Musikbunker bleibt vorerst – doch wie genau geht’s weiter?

Der Musikbunker am Marbachweg soll laut Kulturdezernentin Hartwig und mündlicher Zusage der BImA den rund 50 Musiker*innen maximal für weitere drei Jahre als Proberaum erhalten bleiben. Eine sehr erfreuliche Nachricht, die zeigt, dass linke Kommunalpolitik wirkt und der Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römer als erster wichtiger Anstoß zum Erhalt des Kulturorts beigetragen hat. Trotz des Erfolgs sind zentrale Fragen noch ungeklärt. Michael Müller, Fraktionsvorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der LINKEN, hat Musikschaffende vor Ort besucht:

„Die Erleichterung bei den Kulturschaffenden ist deutlich spürbar. Wir freuen uns, mit unserer Initiative im Kulturausschuss zumindest verhindert zu haben, dass sie nun mit ihrem Musikequipment auf der Straße stehen. Aber die Unsicherheit über ihre Situation bleibt, da sie noch mit leeren Händen dastehen.“

Die Musiker berichten, dass sie weder eine schriftliche Erklärung der BImA noch eine Vertragsverlängerung erhalten haben. Müller dazu: „Die BImA hat den Vermietern zum Ende des Jahres gekündigt und den Mieter*innen aber weitere drei Jahre zugesagt. Diesen Worten müssen jetzt konkrete Taten folgen. Damit den Musiker*innen wirklich eine Perspektive geboten wird, muss die BImA zeitnah direkt mit ihnen in Kontakt treten und neue Mietverträge abschließen. Sonst ändert sich für sie gar nichts.“

Darüber hinaus fordert Müller: „Die Stadt sollte ihre Bemühungen intensivieren, den Bunker am Marbachweg im Rahmen der geltenden Erstzugriffsmöglichkeit von Gebietskörperschaften und der Verbilligungsrichtlinie (VerbR 2018) beim Verkauf von bundeseigenen Flächen zu erwerben. Nur so können die teils massiven technischen Einbauten der Musiker*innen weiter genutzt werden. Das wäre bei dem geplanten Umzug in einen anderen Bunker nicht der Fall. Die Aussagen der BImA, die weiterhin auf eine Verwertbarkeit des Filetgrundstücks abzielen, konterkarieren die Bemühungen für eine dauerhafte kulturelle Nutzung.“

Müller abschließend: „Dabei gibt es kluge Ideen der Kulturschaffenden für eine langfristige Sicherung des Musikbunkers als kulturellen Ort. Sehr begrüßenswert ist die Initiative, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der den Bunker direkt von der BImA mietet. Es gibt Konzepte, den Bunker in ein Kulturzentrum weiterzuentwickeln mit einem vielfältigeren Angebot, das auch Ausstellungen und öffentliches Kulturprogramm beinhalten soll. Das sind kreative Impulse, welche die Frankfurter Kulturlandschaft dringend braucht.“

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Kein Einzelfall: ABG Holding vertreibt Mieter*innen

Mieterin Sonja Schmidtke führt seit 17 Monaten einen Streit mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding. Sie soll mitten in der Corona-Pandemie aufgrund von Mietschulden ihre Wohnung verlassen. Sie erhielt insgesamt zwei fristlose Kündigungen und hatte zudem mit Baulärm und fehlendem Warmwasser zu kämpfen. Die Mieterin hat eine Schwerbehinderung und ernste psychische Erkrankungen. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Dass die ABG Menschen rauswirft trotz ihrer öffentlichen Bekundungen, wegen Corona niemanden vor die Tür zu setzen und individuelle Lösungen zu finden, ist ein Skandal. Das Beispiel von Sonja Schmidtke ist dabei kein Einzelfall: Rein juristische Argumente vorzuschieben, dient hier als vorgeschobener Grund, um unliebsame Mieter*innen loszuwerden. Und dass, obwohl hier offensichtlich eine soziale Härte bei der Mieterin vorliegt, die suizidgefährdet ist. Zudem wurden eine Ratenzahlung sowie eine Stundung der Mieten trotz Zahlungsschwierigkeiten abgelehnt. Das sind desaströse Verhältnisse für eine städtische Wohnungsbaugesellschaft, die sich auf die Fahnen schreibt, Wohnraum für alle bereitzustellen.“

Yilmaz kritisiert die rücksichtslose Geschäftspraxis der ABG: „Niemand sollte bei einer öffentlichen Wohnungsbaugesellschaft das Dach über dem Kopf verlieren. Die ABG hat ganz klar einen sozialen Auftrag zu erfüllen. Sie muss nicht nur dafür sorgen, dass Menschen eine angemessene Wohnung finden, sondern sie auch dauerhaft behalten. Die ABG lässt jährlich über 100 Haushalte zwangsräumen und gefährdet dadurch Existenzen. Kündigungen und Zwangsräumungen haben bei öffentlichen Unternehmen nichts zu suchen. Sie müssen in der Pandemie, aber auch darüber hinaus, verhindert werden.“

Es bedürfe eines grundlegenden Wechsels bei der ABG: „Dass die Mieterin nach all den Schikanen aufgibt und das Land verlässt, ist trauriges Ergebnis eines zutiefst ungleichen Kampfes. Wir fordern Oberbürgermeister Feldmann als Aufsichtsratsvorsitzender der ABG und die neue Koalition auf, die ABG Holding in die Pflicht zu nehmen, sich nicht nur auf den Bau geförderter Wohnungen zu konzentrieren, sondern um jeden Preis zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren. Da die ABG zu 100 Prozent in städtischer Hand ist, liegen die Handlungsmöglichkeiten auf dem Tisch. Es fehlt nur am politischen Willen“, so Yilmaz abschließend.

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Geförderte Wohnungen als Lärmschutzwand am Rebstock

In Bockenheim hat der Bau von etwa 950 Wohnungen zwischen der Autobahn 648 und der Leonardo-da-Vinci-Allee begonnen. Davon werden 30 Prozent geförderte Wohnungen entstehen. Am Rebstockgelände werden 550 Wohnungen von der ABG Holding gebaut. Die restlichen, größtenteils Eigentumswohnungen werden von der Immobilientochter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und Saphire Immobilien Investment entwickelt. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Wieder entsteht in Frankfurt eine Siedlung nach altbekanntem Muster: Die stadteigene ABG Holding baut mit privaten Immobilienkonzernen Wohnungen mehrheitlich im hochpreisigen Segment. Dabei entstehen kaum geförderte Wohnungen. Wie kann es sein, dass eine Gesellschaft, die zu 100 Prozent im städtischem Eigentum ist, gemeinsam mit Investoren entwickelt, die wie die LBBW laut Satzung keine geförderten Wohnungen errichten darf? Die ABG kommt ihrem eigenen Anspruch ‚Garant für bezahlbare Mieten‘ bei Weitem nicht nach. Sie geht stattdessen mal wieder auf Kuschelkurs mit gewinnorientierten Wohnungsunternehmen und setzt nur das Nötigste um. Wir fordern den Magistrat auf, dafür zu sorgen, dass die ABG ausschließlich Sozial- und bezahlbare Wohnungen baut. Außerdem darf Wohnungsunternehmen, die keinen geförderten Wohnraum schaffen, kein öffentlicher Grund und Boden zur Verfügung gestellt werden.“

Yilmaz weiter: „Dass ein Großteil der ABG Wohnungen direkt an der lauten Autobahn gebaut werden, ist eine Verhöhnung einkommensschwacher Mieter*innen, die als Lärmschutzwand hinhalten müssen. Es ist nicht nur ein Skandal, dass weder die LBWW noch Saphire Immobilien Investment eine einzige geförderte Wohnung bauen, sondern auch, dass die Interessen wohlhabender Bewohner*innen mehr Wert sind als jener mit Wohnberechtigungsschein. Einkommensschwache Menschen auf diese Weise abzuwerten, ist unfair und unsozial. Auch sie haben ein Recht auf lebenswertes Wohnen!“

Yilmaz kritisiert den geringen Anteil an Sozialwohnungen von lediglich15 Prozent: „In Frankfurt werden dringend Sozialwohnungen benötigt. Stattdessen konzentriert sich die ABG auf den Bau von Mittelstandswohnungen und frei finanzierten Mietwohnungen mit Preisen zwischen 8,50 bis 10,50 Euro bzw. 12 bis 15 Euro pro Quadratmeter, die für viele Menschen in der Stadt nicht bezahlbar sind. Das ist den 22.832 Menschen in Frankfurt absolut nicht vermittelbar, die in Frankfurt dringend auf eine Sozialwohnung-warten.“

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Transparenzsatzung – Rede von Monika Christann

Rede Monika Christann/DIE LINKE. in der Stadtverordnetenversammlung 09.12.21 zu NR 193 Transparenzsatzung

Frau Vorsteherin, werte Stadtverordnete,

zunächst muss ich erst einmal der Koalition und den federführenden Grünen eine Rüge erteilen. Die „Transparenzsatzung“ ist nicht das erste Mal Thema in einer Stadtverordnetenversammlung. Es stehen auch keine Fristen an, welche eine Dringlichkeit ggf. gerechtfertigt hätten. Auch auf Landesebene ist man noch weit davon entfernt, zu einem Open Source-Gesetz zu kommen, in dem auch die Kommunen berücksichtigt sind.

Am 2. Dezember – vor genau sieben Tagen –  wurde der Koalitionsantrag NR 193 geschrieben und frühestens noch am selben Tag eingereicht. Bereits am Montag sollten wir im Ausschuss „Personal, Sicherheit und Digitalisierung“ der Tischvorlage zustimmen. Die Fraktionen außerhalb der Koalition hatten keine Gelegenheit, den Antrag zu beraten, denn es lag nur das Wochenende dazwischen. Deswegen hatte die Linke um eine Runde Zurückstellung gebeten, weil es zum Antrag Beratungsbedarf gibt und eine Transparenzsatzung weitreichende Folgen für die Bürger*innen Frankfurts hat. Der Beratungswunsch wurde aber einfach mal so vom Tisch gewischt. Mit Koalitionsmehrheit wurde der Antrag im Ausschuss trotz fehlender Dringlichkeit beschlossen. Das ist ein höchst undemokratisches Verhalten, weil es die parlamentarische Willensbildung verhindert und ein Ausdruck von einer „Arroganz der Macht“ ist. Ich fordere die Koalition auf, insbesondere die in der Sache federführenden Grünen, dass diese Art von Verhinderung der inhaltlichen Auseinandersetzung zukünftig unterbleibt. Das ist nicht nur ein schlechter Politikstil, sondern eben auch höchst undemokratisch. Und es ist auch moralisch verwerflich, weil die Koalition in allen Ausschusssitzungen sich immer das Recht nimmt, Vorlagen der Oppositionsparteien zurückzustellen, weil sie noch Beratungsbedarf hätte- monatelang und wie in der letzten Wahlperiode sogar jahrelang. Dieses mit „zweierlei Maß-messen-Handeln“ ist verwerflich und unerträglich.

Nun wird gesagt werden: Ist doch alles gar nicht so schlimm; ihr habt ja immer noch bei der Vorlage des Satzungsentwurfs die Möglichkeit, euch zu äußern und Änderungswünsche einzubringen. Im Prinzip ist das richtig. Und ist dennoch falsch, denn die Forderungen in NR 193 gehen teilweise in die falsche Richtung und schlagen präjudizierend Pflöcke ein, die man wohl nur schwer wieder rauskriegen kann.

Also: Was muss eine Transparenzsatzung leisten und was sollte sie enthalten?

Wir stimmen der Aussage in der Begründung des Antrags zu, wonach die Informationsfreiheit ein demokratisches Mitgestaltungsrecht für alle Bürger*innen sein muss und dass ein solches Fehlen ein Demokratiedefizit darstellt. Dieser richtige Anspruch kann aber niemals verwirklicht werden, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.

Zunächst erst einmal muss die „Informationslast“ umgekehrt werden. Die Stadt muss proaktiv alle für die aktive Mitgestaltung der Bürger*innen dienlichen Informationen veröffentlichen und dafür sorgen, dass auch in öffentlichen Räumen, z. B. Bibliotheken, die Daten barrierefrei zugänglich sind. Dabei entfallen viele Antragstellungen auf Auskunft und damit bürokratische Vorgänge. Gleichzeitig entfallen die Kosten, welche ein großes Hindernis für eine Informationsfreiheit für alle Bürger*innen ist. Was nützt eine Transparenzsatzung, wenn es sich nicht alle Bürger*innen, z. B. Hartz-IV-Bezieher*innen, leisten können? Der Antrag 193 enthält aber die Vorgabe von Kostenerstellung. Damit wird die Transparenzsatzung zu einer Satzung für Besserverdienende. Insofern ist auch die Bezugnahme auf die veraltete Transparenzsatzung der Grünen von 2012 völlig daneben.

Einige NGOs, wie z. B. Transparency International, auf die sich die Koalition ja auch bezieht, fordern nicht nur die Kostenfreiheit, sondern auch weitgehende Informationen mit dem Zweck der Bürger*inbeteiligung zur demokratischen Meinungs- und Willensbildung und zur besseren Kontrolle des Regierungshandelns, insbesondere zu Vorgängen der Kommunalen Daseinsvorsorge.

Verschiedene Organisationen, darunter Transparency International, NABU und Weitere fordern nicht nur, dass vor dem Abschluss von Verträgen der Kommunalen Daseinsvorsorge mit Dienstleistern die Informationen mind. vier Wochen im Netz stehen. Es wird auch gefordert (ZitatJ) „Ebenfalls erfasst ist die Übertragung von Eigentum, Besitz, eines Erbbaurechts oder einer Dienstbarkeit an einer Sache, die zu einer Daseinsvorsorge gehört, wenn die Übertragung die dauerhafte Erbringungen der Daseinsvorsorgeleistung ermöglichen soll.“* (Zitatende) Oder Informationen über Zuwendungen, Spenden, Darstellungen für jährliche Vergütungen und Nebenleistungen für Leitungsebenen; um nur mal einige Beispiele zu nennen, die wahrscheinlich bei einigen hier Anwesenden das Blut in Wallung bringen.

Das sind übrigens Daten, die in Estland schon seit Jahren veröffentlicht sind. Diese Daten sind dort allen frei zugänglich.

Im Antrag fehlen auch noch wesentliche Dinge wie eine Kontrollstelle, die ggf. gegen die Stadtregierung einschreiten kann; und überhaupt die Durchsetzung eines Rechtsanspruchs und noch einiges Andere mehr.

Liebe Koalition und insbesondere liebe Grüne: Ihr wolltet mit Gewalt und Rücksichtslosigkeit unbedingt den Antrag NR 193 durchboxen. Dann müsst ihr euch auch jetzt gefallen lassen, dass wir euch in breiter Öffentlichkeit den Spiegel vorhalten, undemokratisch gehandelt zu haben, und vor allen Dingen auch, dass noch wesentliche inhaltliche Mängel bestehen.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Natürlich unterstützt Die Linke eine Transparenzsatzung für die Stadt; aber nicht mit den geplanten Mängeln!

Zitiert aus „Satzungsempfehlung für Transparenz und Informationsfreiheit in den Kommunen Nordrhein-Westfalen (Transparenzsatzung)“; Gemeinsames  Papier von „Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V.“, „Mehr Demokratie!“, NABU Nordrhein-Westfalen“, Transparency Deutschland e. V.“

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Wir waren zum Tag der Offenen Tür 2021 bei euch in den Stadtteilen

Auch 2021 haben wir euch zum Tag der Offenen Tür eingeladen. Pandemiebedingt kamen wir zu euch in die Stadtteile – bepackt mit einem kleinen Weihnachtsgruß. Vom 6. bis 11. Dezember 2021 waren wir in insgesamt 12 Stadtteilen!

 

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Global City Glanz für Wohlverdienende

Bis 2030 soll der 288 Meter hohe Millenium-Tower als größter Wolkenkratzer Deutschlands entstehen. Der österreichische Investor CA Immo plant einen Büro- und Hotelturm sowie einem zweiten 157 Meter hohen Wohnturm mit 500 Wohnungen – davon sollen lediglich 200 gefördert sein. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Dieses Megaprojekt zeigt die Absurdität der gegenwärtigen Stadtentwicklung in Frankfurt. Die Wohnungs- und Klimakrise ist längst in Frankfurt angekommen, doch die Stadt führt munter ihre investor*innenfreundliche Politik fort. Statt bezahlbare (Sozial-)Wohnungen zu schaffen und ökologisch nachhaltig zu bauen, entsteht ein weiteres, prestigewürdiges Objekt inmitten der Innenstadt, welches einzig und allein dem Image der Stadt, aber nicht ihren Bewohner*innen zugutekommt. Dass Planungsdezernent Mike Josef das neue Projekt als Beitrag zu einer ‚einzigartigen Skyline‘ feiert, zeigt auch für wen und was hier gebaut wird: Für das glänzende Bild der Global City der Wohlverdienenden.“

Auch die begrünten Balkone können in keiner Weise die klimatisch katastrophale Bilanz des Betonklotzes ausgleichen: „Der massive Einsatz von Glaselementen wird erheblich zur Erhitzung des Stadtklimas beitragen. Die Erfahrung der letzten heißen Sommerperioden zeigen mehr als deutlich, dass wir jetzt gegensteuern müssen. Ein Wolkenkratzer von 288 Metern geht aus sozialpolitischer und ökologischer Sicht völlig in die falsche Richtung“, kritisiert Yilmaz.

Und weiter: „Die neue Stadtregierung hatte unter Führung der Grünen angekündigt, das weitere Wachstum der Skyline aufgrund der Klimaschädlichkeit von Hochhäusern zu stoppen. Dass dennoch an diesem Projekt festgehalten wird, ist unverständlich. Um ein weiteres Projekt in der Innenstadt zu bauen, müsse auch die notwendige Infrastruktur geschaffen werden.“

Ziel der neuen Stadtregierung müsse eine bedarfsgerechte, sozialökologische Stadtentwicklung sein: „Ein weiteres Hochhaus der Superlative zu bauen mit Luxuswohnungen, Hotelzimmern und Büroräumen, für die es in Frankfurt ein absolutes Überangebot gibt, ist unverantwortlich. Schon jetzt stehen tausende dieser teuren Zimmer und Wohnungen leer. Gebraucht werden dringend günstige, sozial geförderte Wohnungen und nicht Wohnungen im Luxussegment, die den Mietspiegel nach oben treiben“, so Yilmaz abschließend.

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Kein Einzelfall: Verkauf von öffentlichem Eigentum an Dritte bei der Nassauischen Heimstätte

Im Jahr 2013 hat die Nassauische Heimstätte (NH), die zu 27,3 Prozent der Stadt Frankfurt gehört, in der Siedlung Westhausen begonnen, insgesamt 327 Reihenhäuser aus öffentlichen Wohnungsbeständen zu privatisieren. Im Zuge dessen wurde bekannt, dass ein Verkauf nicht nur an Mieter*innen, sondern auch an Dritte erfolgte. Die Antwort auf die kleine Anfrage der Linksfraktion im Hessischen Landtag vom 15.09.2021 gibt Aufschluss über die sogenannte „Mieter*innenprivatisierung“. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Antwort von Wirtschaftsminister Al-Wazir ist mehr als ernüchternd: So könne der Umfang der Weiterveräußerungen an Dritte nicht ‚vollumfänglich nachvollzogen“ werden. Dabei ist längst bekannt, dass Mieter*innen zum Kauf und sofortigen Weiterverkauf ihrer Häuser an Investor*innen animiert wurden. Von insgesamt 232 bisher verkauften Häusern, wurden 41 an Dritte veräußert. Das entspricht 17,7 Prozent aller Verkäufe. Somit ist der Verkauf an Dritte bei der NH keineswegs ein Einzelfall. Al-Wazir hebt selbst hervor, dass ‚einzig der Verkauf von leerstehenden Objekten an Dritte zulässig‘ sei. Der große Leerstand, verstärkt durch die schlechte Bausubstanz der Häuser, öffnete Tür und Tor für Investor*innen – im Wissen der NH.“

Seit längerem sei der Instandhaltungsstau in der Siedlung bekannt. Yilmaz weiter: „Während im Jahr 2015 noch etwa 260.000 Euro in die Instandhaltung investiert wurden, betrug die Investition 2021 nur noch 39.000 Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 85 Prozent. Das ist ein Skandal angesichts der Tatsache, dass sich der Zustand der Häuser jedes Jahr dramatisch verschlechtert. Die NH verscherbelt systematisch verfallene öffentliche Häuser.“

Trotz Wissens um die Weiterveräußerung an Dritte hält die NH an der Umsetzung des Aufsichtsratsbeschlusses von 2009/2010 fest: „Allen ist mittlerweile klar, dass die Privatisierung in Westhausen ein schwerwiegender Fehler angesichts des massiven Mangels an bezahlbaren, öffentlichen Wohnraum in Frankfurt. Dass der Verkauf von öffentlichem Eigentum der NH erst jetzt auf Drängen des Ortsbeirats 7 (Antrags: OA 53/2021) gestoppt wurde, kommt leider viel zu spät. Das hätte schon vor Jahren passieren müssen.“

Die NH versuche sich stets als Wohnungsgesellschaft für bezahlbare Mieten zu inszenieren: „Dabei nutzt die NH jede Gelegenheit, um die Bestandsmieten nach Mietspiegel zu erhöhen. Dass die NH auch Partnerin des Portals ‚Frankfurt Fairmieten‘ zur Vermittlung von Wohnungen des Förderweg 2 ist, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wohnungen mit Quadratmeterpreisen zwischen 8,50 und 10,50 Euro selbst für den Mittelstand zu teuer sind. Die Geschäftspraxis der Privatisierungen und Mieterhöhungen zeigen, dass die NH nicht anders als gewinnorientierte Wohnungsunternehmen agiert,“ so Yilmaz abschließend.

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Lokaler Einzelhandel muss erhalten werden

Ab dem 5. Dezember tritt in Hessen eine allgemeine 2G-Regel im Einzelhandel in Kraft. Dies bedeutet, dass nur noch geimpfte und genesene Personen die Geschäfte zum Einkaufen betreten dürfen und die Einzelhändler*innen dies zu kontrollieren haben.
Dazu Michael Müller, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Durch die neuen Corona-Regeln besteht die Gefahr, dass der kleine stationäre Einzelhandel endgültig auf der Strecke bleibt. Denn es ist zu befürchten, dass die 2G-Regel gerade in den umsatzstarken Wochen vor Weihnachten zu erheblichen Einbußen führen wird. Zusätzlich stellt die Überprüfung der Regelung für die Einzelhändler*innen einen erheblichen Mehraufwand dar, der für viele schlichtweg nicht zu leisten ist. Es ist jetzt die Aufgabe des Magistrats, sich mit den Betroffenen an einen runden Tisch zu setzen und ein Hilfsprogramm aufzulegen. Der lokale Einzelhandel muss erhalten werden.“

Die Corona-Pandemie hat jetzt schon zu zahlreichen Schließungen von Geschäften und einer Verödung von Einkaufsstraßen in ganz Deutschland geführt. Immer mehr Menschen bestellen und kaufen Dinge im Online-Handel. Diesen Trend hat die Pandemie nochmals vorangetrieben.

„Man kann auch jetzt schon davon ausgehen, dass der Online-Handel stark von den neuen Corona-Regeln profitieren wird. Gewinner*innen der Pandemie sind schon jetzt Unternehmen wie Amazon und Co. Sie steigern stets ihre Umsätze aber zahlen kaum Steuern. Damit muss endlich Schluss sein. DIE LINKE. fordert die Einführung einer Digitalsteuer. Mit den Erlösen ließe sich auch der Erhalt der vielschichtigen Handelsstrukturen finanzieren,“ so Müller abschließend.

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Gegen rechte Verführer*innen und falsche Prophet*innen

Am Samstag, den 4. Dezember wollen Coronaleugner*innen und Rechte in der Frankfurter Innenstadt gegen verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen mobilisieren. DIE LINKE. Frankfurt ruft dazu auf, sich an den Gegenprotesten zu beteiligen. Dazu erklärt der Stadtverordnete Eyup Yilmaz, der als parlamentarischer Beobachter für die Fraktion DIE LINKE. im Römer an der Gegenkundgebung teilnehmen wird:

„Die dritte Woche in Folge findet in Frankfurt ein Aufmarsch von Coronaleugner*innen statt. Von den zwei Samstagen zuvor wissen wir, dass ein Großteil der Teilnehmenden Verschwörungserzählungen anhängt und extrem rechte und antisemitische Positionen in die Öffentlichkeit getragen werden. Von der hessischen AfD-Spitze, die mit Andreas Lichert von einem Anhänger des als rechtsextremistisch eingestuften ehemaligen „Flügels“ repräsentiert wird, über Neue Rechte aus dem Umfeld der Identitären bis hin zu altbekannten Neonazis aus Mittelhessen versammeln sich unter dem Deckmantel der selbsternannten ,Querdenken-Bewegung‘ in Frankfurt zahlreiche Rechtsradikale. Das dürfen wir als Stadtgesellschaft nicht unwidersprochen lassen und rufen daher zu einer breiten Teilnahme an den antifaschistischen Gegenprotesten auf.“

Die Corona-Pandemie verlange uns allen viel ab. „Das kopflose Agieren im Bund, aber auch in Hessen, hat uns in die vierte Pandemiewelle getrieben. Darüber sind die Menschen zurecht wütend. In der Gesellschaft schwinden die Zuversicht und das Vertrauen in staatliches Handeln, Verzweiflung und Misstrauen breiten sich aus. Dem müssen wir unsere Solidarität entgegensetzen. Impfen ist ein Akt der Solidarität sowie überhaupt jede sinnvolle und solidarische Maßnahme zum Infektionsschutz nicht nur gefährdete Menschen schützt, sondern auch hilft, unsere Demokratie vor den anschwellenden Parolen rechter Verführer*innen und falscher Prophet*innen zu schützen“ so Yilmaz abschließend.

Proteste gegen Corona-Leugner und Rechte  | Samstag ab 13 Uhr Opernplatz

DIE LINKE. Frankfurt trifft sich ab 13 Uhr am Infostand von Aufstehen gegen Rassismus und VVN

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