur ernüchternd nun im Zuge des Gerichtsverfahrens zu erfahren, dass die Stadt Frankfurt als Fördergeldgeberin dem Mieterhöhungsverlangen der ABG ihre Zustimmung per Bewilligungsbescheiden erteilt hat. „Hier wird abermals deutlich, dass die Stadtregierung ihrer Verantwortung für die Menschen in dieser Stadt nicht nachkommt. Dass sie die wenigen Instrumente, die der Stadt zur Mietenbegrenzung zur Verfügung stehen, nicht nutzt, sie in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der ABG-Geschäftsleitung vielmehr links liegen lässt, ist einfach nur beschämend“, so Yilmaz weiter.

In der Gerichtsverhandlung wurde deutlich, dass die Mieterhöhungen der ABG und deren Zustandekommen für die Amtsrichterin nicht nachvollziehbar waren. Dies bedeutet, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass sämtliche Mieterhöhungen der ABG für die sogenannten Mittelstandswohnungen nicht gerichtsfest sind.

Yilmaz abschließend: „Viele Mieter*innen von ABG-Wohnungen zahlen seit Monaten zu hohe Mieten, und dass mit der Zustimmung der Stadt Frankfurt. Alle Erhöhungen müssen seitens der ABG sofort zurückgenommen werden. Gleichzeitig wird das zuständige Planungsdezernat erklären müssen, warum es ihre Zustimmung der ABG ermöglicht hat, den Mietenstopp zu umgehen und gerade bei geförderten Wohnungen eine Mieterhöhung zu fordern. Genau hierfür zahlt die Stadt als Fördergeldgeberin doch, dass die Wohnungen zu vorgeschriebenen Quadratmeterpreisen von der ABG vermietet werden. “

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