Mehr Transparenz bei Finanzierung des Waldstadionausbaus

„Die Stadt sollte vollständig offenlegen, was im Waldstadion mit öffentlichen Mitteln gebaut wird und wie viel der Umbau letztendlich kostet“, erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Konkrete Schritte zur Schaffung von mehr Transparenz der Vertragsbedingungen zwischen der Eintracht Frankfurt und der Stadt seien nun nötig: „Aus diesen Gründen haben wir einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der möglichst zeitnah vom Magistrat beantwortet werden muss. Gerade bei der Finanzierung des Stadionumbaus sind viele Fragen offen. Die Stadt Frankfurt trägt die Kosten für die Kapazitätserweiterung der ehemaligen Commerzbank-Arena in Höhe von rund 10 Millionen Euro und führt die bisher von der Eintracht Frankfurt als Geschäftsstelle genutzten Flächen einer neuen Nutzung zu. Allerdings wird im Zuge der aktuellen Baumaßnahmen neben dem Stehplatzbereich auch eine sogenannte ‚hospitality area‘ erweitert. Diese umfasst geräumige Luxusplätze für VIPs, oft auch mit Bewirtung, und soll auf der Gegentribüne in den Räumlichkeiten der ehemaligen Geschäftsstellen entstehen. Ob dieser Teil des Ausbaus auch unter die festgelegte ‚Kapazitätserweiterung‘ fällt und damit durch städtische Mittel finanziert wird, ist bisher unklar. Klar ist aber, dass es zu keinem Ausbau des Waldstadions mit VIP-Logen durch Steuergeld kommen darf. Daher fordert auch bereits der Bund der Steuerzahler in Hessen mehr Klarheit über die Verwendung von Steuergeldern in diesem Fall.“

Generell kritisiert Müller die Aufstockung dieses „Hospitalitybereichs“: „Fußball rückt so in den Hintergrund während Business-Talks und Netzwerken dominieren. So entfernt sich die Eintracht leider immer weiter von den Grundsätzen des Sports.“

Zu den Hintergründen: Seit 01.07.2020 mietet die Eintracht Frankfurt als Hauptnutzerin das Waldstadion in Form eines gewerblichen Stadionmietvertrags. Der Vertrag wurde von der städtischen Besitzgesellschaft Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH (SSF), der Stadt Frankfurt am Main und der Frankfurter Eintracht unterzeichnet. Vermarktungsrechte und Verantwortung für Digitalisierungsprojekte sowie das infrastrukturelle Gebäudemanagement liegen bei der Eintracht, wobei das technische Gebäudemanagement und der Ausbau bzw. die Kapazitätserweiterung des Stadions von der städtischen SSF übernommen werden.

Dazu Müller abschließend: „Um konkrete Vertragsdetails zu beleuchten, haben wir Fragen formuliert. Ebenso wollen wir wissen, wie oft das Stadion durch die Stadt selbst genutzt wird und ob Details des Vertrages wie der letter of intent zugänglich gemacht werden. Als DIE LINKE. fordern wir Transparenz über die getroffenen Regelungen zur Verwendung von Steuermitteln. Der Magistrat und der zuständige Sportdezernent müssen mit offenen Karten spielen.“

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LINKE. im Römer fordert eine Garantie für den Kulturort Naxoshalle

„Mit der Naxoshalle im Ostend haben wir einen wunderbaren historischen wie kulturellen Ort in Frankfurt, der dauerhaft gesichert werden muss“, erklärt Michael Müller, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Müller weiter: „Wenn jetzt der Denkmalbeirat fordert, die Halle, die sich in einem schlechten Zustand befindet, gründlich und zeitnah zu sanieren, hat er vollkommen Recht. Frankfurt hat viele industriegeschichtliche Orte zerstört oder wie jetzt bei der Dondorf-Druckerei keinen politischen Willen, einen Erhalt zu garantieren. Von daher ist das Areal ‚Naxos‘ ein Juwel, das gepflegt werden muss. Die Frankfurter Kulturpolitik sollte sich nicht nur auf den Neubau der Städtischen Bühnen konzentrieren, sondern die kulturelle Vielfalt in den Stadtteilen sichern.“

DIE LINKE. im Römer hatte einen Etatantrag zur Sicherstellung und Weiterentwicklung des Naxos-Areals als kulturelles Zentrum gestellt (E 311/2023). â€žUnser Antrag wurde leider von der Römerregierung abgelehnt. Der Hilferuf des Denkmalbeirats muss dazu führen, dass es eine Sanierungszusage für das Areal gibt. Die Kulturlandschaft in Frankfurt am Main muss erhalten werden“, so Müller abschließend.

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LINKE. im Römer fordert Magistrat zum Handeln auf – Kinderarmut in Frankfurt endlich bekämpfen

In ihrem Koalitionsvertrag von 2021 haben GRÜNE, SPD, FDP und Volt angekündigt, dass sie die Ausschöpfungsquote von Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT) deutlich erhöhen wollen. Eine Anfrage der Linksfraktion im Römer (Frage Nr.: 1789/23) über die Entwicklung der Ausschöpfungsquote seit 2021 zeigt jedoch das Gegenteil.

„Seit 2021 ist die Ausschöpfungsquote von 56,3 Prozent auf 52,56 Prozent gesunken. Gleichzeitig steigt die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die diese Leistungen beantragen können, stetig an. 2022 hatten mehr als 42.800 Kinder und Jugendliche Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket und jeder fünfte junge Mensch unter 18 Jahren wächst in Frankfurt in einer Bedarfsgemeinschaft nach dem SGB II und damit in Armut auf. Das ist eine inakzeptable, erschreckend hohe Zahl“, erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Durch das Bildungs- und Teilhabepaket können Kinder und Jugendliche unter anderem bei Ausflügen, Klassenfahrten, Schulbedarf, Mittagessen oder Sport und Kultur finanziell unterstützt werden.

„Dass lediglich rund die Hälfte der Berechtigten überhaupt Leistungen in Anspruch nehmen, verdeutlicht, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Es muss seitens der Stadt mehr Aufklärung, Informationen und aktives Werben dafür geben, ohne die Familien zu stigmatisieren. Bürokratische Hürden müssen abgebaut werden. Der Magistrat muss hier eventuell auch durch verstärkten direkten Kontakt mit Familien die Hemmschwelle senken, Leistungen abzurufen. Frankfurt muss hier Lösungswege aufzeigen und darf sich nicht wie in der Antwort des Magistrats auf unsere Anfrage geschehen, lediglich darauf berufen, dass es sich um eine für große Kommunen grundsätzliche Problematik handele. Hier muss die Stadt endlich aktiv werden“, so Müller abschließend.

 

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer wird einen Antrag auf den Weg bringen, der den Magistrat auffordert, effektive Maßnahmen umzusetzen, damit mehr Kinder und Jugendliche die Leistungen, die ihnen zustehen, auch tatsächlich bekommen.
Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion ergänzt:
„Die Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die von Armut betroffen sind, ist seit Jahren in Frankfurt konstant hoch und eine Schande für diese reiche Stadt. Jedes Kind hat es verdient in materieller Sicherheit aufzuwachsen. Um dies zu gewährleisten fordert DIE LINKE. auf kommunaler Ebene schon seit Jahren ein kostenfreies gesundes Mittagessen an Schulen und Kitas und auf Bundesebene eine Kindergrundsicherung. Wir müssen endlich entschlossen gegen die Ursachen von Kinderarmut vorgehen.“

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Fatales Signal: Goethe-Universität lässt Mauer bauen

Die ehemalige Dondorf-Druckerei wurde nicht nur geräumt, sondern inzwischen hat die Goethe-Universität Fenster und Türen im Erdgeschoss zumauern lassen. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Es ist unfassbar, dass die Goethe-Universität die Dondorf-Druckerei von Innen hat zumauern lassen. Was ist das für ein Signal an alle Beteiligten? Sieht so ein Zeichen des offenen Dialogs aus, den die Hochschule angekündigt hatte? Die Druckerei zuzumauern ist ein fataler Fehler der Universität. Sie zerstört damit jede Möglichkeit des Gesprächs und schafft Tatsachen, die alle laufenden Bestrebungen im Keim ersticken sollen.“

Yilmaz weiter: „So einfach, wie sich die Leitung der Hochschule das vorstellt, geht das aber nicht. Die Universität möchte, dass so die Zwischennutzung vom Tisch ist, die aber höchstpersönlich vom Planungsdezernent Gwechenberger am Donnerstag als Möglichkeit in Aussicht gestellt wurde. Ebenso will die Goethe-Universität mit diesen Mauern den Erhalt des Gebäudes zunichtemachen. Sie meint, ein zugemauertes Erdgeschoss würde den Abriss notwendig machen und damit sicherstellen. Das ist ein weiterer Affront gegenüber Herrn Gwechenberger, der kundtat, dass er die Abrisspläne nicht gutheißt und die Dondorf-Druckerei für erhaltenswert hält. Ich erwarte daher, dass die Goethe-Universität beim angekündigten runden Tisch mit dem Dezernenten dessen Gegenwind zu spüren bekommt.“

Hans-Jürgen Hammelmann, Mitglied für DIE LINKE. im Ortsbeirat 2, meldet sich zu den jüngsten Entwicklungen ebenso zu Wort: „Mit diesen Mauern scheint die Goethe-Universität dem Beispiel der Immobilienspekulanten zu folgen, die dieses Mittel gegen Hausbesetzungen und Zwischennutzungen im Häuserkampf der 70er Jahre im Westend angewandt hatten. Das ist ein Skandal.“

Am vergangenen Freitag wurde auch im Juridicum auf dem Campus Bockenheim damit begonnen, im Erdgeschoss eine Fensterfront zu vermauern. Dazu Hammelmann: „Welchen Zweck soll eigentlich die Mauer haben, die im Juridicum mittlerweile errichtet wurde? Das hat auch die Goethe-Universität veranlasst. Soll hier auch bald das ganze Erdgeschoss zugemauert sein? Die Verhandlungen zur Zwischennutzung des Juridicums laufen noch. Die Hochschule versucht diese abzuwenden, indem sie vollendete Tatsachen schafft. Dafür muss sie zur Verantwortung gezogen werden.“

Eyup Yilmaz abschließend: „Wir als DIE LINKE. fordern den Magistrat auf, sein Planungsrecht zu nutzen, um den Abriss des Juridicums und der Dondorf-Druckerei zu verhindern.“

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Der Mietenstopp muss für alle ABG-Wohnungen gelten

Mieter*innen in Sozialwohnungen, aber auch in Mittelstandswohnungen, haben kürzlich von der ABG Holding Mieterhöhungen von bis zu zehn Prozent erhalten. Dabei gilt bei der städtischen Wohnungsgesellschaft seit 2016 der Mietenstopp, der die Anhebung der Miete auf maximal fünf Prozent in fünf Jahren begrenzt. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Öffentlichkeitswirksam hat die ABG Holding seit 2016 mit dem Mietenstopp geworben und sich mieter*innenfreundlich inszeniert. Der Mietenstopp erlaubt Mieterhöhungen von durchschnittlich einem Prozent jährlich. Die jetzt eingeforderten Mietsteigerungen von teilweise zehn Prozent sind absolut unverhältnismäßig. Besonders Menschen in Sozialwohnungen haben angesichts Inflation und Energiekrise am Ende des Monats kaum noch Geld zum Leben. Dass die ABG jetzt bis zu zehnprozentige Mieterhöhungen durchdrückt, ist unsozial. Die Mieter*innen fühlen sich getäuscht und sind fassungslos.“

2022 hat die ABG 76,6 Millionen Euro Gewinn gemacht. Yilmaz erklärt: „Die ABG setzt nun diese massiven Mietsteigerungen um, um weiterhin Millionengewinne einzukassieren. Sie ist wirtschaftlich gut aufgestellt, die Erhöhungen sind daher nicht notwendig. In Zeiten der Krise, in denen viele Mieter*innen sparen müssen, darf sie keine Kosten abwälzen, sondern muss Menschen besonders mit niedrigen Einkommen unterstützen.“

Yilmaz fordert: „Gerade nachdem OB Mike Josef Aufsichtsratsvorsitzender der ABG geworden ist, werden die Mieten erhöht. Er trägt die Verantwortung, die Mieterhöhungen, die über die fünf-Prozent-Grenze hinausgehen, zurückzunehmen. Der Mietenstopp muss für alle ABG-Wohnungen gelten!“

DIE LINKE. im Römer ruft zur Teilnahme an der Kundgebung „Sozialmieter*innen ABGezockt: Mietenstopp retten, Mieterhöhungen zurücknehmen“ am 20. Juli um 15:30 Uhr auf dem Römerberg auf.

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Baustopp bei öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften inakzeptabel

Die landeseigene Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte (NH) hat kürzlich ihre Bilanz für das Jahr 2022 vorgestellt und dabei bekannt gegeben, dass aufgrund gestiegener Zinsen, Inflation und Baukosten die vorliegenden Bauprojekte auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Der Baustopp bei der NH ist äußerst bedenklich und zeigt, dass die NH sich genauso wie eine private Investorin verhält. Sie sollte stattdessen in schwierigen Zeiten ihrer Verpflichtung zur Schaffung von Sozialwohnungen oder bezahlbarer Wohnungen nachzukommen. Es ist mehr als enttäuschend, dass die NH dem Beispiel der stadteigenen ABG Holding folgt, die ebenfalls Anfang des Jahres einen Baustopp angekündigt hat. Währenddessen hat die NH 2022 immerhin einen Gewinn von 22,5 Millionen Euro gemacht. Öffentliche Wohnungsbaugesellschaften dürfen nicht in erster Linie auf Rendite und Profit ausgerichtet sein, sondern vielmehr darauf abzielen, bezahlbare Wohnungen für die Bevölkerung bereitzustellen.“

Es sei wichtig zu betonen, dass die NH zu 27,5 Prozent der Stadt Frankfurt gehört. Yilmaz erklärt: „Wir fordern den OB Mike Josef, der zugleich auch 2. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist, auf, seine Macht zu nutzen und Druck auf die NH und die Landesregierung auszuüben. Die NH muss ihre Gründungspflicht ernst nehmen und in die wohnungspolitische Offensive gehen.“

In einer Zeit, in der die Wohnungsnot immer größer werde und immer mehr Menschen Schwierigkeiten hätten, sich angemessenen Wohnraum leisten zu können, sei es inakzeptabel, dass öffentliche Wohnungsbaugesellschaften sich aus der Verantwortung ziehen. Yilmaz fordert: „Wir appellieren an die Verantwortlichen, ihrer Verpflichtung nachzukommen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um bezahlbaren Wohnraum für alle Bürger*innen zu schaffen.“

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Geschlossen gegen wachsende Queerfeindlichkeit

„Es ist schockierend und kann uns nicht egal sein, dass Unbekannte, eine vor dem Freiherr-von-Stein-Gymnasium gehisste Regenbogenfahne in Frankfurt am Main angezündet haben“, erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Müller weiter: „Dieser skandalöse Vorfall macht deutlich, dass wir von der notwendigen vollständigen Akzeptanz queeren Lebens immer noch weit entfernt sind und es eher einen gesellschaftlichen Rückschritt gibt. Auch in Frankfurt am Main erleben wir Gewalt und eine wachsende Unsicherheit von queeren Menschen. Es braucht einen breiten gesellschaftlichen Schulterschluss und Solidarität.“

Die dauerhaft anhaltende rechte Stimmungsmache gegen LSBTIQA* vergiftet die längst überfällige Debatte über mehr Diversität in unserer Gesellschaft und bedroht queere Menschen in ihrem Alltagsleben. „Deshalb muss auch künftig unser Hauptaugenmerk dem Kampf gegen tägliche Ausgrenzung gelten. Denn für eine offene und friedliche Demokratie genügt es nicht, ‘nichts dagegen’ zu haben. Alle Teile der Gesellschaft sind gefordert, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen. Das heißt auch, sich dem wachsenden Rechtsruck in der Gesellschaft entgegenzustellen“, so Müller abschließend.

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Falsche Prioritätensetzung – 6 Millionen für den Titel „World Design Capital“

„Es ist völlig deplatziert, dass die Stadt Frankfurt 6 Millionen Euro zur Verfügung stellt, wenn sie den Titel ‚World Design Capital‘ bekommt“, erklärt Michael Müller, Vorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Bereits die Vorstellung des Konzepts von Prof. Matthias Wagner K, Leiter des Museums Angewandte Kunst, habe nicht überzeugt. Müller: „Die Bewerbung wirkt aufgeblasen und mit Gesamtkosten in Höhe von 21 Millionen Euro total überdimensioniert. Bei der Finanzierung ist vieles unklar, wie etwa die einzuwerbenden Sponsoring-Gelder sowie die Mittel aus weiteren Gebietskörperschaften. Lediglich Frankfurt gibt hier mit vollen Händen Geld aus.“

Dabei sollen Teile der Finanzierung aus der Tourismusabgabe kommen, deren Verwendung weiterhin intransparent und undemokratisch an den Stadtverordneten vorbei beschlossen wird, wie von der Linken schon lange kritisiert. „Insgesamt ist zu befürchten, dass hier mehr Schein als Sein produziert wird. Stattdessen sollte eine nachhaltige Förderung der Kreativszene und von Designer*innen in den Blick genommen werden“, so Müller weiter.

Auch vor dem Hintergrund eines drohenden Kürzungspaketes im Kulturbereich, stellt Müller fest, dass die Prioritäten der Koalition gänzlich falsch gesetzt werden. „Außerdem gibt es eine auffällige Verflechtung, denn der Leiter des Museums Angewandte Kunst und damit städtischer Beschäftigter, ist gleichzeitig Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH, die mit der Planung der Bewerbung beauftragt ist. Hier liegt mindestens eine fragwürdige Interessenskollision vor“, so Müller abschließend.

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Räumung und Polizeigewalt bei Demonstration – Dondorf-Druckerei ist Armutszeugnis für das Land Hessen, die Universität und die Stadt Frankfurt

Nach der Räumung der Dondorf-Druckerei versammelten sich hunderte von Menschen zu einer Demonstration, die sich gegen die Räumung und für den Erhalt des Gebäudes richtete.  Die Demonstration wurde von der Polizei aufgelöst, wobei durch das Vorgehen der Polizei mehrere Demonstrierende verletzt wurden. Vor Ort waren die Stadtverordneten der Fraktion DIE LINKE. im Römer, Dr. Daniela Mehler-Würzbach und Eyup Yilmaz, so wie Hans-Jürgen Hammelman, Ortsbeiratsmitglied für DIE LINKE. im zuständigen Ortbeirat 2.

Dazu Dr. Daniela Mehler-Würzbach:

„Die Teilnehmenden der Demo waren ein bunter Querschnitt durch die Frankfurter Stadtgesellschaft. Das hat sich auch in der Stimmung innerhalb des Demozuges wieder gespiegelt. Diese war entspannt und friedlich. Im Gegensatz zum Verhalten der Polizei. Diese habe ich von Anfang an als angespannt und nicht auf Deeskalation ausgerichtet empfunden. So wurden die Teilnehmenden ohne ersichtlichen Grund von der Polizei viel zu eng begleitet und damit bedrängt und unter Druck gesetzt. Dass dieser Einsatz dann in Polizeigewalt und verletzten Teilnehmenden gipfelte, unterstreicht diesen Eindruck einer völlig falschen Einsatzstrategie.“

Bei dem Versuch das Gelände des Uni-Campus Westend zu betreten, kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Teilnehmenden der Demonstration.

Dazu Eyup Yilmaz:

„Dass die Goethe-Universität eine Verfügung erwirkt, wonach das Universitätsgelände nicht betreten werden darf, spricht Bände. Dies widerspricht all den Bekundungen der Universitätsleitung, dass der Dialog gesucht werde und man sich als Einrichtung verstehe, die den offenen Diskurs fördere. Stattdessen veranlasst die Leitung zum wiederholten Male eine unverhältnismäßige Räumung und lässt unliebsame Meinungen von der Polizei aussperren. In Folge bekommen junge Menschen Strafanzeigen. Diese müssen umgehend von der Universität zurückgenommen werden.“

Nach der Räumung wird das Gebäude zum 1. November an das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik übergeben und mit dem Abriss begonnen.

Dazu Hans-Jürgen Hammelmann:

„Die gestrige Räumung und der völlig unverhältnismäßige Polizeieinsatz im Rahmen der Demonstration bilden den bisherigen traurigen Höhepunkt im Umgang mit diesem historischen und bedeutenden Gebäude für den Stadtteil und die Stadt Frankfurt. Besonders ärgerlich hierbei ist es, dass der Ortsbeirat seit langem den Magistrat auffordert sich für den Erhalt einzusetzen, ohne dass es dieser versucht. Im Ergebnis gibt die Stadt mal wieder ihren Gestaltungsspielraum für die Stadtentwicklung aus der Hand und beraubt damit die Menschen um die Möglichkeit sich aktiv einzubringen. Bis zum 1. November ist Zeit. Der Ortsbeirat, die Initiativen und die Menschen vor Ort werden dieses Gebäude nicht aufgeben und weiter für den Erhalt und die kulturelle Nutzung dieses Ortes kämpfen.“

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Mainkai: Genug versucht!

Seit einigen Tagen ist der Mainkai erneut für die Menschen geöffnet. Die LINKE im Römer fordert in einem Haushaltsantrag, die Nutzung durch den Autoverkehr auf dem Mainkai nicht wieder zu erlauben. Derzeit ist die dauerhafte Öffnung für die Menschen für 2026 anvisiert, eine frühere Öffnung wäre allerdings nachhaltiger und auch günstiger. So wurden für den temporären „Sommer am Main“ letztes Jahr rund 250.000 Euro ausgegeben.

Daniela Mehler-Würzbach, mobilitätspolitische Sprecherin der LINKEN erläutert zudem: „Gut, dass der Mainkai wieder den Menschen gehört. Nicht gut ist, dass es erneut eine temporäre Maßnahme bleibt, weiterhin keine baulichen Maßnahmen erfolgen und dass auch abgesehen von den ausgeschilderten Umleitungsrouten keine weiteren verkehrslenkenden und reduzierenden Maßnahmen ergriffen werden. So kippt die Unterstützung und Stimmung im belasteten Frankfurter Süden und die Diskussion polarisiert erneut.“

Es liege in der Natur der Sache, dass der Verkehrsversuch einer Straßensperrung Verkehr verlagert. Solange aber eine Umwidmung erst 2026 erfolgen soll und es beim Versuch bleibt, werden auch verkehrliche oder bauliche Anpassungen als Antwort auf die Verkehrsverlagerung nach Dribbdebach nicht angegangen. Einzig die Umleitungen werden ausgeschildert.

Mehler-Würzbach: „Es braucht jetzt den Mainkai für die Menschen dauerhaft. Für die Frankfurter*innen, für nachhaltige Lösungen und eine Verkehrswende, die Verkehrsverlagerungen antizipiert und darauf reagiert. Weder für die Entwidmung des Mainkais noch für Lösungen gegen die Verkehrsverlagerung sollte man bis 2026 warten – bis hoffentlich die FDP nicht mehr regiert, die mit der Forderung nach Gesamtverkehrskonzepten den status quo zementiert.“

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