Kreative Konzepte statt Rezepte von gestern

Der Handelsverband Deutschland (HDE) schlägt vor, Geschäfte auch sonntags zu öffnen, um nach eigener Aussage ein Signal an die Menschen zu senden, dass nach den Corona-Beschränkungen die Innenstädte wieder offen und die Geschäfte wieder für alle da sind. Ziel soll es sein, den Pandemie-bedingten Umsatzverlust zu kompensieren.

Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Das einzige Signal, dass der Lobbyverband mit seinem Vorschlag sendet, ist, dass mal wieder auf dem Rücken der Beschäftigten Probleme ausgetragen werden sollen. Sonntagsöffnungen verschieben nur den Umsatz, erhöhen ihn aber nicht wirklich. Was aber erhöht wird, ist der Arbeitsdruck und die Belastung für Menschen und deren Familien, die durch die Corona-Pandemie schon mehr als belastet sind. Um die befürchtete Verödung und den Leerstand in den Innenstädten abzuwenden, braucht es schon mehr Kreativität als reflexartig nach Sonntagsöffnungen zu schreien und damit auf Rezepte zu setzen, die schon in der Vergangenheit nicht funktioniert haben. Viel mehr braucht es einen gemeinsamen Diskurs von Einzelhandel, Kommunalpolitiker*innen und Stadtentwickler*innen, um kreative Problemlösungen zu erörtern, die zukunftsfähig sind und nicht nur auf eine einseitige Belastung für Arbeitnehmer*innen setzen. Der freie Sonntag für möglichst viele Menschen ist ein schützenswertes Gut. Da stehen wir fest an der Seite der Gewerkschaften“.

Die Stadt Frankfurt hat ein 30-Millionen-Euro-Programm für die Innenstadt beschlossen. Dadurch soll der innerstädtische Raum wiederbelebt, Leerstände beseitigt und die Gastronomie sowie die kulturelle Nutzung gefördert werden.

„Die Mittel müssen dafür eingesetzt werden ganz andere Konzepte und Überlegungen voranzubringen. Die Zeiten der Konzentration auf reine Einkaufsstraßen in den Innenstädten sind wohl vorbei. Zu groß ist die Konkurrenz durch das schnelle Einkaufen per Internet. Die Kunden haben sich durch Corona an das Serviceangebot seitens der Internetversender gewöhnt und werden darauf auch nicht mehr verzichten wollen. Das heißt, dass die Innenstädte nicht länger reine Einkaufsorte sein werden. In Zukunft muss dort ein Zusammenspiel von Wohnen, Arbeiten, Kunst, Kultur, Gastronomie und Handel für ein lebenswertes urbanes Umfeld sorgen, welches durch einen ausgebauten ÖPNV schnell und leicht zu erreichen ist. Und der Einzelhandel muss auch in den Stadtteilen vermehrt gestärkt werden, Monostrukturen großer Anbieter aufgelockert und geschäftsübergreifende Aktionen und Serviceangebote wie ein z.B. Lieferservice aufgebaut werden. Dann kann auch der Einzelhandel gestärkt aus der Corona-Pandemie herausgehen“, so Pauli.

 

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Teuerster Laufsteg Europas

„Ein Barzuschuss über sechs Millionen Euro wurde der Fashion Week von der Stadt Frankfurt zugesagt, mittelbar sogar noch eine weitere Million über die Messe Frankfurt und auch das Land legt nochmal drei Millionen oben drauf. Und die Gelder scheinen zu fließen – trotz weitgehend digitaler Durchführung des Events“, kommentiert Michael Müller, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer die ausweichende Antwort des Frankfurter Wirtschaftsdezernenten, Markus Frank (CDU), auf die Frage der LINKEN nach dem Millionen-Support. Müller weiter: „Stadtrat Frank spricht lediglich von einer Pandemieklausel für den Fall, dass die Fashion Week aus Infektionsschutzgründen nicht wie geplant stattfinden kann. Was sich dahinter verbirgt lässt er im Unklaren. Wir wollen aber konkret Auskunft darüber, ob hier ähnlich wie beim Kirchentag Millionen Steuergelder ausgegeben werden ohne vorteilhaften Nutzen für die Stadt.“

Vor dem Hintergrund der Pandemie und dem Schmalspur-Programm der Fashion Week müsse der Zuschuss deutlich reduziert werden. „Darüber kann auch die vollmundige Aussage nicht hinwegtäuschen, dass zwischen Alter Oper und der Luxusherberge Sofitel ein 20 Meter langer Laufsteg mit 100 Sitzplätzen eingerichtet wird. Privilegierter Zugang garantiert, werden die Eintrittskarten hierfür sicher für teuer Geld verkauft. Die Fashion Week Frankfurt versucht zwanghaft den ,großen Auftritt‘ zu inszenieren. DIE LINKE. hat stets kritisiert, dass hier die völlig falschen Schwerpunkte gesetzt werden“, kritisiert Müller.

Mit den Millionen wäre konkrete Nothilfe für die leidende Kreativ-Branche angebracht gewesen. Auch jetzt noch könnte die Summe sinnvoll in einen Aufbaufonds für die Zeit nach Corona investiert werden. Müller abschließend: „Die Kreativ-Branche in Frankfurt leidet unter horrenden Ladenmieten, fehlenden Atelierflächen und einer permanenten Unsicherheit durch Einnahmeausfälle im Zuge der Corona-Einschränkungen, die nicht kompensiert werden. Schon jetzt ist absehbar, dass die Folgen der Pandemie die soziale Spaltung verschärfen wird. Vor dem Hintergrund der drohenden Kürzungen im Etat ist es mehr als fragwürdig, weshalb hier Abermillionen Euro fließen sollen. Das Geld kann sinnvoller verwendet werden.“

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Digitale Fashion Week wird mit Millionen gefördert. Wofür?

In der Fragestunde der gestrigen Stadtverordnetenversammlung hat sich DIE LINKE. im Römer nach den üppigen Zuschüssen für die Frankfurter Fashion Week (FFW) erkundigt. Dazu erklärt Michael Müller, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Wirtschaftsdezernent Markus Frank ist nur noch geschäftsführend im Amt. Das kann aber nicht dazu führen, dass Fragen des öffentlichen Interesses einfach nicht mehr beantwortet werden. Gerade vor dem Hintergrund der von der CDU stets ins Feld geführten klammen Kassen muss die Stadtregierung erklären, was mit den 7 Millionen Euro Zuschussmitteln in Anbetracht der ausschließlich digital stattfindenden Fashion Week geschieht.“

In der Vereinbarung zwischen Messe und Magistrat gebe es eine Pandemieklausel für den Fall, dass die FFW wegen der Pandemie nicht wie geplant stattfinden kann. Müller weiter: „Dieser Fall ist augenscheinlich eingetreten. Stadtrat Frank schweigt sich aber über die Konsequenz daraus aus und beschneidet damit das Recht der Opposition in der Stadtverordnetenversammlung die Regierungsführung effektiv zu kontrollieren. Die Öffentlichkeit hat das Recht zu erfahren, ob und in welchem Umfang der Zuschuss gekürzt wird.“

Auf der anderen Seite sei der Magistrat auch in der Pflicht zu erklären, was mit dem ganzen Geld überhaupt finanziert werden soll. „Stadtrat Frank geht verantwortungslos mit Steuergeld um. Die Millionen hätten zielgerichtet für notleidende Kleingewerbetreibende und Kulturschaffende verwendet werden können. Diese leiden unter den Folgen der Pandemie und brauchen Unterstützung. Wir werden parlamentarisch nachhaken, welche Summen der Fashion Week überwiesen wurden“, so Müller abschließend.

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Aufgehübschte Darstellung der Wohnungsbauentwicklung

 

Am 10. Juni hat die Stadt einen Jahresrückblick über das Baugeschehen in 2020 gegeben. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Gerade erst hat sich der Planungs- und Wohnungsdezernent Mike Josef (SPD) damit zitieren lassen, dass in den nächsten drei bis vier Jahren rund 15.000 neue Wohnungen entstehen werden und daher davon auszugehen ist, dass sich der Frankfurter Wohnungsmarkt entspannen werde. Die Vorstellung des Baugeschehens durch das Bauamt am selben Tag spricht eine andere Sprache. Die Bautätigkeit zieht zwar wieder an. Damit ist aber noch lange nicht gesagt, was und für wen gebaut wird. In Frankfurt entstehen so gut wie keine geförderten Wohnungen, Sozialwohnungen schon gar nicht. Hier aber ist der Bedarf am größten. Weder braucht es weitere Luxuswohnungen, Wohntürme oder Mikro-Appartements. Dass letztere die Anzahl an Sozialwohnungen übersteigen ist doch ein wohnungspolitischer Skandal erster Güte!“

Und nichts deute auf eine neue Prioritätensetzung bei der zukünftigen Wohnbauentwicklung hin. „Schon gar nicht, dass die neue Römerkoalition unter FDP-Beteiligung jetzt 1.000 zusätzliche Sozialwohnungen pro Jahr auf den Weg bringen will. Das ist doch Schaumschlägerei. Die Zahlen geben das nicht her. Von 2016 bis 2019 (für 2020 hat der Dezernent mitgeteilt, dass 149 geförderte Wohnungen entstanden sind; wie viele davon Sozialwohnungen sind, lässt er selbstverständlich offen) sind gerade mal 491 Sozialwohnungen gebaut worden und auch der Ankauf von Belegrechten bessert die Rechnung nicht auf, denn jährlich fallen wesentlich mehr Sozialwohnungen aus der Bindung als neue nachkommen“, so Yilmaz weiter.

Die Bilanz des Dezernenten sei ein Armutszeugnis für die reiche Stadt Frankfurt am Main. Yilmaz abschließend: „Der neue ist der alte Dezernent und damit kann von einer Entspannung am Wohnungsmarkt nicht ausgegangen werden. Mike Josef hat es bisher nicht auf die Kette bekommen und wird es auch in Zukunft nicht schaffen, das Wohnungsproblem dieser Stadt zu lösen. Schauen Sie in die Leuchte. Dort werden jetzt rund 500 Wohnungen entstehen, keine einzige davon gefördert. Oder fragen Sie die Mieter*innen der Zoopassage oder im Gebiet Waldschmidtstraße im Ostend wie oft der Dezernent Ihnen in die Hand versprochen hat, dass er eine Lösung herbeiführen und die Sozialbindungen ihrer Wohnungen sichern wird. Pustekuchen! Der Dezernent wäscht lieber seine Hände in Unschuld und macht vorangegangene Dezernenten verantwortlich. Ich bitte Sie, der Herr war jetzt fünf Jahre im Amt und wird es zum Bedauern der Mieter*innen dieser Stadt auch weiter bleiben.“

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Mainkai für die Menschen

In einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung fordert DIE LINKE. im Römer den Mainkai während der bevorstehenden Sommerferien und in den folgenden Schulferien wieder für die Menschen zu öffnen und für den motorisierten Verkehr zu sperren. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Irgendwann einmal, in ferner Zukunft soll der Mainkai wieder von Menschen in Beschlag genommen werden können. Eines schönen Tages, wenn es das ominöse Gesamtverkehrskonzept denn zulässt, soll Schluss sein mit Verkehrslärm und Abgasterror an der blauen Lebensader der Stadt, am Main. Wann dem so ist, lässt sich mit Sicherheit nicht sagen. Denn wir haben es hier mit der neuen Römerkoalition zu tun, einem strauchelnden Vierer, erkennbar ohne Steuerleute unterwegs und an dritter Sitzposition mit mächtig Schlagseite, denn hier wird nach Kräften in die entgegengesetzte Richtung gerudert. Wenn es nicht so traurig für die Entwicklung dieser Stadt wäre, dann könnte der uns dargebotene Slapstick beim Zustandekommen dieser sogenannten Koalition geradezu filmreif für die Leinwand adaptiert werden.“

Nur sei Kommunalpolitik nun mal kein Kömidiantenstadl, sondern Auftrag durch die Bevölkerung, die weitere Entwicklung zu gestalten. „Grüne und Sozialdemokraten sind im Wahlkampf mit wehenden Fahnen für die Öffnung des Mainkais angetreten. Die Umgestaltungspläne der mit Steuergeld bezahlten Planungsbüros werden jetzt in die Schublade wandern und der Verwirklichung harren. Und das alles wegen dieser lustigen Truppe FDP, der einzigen Digitalpartei, die auch nach 15 Monaten intensiven Zoomens nicht in der Lage ist, eine digitale Versammlung ihrer eigenen paar Leute auf die Reihe zu kriegen. Frankfurt zum Fremdschämen“, so Hahn weiter.

Der Minimalkonsens der Viererbande besage nun, die Stadt am Main erreiche man vorerst auch mit einer Sperrung des Mainkais für den Autoverkehr an den Abenden und Wochenenden.

Hahn abschließend: „Das schlägt dem Fass den Boden aus. Die zentrale Schlussfolgerung des Verkehrsversuchs war doch, dass die Freiflächen intensiv aktiviert werden müssen, um für alle Menschen die Vorteile erlebbar zu machen. Aus diesem Grund schlagen wir vor, den Mainkai in den zusammenhängenden Ferienzeiten für die Menschen zu öffnen und mit einem attraktiven Freizeitprogramm zu bespielen. Über diese Erlebniswochen während der Schulferien lässt sich sicherlich mehr Akzeptanz und Lebensqualität in der Stadt am Main erreichen als mit wiederkehrenden Abend- und Wochenendöffnungen ohne weiteres Konzept, in der sich einfach wieder der nackte Asphalt und die Gemüter erhitzen.“

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Verkehrswende kann nicht auf Koalition warten

In einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung fordert DIE LINKE. im Römer zeitnah ein 365-Euro-Ticket für alle einzuführen. Dazu erklärt Daniela Mehler-Würzbach, Stadtverordnete der Linksfraktion in Frankfurt:

„Wir haben bei der Verkehrswende keine Zeit zu verlieren. Nach der Durststrecke der Koalitionsbildung kann jetzt nicht erst noch jahrelang auf ein Gesamtverkehrskonzept gewartet werden, bis sich etwas bewegt. Die FDP wird sich vor allem in der Verkehrspolitik absehbar als Bremse der zu erwartenden neuen Römerkoalition erweisen. Ganz egal, ob bei der Umsetzung des Radentscheids, des Konzepts Stadt am Main oder beim Ausbau und der Attraktivierung des ÖPNV. Stets wird sie die Stimme der IHK, von ,Vorfahrt Frankfurt‘, der Truppe um Herrn Schmoll, oder anderer obskurer Interessensverbünde sein und nach Kräften zu verhindern versuchen, was verkehrs- und klimapolitisch längst überfällig ist.“

Mit der FDP gäbe es keine Chance auf eine zügige Verkehrswende. Das hätten gerade auch wieder zahlreiche Verkehrsinitiativen und -organisationen des Frankfurter Bündnisses Verkehrswende in einem offenen Brief an die Grünen klargestellt.

„Klar ist, dass die Stadt aktiv für eine klimagerechte Aufteilung der Verkehrsträger sorgen muss. Jetzt ist die Zeit, die Weichen hierfür zu stellen. Einigkeit herrscht beim 365-Euro-Ticket für alle. Mit einem in der ganzen Region abgestimmten Vorgehen ließe sich ein massiver Umstieg vom Auto auf den ÖPNV erreichen, vor allem bei den beruflich Pendelnden. Für die Finanzierung und begleitende push&pull-Maßnahmen liegen die Pläne und Konzepte schon lange in den Schubladen der Mobilitätsforscher*innen. Was fehlt ist der politische Wille, die überfälligen Veränderungen im Verkehrsbereich endlich vorzunehmen. Mit der LINKEN sind die Mehrheiten dafür gegeben“, so Mehler-Würzbach abschließend.

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Koalitionsbildung als politische Geisterfahrt

Die FDP hat dann doch den Weg frei gemacht für eine Koalition mit den Grünen, SPD und Volt. Dazu erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Koalitionsbildung in Frankfurt ist zu einer Farce verkommen. Einem verhandelten Koalitionsvertrag ein Beipackzettel zu verpassen, der exklusiv die politischen Wünsche und Vorstellungen des drittgrößten Koalitionspartners versammelt, ist in der politischen Welt wohl präzedenzlos. Die entgegengesetzten Stoßrichtungen der Grundlagenpapiere dieser Koalition werden absehbar für ein Kontinuum des politischen Dauerstreits sorgen, der Frankfurt schon in der vergangenen Wahlperiode gelähmt hat. Der FDP eine derart lange Leine zu geben ist Wähler*innentäuschung und Politik auf dem Rücken der sozial Schwachen. Grüne, SPD und Volt begeben sich hier auf eine politische Geisterfahrt, deren Konsequenzen und Wirkungen sie sich scheinbar nicht ganz klarmachen. Die Menschen in Frankfurt werden es mit Politikverdrossenheit danken.“

Aufgabe der handelnden Politiker*innen sei es, die Entscheidung an den Wahlurnen in politisches Handeln umzusetzen und nicht die Stadt in Geiselhaft irrlichternder Freidemokraten zu führen. „Die Wähler*innen in Frankfurt wünschen mehrheitlich eine progressive Politik. Der Koalitionsvertrag bietet dazu auch eine anerkennenswerte Grundlage. Jetzt in die entgegengesetzte politische Richtung zu steuern und sich nachträglich mit einem ,Weiter so‘ in der Ordnungs-, Verkehrs- und Finanzpolitik  abzufinden, führt den Anspruch der Grünen, in der Klimapolitik eine Zeitenwende einzuleiten und das ökologisch Notwendige auch sozial verträglich zu gestalten, ad absurdum“, so Pauli weiter.

Mit der LINKEN hätten die Grünen einen verlässlichen Partner für soziale Politik gehabt. Das scheine aber nicht das Ziel gewesen zu sein. Leider deute alles darauf hin, dass sich bei den Grünen die Altvorderen mit Hang zur Machtpolitik durchsetzen. „Mit der Erweiterung des Magistrats haben sie gehörig Schiffbruch erlitten. Dann haben sie auch den Termin für eine Abwahl der CDU-Dezernent*innen verstreichen lassen. Zu guter Letzt haben sie auch noch jede Kapriole der FDP einfach so hingenommen. Die Grünen haben Angst vor der Durchsetzung ihrer eigenen Politik. In den letzten Jahren sind sie in die bürgerlichen Milieus vorgedrungen und haben sich Wählerschichten erschlossen, die ihnen nie dagewesene Mehrheiten ermöglichen. Dabei sind sie aber in denselben aufgegangen. Sie sagen das eine, tun aber das andere. Sie blinken links, biegen aber rechts ab. Wundern sollte das keinen. Wenn die ach so geschickt taktierenden grünen Koalitionsverhandler*innen eines bewiesen haben, dann ihre ellenlange Doppelzüngigkeit“, so Pauli abschließend.

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Absage des Mainbrückensommers ist ein unverständliches Einknicken vor Partikularinteressen

„Einer Kapitulation vor wenigen privilegierten Anwohner*innen kommt die komplette Absage des Mainbrückensommers gleich“, erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer. Und weiter: „Gerade für die von der Corona-Pandemie massiv gebeutelte Kulturszene, für viele freischaffende Künstler*innen, aber auch für die Frankfurter Bevölkerung insgesamt wäre der Mainbrückensommer ein positives Signal der Zuversicht nach langen Monaten der harten Entbehrungen gewesen. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, weshalb hier nicht der Dialog mit Anwohner*innen gesucht und eine Lösung gefunden werden konnte.“

Für Frankfurt, dass sich gerne mit seiner vibrierenden Kulturszene rühme, dass gerne hip, urban und modern daherkomme, wirke dieser Entschluss spießig und kleingeistig. „Gerade der öffentliche Raum muss öffentlich bleiben! Livemusikveranstaltungen sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Sie sind Ausdruck von Lebensfreude und bieten vielen, vor allen jungen Menschen die Gelegenheit zur Begegnung. Da auch 2021 Livemusik unter Corona-Bedingungen nur sehr eingeschränkt möglich sein wird, gerade in geschlossenen Räumen, wird hier eine Chance vertan, der Kulturszene Unterstützung zukommen zu lassen. Nun herrscht Ruhe unter den Brücken. Bitter.“

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Klimatreiber Rechenzentren

Die Stadt Frankfurt hat mitgeteilt, dass die Rechenzentren von Equinix einen direkten Anschluss an das Netzt der NRM Netzdienste Rhein-Main erhalten. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Dass die Stadt freudig vermeldet, wie die Mainova für den Strom für immer mehr Rechenleistung der Überhand nehmenden Rechenzentren in Frankfurt sorgt, ist ganz schön bitter für das Klima. Denn dafür mitentscheidend ist nicht nur, was vorne hineinkommt, sondern auch was hinten hinauskommt! Eine gute Meldung wäre es, wenn die Stadt nicht immer neue Erfolge bei der Stromversorgung, sondern Erfolge bei der Abwärmenutzung, also dem Anschluss der Rechenzentren an das Fernwärmenetz der Mainova, zu vermelden hätte. Das geht der Stadt aber nicht über die Lippen, denn da hat sie schlicht keine Erfolge erzielt.“

Der Mitteilung zu entnehmen ist auch, dass Equinix von der Mainova zu 100 Prozent erneuerbare Energie bezieht. „Auf dem Papier mag das seine Richtigkeit haben. In Kenntnis des Strommix der Mainova ist aber Skepsis angebracht, ob der Ökostrom für Unternehmen überhaupt dazu beiträgt, die regionale Klimawende voranzubringen. Die Mainova hat da noch einen weiten Weg zu gehen. Nicht nur ist das Stromnetz für die dezentrale Einspeisung von Ökostrom zu öffnen, kurzfristig muss der Ökostrom vor allem der Nummer Eins Tarif der Mainova sein und preislich unter- und nicht oberhalb des Stromes aus fossilen Quellen liegen. Frankfurt muss jetzt schnell seine Hausaufgaben im Klimaschutz machen, sonst wird es nichts mit der Klimaneutralität 2035“, so Hahn abschließend.

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Mitspiegel ist Mieterhöhung per Gesetz

Die Stadt Frankfurt bittet aktuell um Mitwirkung der Bürger*innen bei der Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels 2022. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungs- und mietenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Stadt Frankfurt ist in der Pflicht, einen wirklich qualifizierten Mietspiegel zu erstellen. Leider läuft es am Ende aber immer auf steigende Vergleichsmieten hinaus. Bei vielen Wohnungen können die Vermieter*innen dann die Mieten anheben. Das ist eine schleichende Mieterhöhung per Gesetz! Die Frankfurter Politik muss sich endlich vernehmbar für ein Ende dieser Praxis einsetzen anstatt die Bürger*innen auch noch dazu aufzurufen, an der Erhöhung ihrer eigenen Miete mitzuarbeiten.“

Der Effekt des Mietspiegels im bundesdeutschen Vergleichsmietensystem auf die stetig steigenden Mieten müsse endlich offensiv thematisiert werden. Den Bundesgesetzgeber zu kritisieren sei aber nur das Eine.

„Mit jedem neuen Mietspiegel steigen die Mieten aufs Neue. An dem Instrument muss sich endlich was ändern. Bis dahin dürfen die Mieter*innen von der Stadt Frankfurt aber nicht einfach allein gelassen werden. Es muss dringend gehandelt werden. Die Mieten müssen sinken, damit die Menschen sie sich wieder leisten können. Frankfurt braucht einen Mietendeckel! Das wäre ein erster Schritt dahin, die Mieten an die Lohnentwicklungen anzupassen. Niemand soll mehr als 30 Prozent des Einkommens für die Warmmiete zahlen müssen“, so Yilmaz abschließend.

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