Das English Theatre braucht jetzt die Unterstützung aller!

Die Zukunft des English Theatre ist ungewiss, weil das Gebäude, in dem es untergebracht ist, vor Kurzem an einen Investor weiterverkauft wurde. Nun ist der neue Eigentümer des Gallileoturms CapitaLand und die Commerzbank Hauptmieterin. Die Verlängerung des Mietvertrags mit dem Theater ist ungeklärt. Michael Müller, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, hatte schon frühzeitig nach dem Eigentümerwechsel im Mai das Theater besucht und sich mit dem Direktor über die daraus resultierenden Schwierigkeiten für den Kulturbetrieb unterhalten.

„Es muss alles getan werden, um Kultur in Frankfurt ihren Platz zu sichern! Kultureinrichtungen, die seit jeher unter Platzmangel leiden, sind aufgrund der aktuellen Mehrfachkrisen besonders betroffen. In jedem einzelnen Fall ist aktiv werden jetzt angesagt. Das English Theatre ist an seinem Standort akut gefährdet. Letzten Monat startete es eine Unterschriftensammlung, die wir als LINKE unterschrieben haben und unterstützen. Wir rufen jede und jeden dazu auf, mit der eigenen Unterschrift ein Zeichen zu setzen: Das English Theatre soll im Galileo Tower bleiben!“

Hier ist der Link zur Petition für alle, die jetzt direkt online unterschreiben wollen: https://chng.it/gL7fc5ZRGt.

Müller abschließend: „Das Theater ist zentraler kultureller Ort für die internationale Community in Frankfurt und Umgebung sowie für 7000 Schüler*innen jährlich, die das Theater im Rahmen des Englischunterrichts besuchen. Das English Theatre ist unverzichtbar für Frankfurt.“

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Wohnungsmarktbericht 2019/2020: Wohnraumversorgung im Niedergang

Mit zwei Jahren Verzögerung wurde der aktuelle Wohnungsmarktbericht für 2019/2020 veröffentlicht. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Daten kommen viel zu spät und sind mittlerweile veraltet. Die Wohnungskrise hat sich in den letzten zwei Jahren verschärft. Dass die Öffentlichkeit so lange auf den Bericht warten musste, zeigt, wie seitens der Stadt Frankfurt versucht wird, das Problem unter den Teppich zu kehren. Die wohnungspolitische Bilanz bleibt erschreckend. Der Bestand an geförderten Wohnraum schmilzt beständig ab: Zwischen 2005 und 2020 ist der Bestand um ganze 10.000 Wohnungen geschrumpft. Der Anteil von Sozialwohnungen am gesamten Wohnungsbestand beträgt nur noch 6,24 Prozent. Die durchschnittliche ‚Wachstumsrate‘ pro Jahr für geförderten Wohnraum beträgt -2,2 Prozent. Auf der anderen Seite fallen hunderte Wohnungen jährlich aus der Sozialbindung. In Frankfurt wird zwar fleißig gebaut, aber es entstehen nur teure, freifinanzierte Wohnungen, die sich niemand leisten kann!“

Dies mache sich besonders an der Mietbelastung bemerkbar. Yilmaz kommentiert: „Ein Viertel der Frankfurter*innen haben monatlich weniger als 1.500 € Einkommen zur Verfügung. Besonders diese Gruppe hat mit einer sehr hohen Mietbelastung zu kämpfen, denn 40 Prozent des Einkommens geht für die Miete drauf. Heute beträgt die Mietbelastung für diese Einkommensgruppe bis zu 60 Prozent. Haushalte mit höheren Einkommen zahlen nur einen Bruchteil ihres Einkommens für die Miete und haben durch das Überangebot an teuren Wohnungen die Qual der Wahl. Von einer sozialen Wohnraumversorgung sind wir weit entfernt!“

Denn nach wie vor würden tausende Menschen auf eine Sozialwohnung warten. Yilmaz weiter: „Seit 2011 steigt der Bedarf an Sozialwohnungen massiv an. 22.832 Personen waren 2020 auf der Warteliste für eine Sozialwohnung. Dazu kommen 7.500 Menschen in Notunterkünften. Über die Hälfte der Wohnungssuchenden haben die Dringlichkeitsstufe 1. Das sind Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, zur Räumung verpflichtet, in Heimen untergebracht oder schon lange auf der Warteliste sind. Diese hohe Zahl an vulnerablen Menschen, die dringend angemessenen Wohnraum brauchen, spricht für sich. Mit dem Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine kommen noch tausende Geflüchtete dazu. Statt leistbare Mieten zu schaffen, entsteht eine Luxuswohnung nach der anderen. Das Problem ist hausgemacht, denn die Stadt Frankfurt steuert überhaupt nicht gegen Aufwertung und Verdrängung, sondern fördert diese Entwicklung aktiv.“

2020 kamen trotz enormen Bedarfs nur 41 neue Sozialwohnungen dazu. Yilmaz kritisiert: „Obwohl 49 Prozent der Frankfurter*innen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, müssen viele in teuren Wohnungen zu Marktmieten unterkommen. Wohnen in Frankfurt wird zum Armutsrisiko. Denn die Mieten stiegen auch während der Corona-Pandemie unaufhörlich. Die Mietspiegel-Miete liegt mittlerweile bei 10,29 €/m². Seit 2011 ist sie um über 27 Prozent gestiegen. Angebotsmieten sind dagegen noch höher. Nach Auswertung von Wohnungsanzeigen betrug 2020 die durchschnittliche Angebotsmiete 14,44 €/m². Mittlerweile sind die Angebotsmieten bei 15,50 €/m². Wohnen in Frankfurt ist ein Luxusgut!“

Leerstand verschärfe das Problem. Yilmaz erklärt: „Durch den Wegfall des Zweckentfremdungsverbotes auf Landesebene gibt es keine genauen Zahlen zum Leerstand für Frankfurt. Laut unterschiedlichen Schätzungen gibt es eine Leerstandsquote von bis zu 4,7 %. Das sind bis zu 17.000 Wohnungen, die einfach ungenutzt sind, obwohl in Frankfurt Wohnungsnot herrscht! Die Stadt Frankfurt selbst besitzt 95 Wohnungen, die leerstehen und weiter verfallen. Diese sollen privatisiert werden. Das ist ein Skandal!“

Wohnungspolitisch müsse sich grundlegend etwas ändern. DIE LINKE. fordert: „Mehr sozialen Wohnungsbau, keine Privatisierung von Grund und Wohnraum, auch nicht in Erbpacht, Mietenabsenkung bei der ABG Holding und die Rekommunalisierung von ehemals öffentlichen Beständen der Vonovia. Das sind notwendige Schritte, um die Wohnungskrise in Frankfurt zu bekämpfen!“

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Verbesserungsvorschläge der Ausländeramtsleitungen umsetzen

Der Deutsche Städtetag und die Amtsleitungen der Ausländerbehörden fordern eine bessere Personalausstattung und Nachbesserungen der gesetzlichen Regelungen im Ausländerrecht. In Frankfurt werden die Anregungen von der Ordnungsdezernentin unterstützt. Dazu erklärt Pearl Hahn, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Es ist gut, dass die öffentlich gewordenen Missstände im sogenannten Ausländeramt in Frankfurt nicht wie in der Vergangenheit einfach wieder unter den Tisch fallen, sondern bundesweite Aufmerksamkeit bekommen. Ich begrüße daher die offenen Worte von Frau Dezernentin Rinn ausdrücklich. Dem müssen jetzt allerdings auch Taten folgen. Die offenen Stellen müssen jetzt schnell besetzt und zügig an der Neuaufstellung der Behörde gearbeitet werden. Hier möchte ich den Vorschlag unterbreiten, einen runden Tisch aller Stakeholder und im Anschluss eine feste Arbeitsgruppe einzurichten, die diesen Prozess moderiert und begleitet. Es muss die Willkommenskultur unserer Stadt neu ausdefiniert werden, es muss über weiteren Stellenaufwuchs und die konkreten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen genauso wie über ein modernes Sachbearbeitungsmanagement gesprochen und die getroffenen Entscheidungen dann umgehend umgesetzt werden.“

Die Amtsleitungen der Ausländerbehörden wünschten vom Gesetzgeber zudem längerfristige Aufenthaltsgenehmigungen und -gestattungen sowie längere Visafristen, um die Anzahl notwendiger Vorsprachen zu reduzieren und sinnlose Mehrarbeit zu verhindern. Hahn abschließend: „Der Gängelung von zuziehenden oder Deutschland lediglich einen Besuch abstatten wollenden Menschen muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden. Um der kulturellen Vielfalt Frankfurts gerecht zu werden, braucht es weniger Bürokratie, dafür aber mehr Humanität.“

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Unwürdige Behandlung von Migrant*innen beenden

Das sogenannte Frankfurter Ausländeramt macht mal wieder Negativschlagzeilen. Dazu erklärt Pearl Hahn, migrationspolitische Sprecherin von DIE LINKE. im Römer:

„Das Problem ist eindeutig hausgemacht. Seit inzwischen 15 Jahren weisen wir auf die beklagenswerten Zustände hin. Wir haben uns für die Stärkung der interkulturellen Kompetenz eingesetzt, Lösungsvorschläge für die unmenschlich langen Wartezeiten gemacht und schlussendlich eingefordert, die sogenannte Ausländerbehörde umzubenennen, sie aus der Zuständigkeit des Ordnungsamts zu lösen und einem neuen Dezernat für Inklusion und Migration zu unterstellen. Alles wurde in den Wind geschlagen, nichts hat sich gebessert. Im Gegenteil, 15.000 unbearbeitete Anträge und Anfragen sowie dauernde Terminabsagen sprechen eine deutliche Sprache des Versagens. Schon beim ersten Behördengang endet scheinbar die vielzitierte Willkommenskultur der angeblich multikulturellsten Stadt Deutschlands.“

Damit soll keinesfalls den Mitarbeiter*innen ein Vorwurf gemacht werden. „Der Fisch stinkt wie immer vom Kopfe her. Wenn rund ein Viertel der Belegschaft mehr oder weniger durchgehend krankgeschrieben ist, wenn den Arbeitgeber jährlich eine zweistellige Anzahl von Überlastungsanzeigen und Versetzungsbegehren erreichen, dann kann mit den Arbeitsbedingungen etwas nicht in Ordnung sein“, so Hahn weiter.

Es müsse jetzt umgehend für Besserung gesorgt werden. Hahn abschließend: „Die Behörde muss einmal vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Es braucht mehr Personal, das nur mit besseren Arbeitsbedingungen gewonnen werden kann. Dafür braucht es einerseits höhere Löhne, andererseits aber auch ein funktionales Bearbeitungsmanagement sowie die dafür notwendigen technischen und organisatorischen Voraussetzungen. Dezernentin Rinn (FDP) hat jetzt alle Hände voll zu tun. Wir erwarten in naher Zukunft dann eine Pressekonferenz, auf der die Fortschritte und nicht nur eine ellenlange Liste der Versäumnisse mitgeteilt werden.“

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DIE LINKE. diskutiert über das Linke am Fußball und die WM in Katar

„Bereits nach zwei Tagen ist die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar die Umstrittenste und gleichzeitig Politischste, die es wohl seit Jahrzehnten gab,“ erklärt Michael Müller, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

„Das Verbieten der schon in ihrer Botschaft abgeschwächten `One Love-Binde‘ durch die FIFA macht sonnenklar, wie wenig dem globalen Fußball Menschenrechte wert sind. Die gesamte Weltmeisterschaft ist ein Kniefall der FIFA vor den Autokraten des Emirats, den sich die Funktionäre haben teuer bezahlen lassen. Mit ihrem demonstrativen Schweigen beim Spielen der Nationalhymne sorgte das iranische Team hingegen gleichzeitig für eine starke Geste der Solidarität und bewies Mut und Haltung. Eine Botschaft, die wohl gehört wurde im Iran und weltweit“, so Müller.

Quittiert wird die WM in Katar von Vielen zu Recht mit Boykott. Die Menschen schauen die Spiele nicht und es war richtig, dass Frankfurt auf ein Public Viewing verzichtet hat. Gerade deshalb gibt es genug Gründe um über Fußball zu reden.
Im Kontrast zur WM der Schande lädt die Fraktion DIE LINKE. im Römer zu einem Diskussionsabend ein, um mit den Autoren Klaus-Dieter Stork und Jonas Wollenhaupt über ihr Buch „Links kickt besser“ zu reden. Dabei wird kritisch auf die aktuelle WM geblickt, das Politische im Fußball herausgearbeitet und über die Faszination von Bolzplätzen und dem Straßenfußball diskutiert.

Veranstaltung: „Linker Fußball für Frankfurt statt WM in Katar – Gespräch zum Buch ‚Links kickt besser‘“ am 25. November 2022, 19 Uhr im Odyssee, Weberstraße 7.
Gesprächspartner: Klaus-Dieter Stork und Jonas Wollenhaupt (Autoren) und Michael Müller (Fraktionsvorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer)
Moderation: Martina van Holst (Vorsitzende DIE LINKE. in Frankfurt)

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Es geht kaum voran!

Wie jedes Jahr erinnern zahlreiche Fraueninitiativen und Einzelpersonen am 25. November, dem Gedenktag „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“, daran, dass es mit der Bekämpfung der geschlechtsspezifischen Gewalt nicht schnell genug vorangeht. Die Umsetzung der „Istanbul-Konvention“ des Europarats aus dem Jahr 2011 lässt zu wünschen übrig – auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene. Dies bescheinigte auch das Überwachungsorgan des Europarats, GREVIO, in seiner Stellungnahme am 15.10.22 nach Sichtung des ersten Länderberichts Deutschlands zur Umsetzung.

Dazu Monika Christann, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Nur mit großem und stetigem Druck hat sich in Frankfurt die Stadtverordnetenversammlung zur Umsetzung der Konvention bekannt, obwohl diese durch die Ratifizierung als Bundesgesetz schon seit dem 1. Februar 2018 zwingend auch in Deutschland umzusetzen ist. Vor allem auch mit Druck der LINKEN. im Römer ist in Frankfurt die Koordinierungsstelle als erste Maßnahme entstanden. Jedoch ist es völlig unverständlich, dass erst kürzlich der Antrag der LINKEN NR 470/22 zur Bekanntmachung dieser Anlaufstelle in der Bevölkerung von der Koalitionsmehrheit abgelehnt wurde. Schließlich schreibt die Konvention vor, dass eine Koordinierungsstelle als erste Ansprechpartnerin für die Bevölkerung sowie eine davon unabhängige Monitoringstelle zur Evaluation der Maßnahmen einzurichten sind. Zwei halbe Stellen sind im Übrigen viel zu wenig für diese wichtige und umfassende Arbeit, die schließlich auf eine Bekämpfung der Gewalt, auf Prävention und damit auf eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft hinwirken soll. Auch auf hessischer und auf Bundesebene mangelt es erheblich an der Umsetzung. Es fehlt neben vielen anderen Maßnahmen vor allem an Grundsätzlichem wie ein Aktionsplan und eine strukturierte Koordinierung.“

Auch auf anderer Ebene, so Christann, hinke Deutschland hinterher. Die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen verabschiedete am 21.06.2019 die völkerrechtsverbindliche „Konvention Nr. 190 über die Beseitigung und Belästigung in der Arbeitswelt“. Sie ist ein weitreichender Meilenstein für die Bekämpfung und Prävention geschlechtsspezifische Gewalt in der Arbeitswelt inkl. „haushaltsnaher Dienstleistungen“. Die Konvention Nr. 190 wurde zwar von Deutschland unterschrieben, aber bisher nicht ratifiziert. Auch auf europäischer Ebene muss sich Deutschland mehr ins Zeug legen und seinen Einfluss ausüben, damit auch blockierende Staaten wie Bulgarien, Ungarn und Slowenien auf EU-Ebene zustimmen. Davon unabhängig sind alle Arbeitgeber*innen durch die Konvention aufgefordert, Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz vor Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz zu ergreifen. Dazu brauchen sie keine Ratifizierung.

„Deutschland hat,“ führt Christann weiter aus, „noch viele blinde Flecken, wenn es um die Bekämpfung und Verhütung von geschlechtsspezifischer Gewalt geht, die sich insbesondere gegen Frauen* richtet. Solange das nicht geschieht, ist Deutschland keine zivilisierte Gesellschaft und braucht nicht empört in andere Länder zu schauen. Gleichwohl brauchen gerade derzeit iranische, afghanische, belarussische und kurdische Frauen* wie in Rojava unsere besondere Solidarität. Deswegen beteiligen wir uns auch am breiten Frankfurter Bündnis, welches am 25. November wieder an die Gräueltaten an Frauen* erinnert und Maßnahmen fordert,“ so Christann abschließend.
Unter dem Motto „Leben Freiheit – Nein zu Gewalt an Frauen* und Mädchen*“ findet am 25.11.22 ab 17 Uhr an der Konstablerwache eine Kundgebung mit anschließender kurzer Demonstration und Fortsetzung der Kundgebung an der Konstablerwache statt. DIE LINKE. in Frankfurt unterstützt diese Aktion und ruft zur Beteiligung auf. Weitere Informationen unter www.frauenrechteffm.de.

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„9-Euro-Ticket“ lässt auf sich warten

Zum neuen Jahr sollten die ÖPNV-Zeitkarten für Inhaber*innen des Frankfurt-Pass stärker subventioniert werden. Dazu erklärt Daniela Mehler-Würzbach, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Im Oktober hat die Stadtregierung vollmundig verlautbart, dass die Fahrkartenpreise für arme Frankfurter*innen drastisch reduziert werden – einige sollen sogar ein dem 9-Euro-Ticket vergleichbares Angebot erhalten. Was eigentlich schon in der Stadtverordnetenversammlung am 17. November beschlossen werden sollte, liegt aber bis heute nicht Mal als abgestimmter Magistratsentwurf vor. Die Zeit bis zur geplanten Einführung im Januar wird derweil immer knapper. Ich frage daher ganz direkt: Kommen die Preissenkungen für den ÖPNV für Frankfurt-Pass-Berechtigte wie angekündigt oder wird das genauso ein Rohrkrepierer wie das für den vergangenen August angekündigte kostenfreie 3. Krippenjahr?“

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Mainova, Süwag, ABG müssen Erhöhungen sofort zurücknehmen

Der Bund wird die Gas- und Strompreisbremse ab 1. Januar 2023 in Kraft setzen. Dazu erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Damit ist klar, dass die Preise in etwa auf dem jetzigen Niveau gedeckelt werden. Der Bund hat zudem beschlossen, dass die Energieversorger die Preisreduktionen ohne Aufschub an die Kund*innen weitergeben müssen. Die Preiserhöhungen zum neuen Jahr bei der Mainova und der Süwag entbehren damit jeglicher Grundlage und müssen unmittelbar zurückgenommen werden. Entsprechend müssen die in der Zwischenzeit angepassten Gas- und Stromvorauszahlungen rückreduziert werden. Auch die ABG muss die 110 prozentige Erhöhung der Heizkostenvorauszahlungen unmittelbar wieder zurücknehmen.“

Zudem habe die Hessische Landesregierung die Eckpunkte des geplanten Abwehrschirms gegen die Auswirkungen der Energiepreise beschlossen. „Es wird einen mit 30 Millionen Euro gefüllten Härtefallfonds zum Schutz vor Energiesperren geben. Die mit Abstand meisten Energiesperren werden alljährlich in Frankfurt durchgeführt. Die Stadtregierung muss jetzt klarmachen und bei den Versorgern durchsetzen, dass es in Frankfurt keine Energiesperren mehr geben darf. Seit Dezember letzten Jahres fordern wir ein Handlungskonzept gegen Energiearmut. Fast ein ganzes Jahr lang hat es die Stadtregierung verschleppt. Jetzt drängt die Zeit zur Umsetzung. Das grenzt fast schon an Arbeitsverweigerung“, so Pauli abschließend.

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#umverteilen statt #weitergeben

Die Stadt hat die Kampagne #weitergeben gestartet und ruft dazu auf, die vom Bund an alle gezahlte Energiepauschale ganz oder teilweise zu spenden. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, Stadtverordneter der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Das ist keine Solidaritätskampagne, das ist der neue Almosenkasten. Solidarität streitet für soziale Gerechtigkeit. Die Umverteilung von Reichtum folgt dabei politischen Kämpfen und Entscheidungen und macht sich nicht abhängig von der Gönnerschaft der Vermögenden und der bürgerlichen Stadtgesellschaft.“

Der Spendenfonds sei nicht als Ersatz für staatliche Entlastungen, sondern als Überbrückung bis zur Gaspreisbremse des Bundes gedacht. „Die Stadtregierung macht sich hier einen schlanken Fuß. Dabei ist es ihre verdammte Pflicht, für die ärmeren Haushalte dieser Stadt da zu sein. Dem Magistrat liegen Beschlussvorlagen zu Energiesperren, zum Energiegeld und zur Kostenfreiheit des 3. Krippenjahrs vor. Wir haben Vorschläge für ein Handlungskonzept gegen Energiearmut gemacht. Diese werden aber von Woche zu Woche geschoben“, so Yilmaz weiter.

Dem Fass den Boden ausschlagen tue die Beteiligung der Mainova. Yilmaz abschließend: „Die mehrheitlich der Stadt gehörende Mainova hat gerade die Preise ab 1. Januar weiter erhöht. Gas wird dann doppelt so teuer sein wie im Vorjahr. Die städtische ABG will deswegen die Heizkostenvorauszahlungen um 110 Prozent erhöhen. In beiden Aufsichtsräten dominieren Politiker*innen der Frankfurter Regierungskoalition. Warum ändern Sie nicht einfach das unsoziale Geschäftsgebaren städtischer Unternehmen? Leisten Sie endlich ihren kommunalen Beitrag für konkrete Entlastungen in der Krise und schieben Sie diese Verantwortung nicht einfach an andere ab.“

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Riederwaldtunnel: Sich lösen oder kleben bleiben?

Auf eine Frage der LINKEN, wann die Rodung des Fechenheimer Waldes beginne, erklärte der Magistrat durch Stadträtin Rosemarie Heilig, er bedauere, dass für den Autobahnausbau Wald gerodet werden soll. Dazu erklärt Daniela Mehler-Würzbach, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Bedauern, aber nicht handeln – diese Haltung ist symptomatisch für die aktuelle Klimapolitik. Ein reines Bedauern des Magistrats reicht nicht. Notwendig ist eine klare öffentliche Positionierung für den Naturschutz und dessen Verteidiger*innen, auch wenn diese nur den weiteren zeitlichen Aufschub durch ein Bau- und Rodungsmoratorium beinhaltet.“

In dem wertvollen Waldbestand laufe aktuell eine Bestandsaufnahme der streng geschützten Heldbockpopulation. „Diese Untersuchung darf wegen der aktuellen Fällsaison nicht unter Zeitdruck gesetzt werden. Das Gegenteil ist aber der Fall. Die Bildzeitung druckt wahrheitswidrige Informationen, denen zufolge lediglich einzelne Bäume, die die Baustraße gar nicht tangierten, zunächst erhalten werden müssten. Die Autobahn GmbH als Vorhabenträger hat das zurückgewiesen.“

Von Seiten der Medien als auch der Politik werde aktuell zudem massiv gegen die Klimabewegung getrommelt. Mehler-Würzbach: „Es findet gerade bundesweit eine gefährliche Diskursverschiebung statt. Seit Längerem schon nehmen einzelne Autofahrer*innen das Recht selbst in die Hand und zerren Demonstrierende brutal von den Straßen. Ihnen geben Politiker*innen Rückenwind, die Stimmung machen und mithetzen. In Frankfurt und Hessen will die FDP diese Rolle besetzen, wie sie in medialen Äußerungen der letzten Tage unter Beweis stellte. Bei der Kriminalisierung der Klimaschutzbewegung geht es darum, diese zu diskreditieren und mundtot zu machen – und das in einer Phase, in der die Widersprüche immer deutlicher werden, der Konflikt, der sich aus den notwendigen Maßnahmen zur Klimapolitik und den Ergebnissen der realen Politik des Bundes, der Länder und der Kommunen, immer größer wird. Während angemessene Klimaschutzmaßnahmen weitgehend ausbleiben, werden in Bayern sogar legitimiert vom hochumstrittenen Polizeiaufgabengesetz Klimaschützer*innen ohne Gerichtsverfahren präventiv inhaftiert.

Die Klimabewegung wird diese Stimmungsmache und die polizeistaatliche Kriminalisierung nicht unwidersprochen hinnehmen. Im ganzen Land werden aktuell Hörsäle an Universitäten und Schulaulen besetzt. Die Frage hier vor Ort ist, wie sich die stärkste Regierungskraft, die Grünen, positionieren. Werden sie zu ihrer Basis stehen oder an fossilen Projekten der Vergangenheit kleben bleiben?“

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