Solidarität und Sicherheit für Alle. Schutzschirm für die Menschen in der Krise – so wichtig, wie nie zuvor.

„Wir stehen auch als Stadt Frankfurt vor der Herausforderung, die Folgen der Corona-Pandemie aufzufangen und alles dafür zu tun, den sozialen Zusammenhalt zu verteidigen und all diejenigen explizit zu unterstützen, die gesundheitlich, finanziell und persönlich besonders getroffen werden und sich nicht selbst helfen können“ erklärt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

„Noch nie war ein starker Staat, der sozial verantwortlich handelt, so wichtig wie heute. Alle Rufe nach dem „Markt, der alles regelt“ wirken im Angesicht dieser existenziellen Krise wie aus einer anderen Zeit und waren schon immer falsch. Es ist deshalb nur richtig, dass die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt wird, um als Gemeinwesen handlungsfähig zu sein“, so Müller weiter.

„DIE LINKE hat neben 66 Etat-Anträgen auch dringliche Anträge zum Etat gestellt, um auf die Krise sofort und unbürokratisch zu reagieren. Gerade allen Solo-Selbständigen, Kleinunternehmer*innen und von Armut betroffenen Menschen in Frankfurt am Main wollen wir direkt und unbürokratisch helfen“, erklärt Dominike Pauli, Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Römer.

„Empfänger*innen von Transferleistungen wollen wir das Anlegen des von der Bundesregierung empfohlenen Zehn-Tages-Vorrats an Lebensmitteln und sonstigem finanziell ermöglichen. Tafeln und Einrichtungen der Obdachlosenhilfe müssen für die Beschaffung von Lebensmitteln und die Aufrechterhaltung ihrer Angebote schnell die nötigen Mittel erhalten“, führt Pauli weiter aus.

Den vielen Kulturschaffenden, der freien Theaterszene, Kinos und zahlreichen Künstler*innen in Frankfurt will die LINKE. mit einem Solidarfonds in Höhe von 5 Millionen Euro durch die Pandemie helfen, da sie sehr stark von den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus betroffen sind.

Müller fährt fort: „Schließlich fordern wir, dass alle Zwangsräumungen und Mieterhöhungen ausgesetzt werden. Wir appellieren auch an Vermieter*innen, sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst zu werden und gemeinsam mit ihren Mieter*innen bei Problemen Lösungen zu finden.“

„Um der drohenden Rezession zu begegnen, muss gerade jetzt ein umfassendes Investitionsprogramm aufgelegt werden, um in die zentralen Säulen der kommunalen Infrastruktur zu investieren und sie damit zu stärken, auch für kommende Krisen. Damit werden auch Arbeitsplätze geschaffen, die nach der Pandemie vermutlich dringend notwendig sind“, ergänzt Pauli.

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Keine Geschäfte mit der Not: Dispozinsen senken

„Die aktuelle Corona-Krise ist nicht zuletzt  für viele Solo-Selbständige, Kleinunternehmer*innen und freiberuflich Tätige eine große Belastung und existenzgefährdend“, erklärt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Auch der drohende Arbeitsplatzverlust, Kurzarbeit und dadurch weniger Haushaltseinkommen sind für viele Frankfurterinnen und Frankfurter eine große Belastung. Es muss ein umfassendes Hilfspaket geschnürt werden. Eine wichtige Rolle spielen hier die Banken. Zur kurzfristigen Überbrückung werden in nächster Zeit viele Menschen Dispo-Kredite in Anspruch nehmen müssen. Bislang werden hierfür horrend hohe Zinsen von Banken und Sparkassen, etwa 10,83 Prozent bei der NASPA verlangt. Hier wird ein Geschäft mit der Notsituation der Menschen gemacht, das muss unterbunden werden“, sagt Müller.

Die Stadt Frankfurt am Main sitzt  – vertreten durch den Kämmerer der Stadt Uwe Becker im Verwaltungsrat der NASPA. Uwe Becker müsse im Gremium Druck ausüben, damit die NASPA für die nächsten sechs Monate den Dispo-Zins auf höchstens 5 Prozent über dem Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) setzt und damit einen Beitrag leistet, die Krise zu bewältigen. Müller: „Außerdem soll die NASPA aufgefordert werden, zu prüfen, inwieweit Zins- und Tilgungsleistungen gerade für Kleinunternehmer*innen in der aktuellen Notsituation gestundet werden können.“

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ABG setzt weiterhin Menschen auf die Straße

Noch am 13. März hat die ABG ihren Mieter*innen fristlose Kündigungen erteilt. Einen Beleg dafür liegt uns vor. Zu dem Vorgang erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Der Freitag, der 13. war wahrlich ein schwarzer Tag für Frankfurt. Wegen der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Absagen öffentlich kundgetan und eine Vielzahl städtischer Institutionen gaben die Schließung ihrer Häuser bekannt. Der Gesellschaft ist zudem klar geworden, zu welchen wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen die Pandemie führen wird. Nicht so bei der ABG. Die bescherte Menschen in Frankfurt einen ganz besonders schwarzen Tag, indem sie Ihnen in der aufziehenden Corona-Krise eine fristlose Kündigung erteilten.“

Dieses Vorgehen der ABG sei zutiefst unmenschlich. „Gerade die öffentlichen Wohnbauunternehmen haben angesichts der Krise und ihrer Bedeutung für die einzelnen Menschen doch eine besondere Verantwortung dafür, dass die Menschen nicht auf der Straße landen. Wenn an diesem Tag fristlose Kündigungen ergangen sind, fragt sich wie viele weitere zuvor und danach noch ergangen sind und warum diese nicht schon längst wieder zurückgenommen wurden“, so Yilmaz weiter.

Der Vorgang sei eine Schande für den sozialen Zusammenhalt in dieser Stadt, von dem so viel die Rede wäre in den letzten Tagen und Wochen. Yilmaz abschließend: „Der Geschäftsführer der ABG, Herr Juncker, wird sich dazu erklären müssen und die Stadtregierung muss dafür Sorge tragen, dass dieses zutiefst unmenschliche Gebaren beendet und schon ausgesprochene Kündigungen zurückgenommen werden.“

Update 24. März 2020: Die Wohnungsbaugesellschaft ABG hat auf die Vorwürfe reagiert und angekündigt, keine Kündigungen auszusprechen. 

 

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Corona-Pandemie: Schwarze Null muss fallen

Wegen der Corona-Epidemie fordert DIE LINKE. im Römer kommunale Sofortmaßnahmen zum Schutz vor sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen. Dazu erklärt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Angesichts der einschneidenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie kommt dem Doppelhaushalt 2020/21 zur Abfederung sozialer Härten eine noch größere Bedeutung zu. Der Kämmerer muss sich nun endgültig von der schwarzen Null verabschieden. Es steht außer Frage, dass die Schuldenbremse in Hessen jetzt ausgesetzt werden muss, um halbwegs sicher durch die Krise zu kommen. Es braucht jetzt umgehend massive Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Frankfurt am Main muss hier voran gehen.“

DIE LINKE. im Römer fordere in einem Etat-Antrag ein kommunales Investitionsprogramm in Höhe von 500 Millionen Euro. „Das ist jetzt notwendiger denn je, weil wir uns mit aller Macht gegen die negativen Folgen einer drohenden Rezession durch die Corona-Pandemie stemmen müssen und die Kommunen hier in der Verantwortung stehen, eine nachfrageorientierte Politik zu betreiben. Die Stadt Frankfurt muss umfassende Sofortmaßnahmen ergreifen, um Insolvenzen von Kleinunternehmen, städtischen Zuschussempfängern und freien Berufsgruppen zu verhindern. Alle Sparschweine, die der Kämmerer jetzt noch hat, müssen geschlachtet werden“, so Müller weiter.

Ziel müsse es sein, die lebendige Infrastruktur unter anderem im sozialen und kulturellen Bereich zu schützen. Müller abschließend: „Besonders wichtig ist aber, dass wir über die Wirtschaftshilfen nicht den Einzelnen vergessen, die oder der jetzt in eine Notsituation gerät. Deshalb muss die Stadt Frankfurt auch dafür sorgen, dass alle kurzfristig erforderlichen Hilfeleistungen für Menschen in Not bereitgestellt werden.“

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Corona-Pandemie: Solidarität mit von Armut Betroffenen

In Frankfurt leben über 90.000 Menschen, die auf unterschiedliche Transferleistungen angewiesen sind um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Diese Menschen brauchen in Anbetracht der Corona-Pandemie Unterstützung!

Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Bundesregierung rät, sich für den Notfall einen Zehn-Tagesvorrat an Lebensmitteln und sonstigem anzulegen. Der Notfall ist jetzt durch die Corona-Pandemie eingetreten! Was ist mit den Menschen, die Hartz IV oder sonstige Transferleistungen beziehen, die kaum zum normalen Überleben ausreichen? Da muss sich die Stadt ganz schnell etwas einfallen lassen um diesen Menschen zu helfen. Auch arme Leute müssen die Möglichkeit haben, sich Vorräte zu schaffen. Dafür muss Frankfurt das Geld unbürokratisch bereitstellen. Darüber hinaus dürfen für die Zeit keine Zwangsräumungen, Strom- und Wassersperren vorgenommen werden. Dafür hat die Stadt Frankfurt gegenüber den Versorgungsunternehmen, privaten Vermietern und den öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften zu sorgen“

Seit Tagen berichten die Tafeln bundesweit, dass ihnen durch sogenannte „Hamsterkäufe“ weniger Lebensmittel für die Weiterverteilung an Bedürftige zur Verfügung stehen. Darüber hinaus müssen Angebote geschlossen werden, weil Mitarbeitende zu der von dem Virus betroffenen Risikogruppe gehören.

Dazu Pauli: „Es ist schlimm genug, dass in einem so reichen Land Menschen für Lebensmittel Schlange stehen müssen. Diese Situation wird durch die Pandemie nochmals verschärft. In Frankfurt nehmen hunderte Menschen notgedrungen die Tafeln und sonstige Lebensmittelausgaben in Anspruch. Auch hier muss die Stadt schnell handeln, um die Versorgung der darauf angewiesenen Menschen zu gewährleisten.“

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Corona Pandemie

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Wessen Freund – Wessen Helfer: Diskurs statt Zensur

Die CDU Frankfurt hat sich über ein Veranstaltungsplakat der Fraktion DIE LINKE. im Römer echauffiert. Laut Medienberichten verlangen einzelne CDU Politiker*innen, dass Plakate zur Veranstaltung „Wessen Freund – Wessen Helfer. Ein kritischer Blick auf die Staatsgewalt“ abgehängt werden.

Pearl Hahn, Mitglied im Ausschuss für Recht, Sicherheit und Verwaltung, sieht die Kritik und die Zensurversuche als unproduktive Diskursverweigerung an. „Anders als von den CDU Politiker*innen behauptet, wollen wir einen offenen Diskurs zu den bestehenden Problemen innerhalb der Polizei anstoßen. Die Vorfälle, wie zum Beispiel die Verstrickung von Polizist*innen in den sogenannten NSU 2.0 Skandal, zeigen, dass wir ein Problem haben. Diese Probleme können nur mit einer ehrlichen Diskussion und einem offenen Austausch gelöst werden. Sogar die Verantwortlichen innerhalb der Institution Polizei haben das inzwischen verstanden, deswegen wurde die Hessische Polizeistudie 2020 in Auftrag gegeben. Wir können nicht so tun als würden sich gesamtgesellschaftliche Tendenzen nicht in den Polizeistrukturen wiederfinden und Racial Profiling, Diskriminierung und Polizeigewalt nicht existierten. Verschiedene gesellschaftliche Gruppen haben unterschiedliche Sichtweisen auf die Polizei. Diesen Perspektiven wird im öffentlichen Diskurs leider wenig Raum gegeben. Genau das machen wir mit den Veranstaltungen. Für die Podiumsdiskussion hatten wir sowohl den Frankfurter Polizeipräsidenten als auch den Ordnungsdezernenten angefragt. Beide haben aus verschiedenen Gründen abgesagt. Wir sind bereit, mit allen zu diskutieren. Wir laden Mitglieder der CDU sowie die breite Gesellschaft ein, eine andere Perspektive kennen zu lernen“, erklärt Hahn.

Die Termine für die Veranstaltungen „Wessen Freund – Wessen Helfer“ finden Sie hier

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Mietendeckel schnell zustande bringen

Die Forderung nach einem Hessischen Mietendeckel nach Berliner Vorbild machte im vergangenen Herbst das zivilgesellschaftliche Bündnis Mietenwahnsinn Hessen stark. Zuletzt unterstützt nun die SPD, mit dem Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann an der Spitze, die Forderung nach einem Hessischen Mietendeckel. Und das, obwohl die SPD einen Antrag zum Mietendeckel der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag von März 2019 im vergangenen Jahr noch ablehnte. Die GRÜNE Fraktion aus Frankfurt stellt sich offiziell gegen den Mietendeckel.

Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „DIE LINKE ist für einen Mietendeckel in Hessen. Der kann jedoch nur auf Landesebene durchgesetzt werden – wie es LINKE, SPD und Grüne in Berlin nun vorgemacht haben. Dass die Grünen in Frankfurt gegen einen Mietendeckel sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen! Sie hören hier jeden Tag die Geschichten von wohnungssuchenden Familien, Mieterhöhungen und Zwangsräumungen – oder lesen davon zumindest in der Zeitung.“

Der SPD-Vorschlag für einen Mietendeckel bleibt hinter dem Gesetz aus Berlin zurück. Yilmaz ergänzt: „Die SPD hat noch ein anderes Problem: Auf Landesebene regiert sie in Hessen nicht, da lässt es sich bequem Forderungen stellen. Gerade Herr Feldmann und der Frankfurter Planungsdezernent Mike Josef müssen endlich konkret handeln! Und das können sie auf kommunaler Ebene hier in Frankfurt tun. Zum Beispiel die Forderungen des Mietentscheids zur Geschäftspolitik der ABG ließen sich sofort umsetzen. Der Rückhalt der Bevölkerung ist da!“

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Keine Zwangsräumungen in die Wohnungslosigkeit!

DIE LINKE. Fraktion im Römer fordert, dass niemand wegen einer Zwangsräumung wohnungslos wird. Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Einige europäische Länder haben sich auferlegt, von Oktober bis März gar keine Zwangsräumungen mehr durchzuführen. Daran muss Frankfurt sich ein Beispiel nehmen. Es kann nicht sein, dass Menschen in einer so reichen Stadt wie Frankfurt ihre Wohnung verlieren.“

Im Jahr 2018 wurden in Frankfurt 478 Haushalte aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt – 220 von ihnen im Winter. Yilmaz fordert mehr Unterstützung für die Bewohner*innen: „Zum Teil gibt es Begleitung von Sozialarbeiter*innen. Aber um Räumungen frühzeitig zu verhindern, müssen mehr Sozialarbeiter*innen eingesetzt werden. Aus Wohnungen von öffentlichen Wohnungsgesellschaften wie der ABG und der NH soll gar nicht mehr zwangsgeräumt werden!“

Zudem werde bisher zu oft zu den Themen Wohnungslosigkeit, Obdachlosigkeit und Unterbringung geschwiegen. Dazu Yilmaz: „Die Stadt muss transparent handeln!“ Pro Jahr werden über 50 Millionen Euro für die Unterbringung von wohnungslosen Menschen ausgegeben. Yilmaz: „Trotz der hohen Summe sind die Wohnbedingungen in den Unterkünften oft katastrophal. Es müssen bezahlbare, vollwertige Wohnungen bereitgestellt werden, um Wohnungslosigkeit zu verhindern!“

Am kommenden Montag, den 16. März 2020 ab 17 Uhr wird der Antrag der LINKEN NR 1111/20 „Keine Zwangsräumungen in die Wohnungslosigkeit!“ im Planungsausschuss öffentlich diskutiert. In der Bürger*innen-Fragestunde kann jede*r Stellung zu den Forderungen beziehen. Der Ausschuss ist über den Eingang an der Bethmannstraße 3 zu erreichen und findet in Raum 307 statt (3. OG mit Aufzug).

 

 

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Frankfurter Gleichstellung: Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück

„Am 8. März, dem Internationalen Frauentag 2020, gibt der Frankfurter Magistrat ein jämmerliches Bild ab: Die aktuellen gemeinsamen Etatanträge der Koalition zur Umsetzung der Istanbul-Konvention belegen, dass sie nicht willens ist, die seit dem 1. Februar 2018 bestehenden Pflichtaufgaben aus der Europarats-Konvention, genannt ‚Istanbul-Konvention‘, umzusetzen. Und dies“ führt Monika Christann, Mitglied im Wirtschafts- und Frauenausschuss im Römer weiter aus „ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Frankfurter Weg der Gleichstellung aus dem Prinzip ‚ein Schritt vor und zwei Schritte zurück‘ besteht.“

Keine der Pflichtaufgaben habe Eingang in die Haushaltsanträge der Koalition gefunden, so Christann. Nötig sei zum einen die Einrichtung einer finanziell und personell abgesicherten Koordinierungsstelle zur Sammlung von Daten zur geschlechtsspezifischen Gewalt. Zum anderen sei eine Monitoringstelle zur Evaluierung und Erforschung der Maßnahmen vorgeschrieben. Die suche man in den Anträgen vergeblich. Zudem müsse die pflichtgemäße, elementare Präventionsarbeit durch einschlägige Beratungsstellen und Hilfsorganisationen ausreichend personell und finanziell ausgestattet sein. Da sei noch viel Luft nach Oben. Überhaupt mangele es an einem sinnvollen Gesamtkonzept.

Lediglich die Frauenhäuser erhalten im Haushalt 2020/21 finanzielle Verbesserungen und sollen aufgestockt werden. Sonst kommen in den diesjährigen Etatanträgen nur noch zwei Frauenprojekte mit Präventions- bzw. Beratungsvorhaben mit einem jährlichen Zuschuss von insgesamt 90.000,00 Euro vor.

„Das ist ein Bruchteil dessen, was die Projekte im Rückgriff auf die rechtliche Grundlage der Istanbul-Konvention als Bedarf bei der Koalition beantragt haben. Deutlicher kann nicht gezeigt werden, dass der Koalition die Bekämpfung der geschlechtsspezifischen Gewalt und damit die Unversehrtheit der Frauen* und Mädchen* nicht wichtig genug ist. Jedenfalls weniger wichtig als z. B. die im letzten Jahr genehmigten 16 Millionen für eine private katholische Schule, von der anzunehmen ist, dass sie eher einem konservativen als einem fortschrittlichen Weltbild einer gleichberechtigten Gesellschaft folgt. Auch die Bitte an die VGF der Beklebung einer Straßenbahn mit Informationen zur Akutversorgung nach Vergewaltigung auf Kosten der VGF oder eine Fachtagung zu Häuslicher Gewalt kommen den Aufgaben der Istanbul-Konvention bei weitem nicht nach. Dies“, so Christann, „ist beschämend für die CDU, die SPD und die Grünen. Viel Gutes von einer gleichberechtigten Gesellschaft reden und das Gegenteil tun – davon haben wir Frauen* jetzt wirklich die Nase voll. Bei der nächsten Wahl müssen fortschrittlichere Kräfte ran. Diesen Backlash kann sich unsere Gesellschaft – weder in Frankfurt noch woanders – nicht länger leisten.“

Daher begrüßt Christann die Veranstaltungen des DGB am 7. März im DGB-Haus ab 16 Uhr und des Frankfurter Frauen*Streik-Bündnisses, das dieses Jahr am 06.03. einen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* organisiert, die Ausstellung ni una menos nach Frankfurt geholt hat und auch am 7. und 8. März zu diversen Veranstaltungen und Aktionen aufruft.
Weitere Informationen dazu auf https://www.facebook.com/FrauenstreikFFM/

Und die Migrantinnenorganisationen feiern wie jedes Jahr den Internationalen Frauentag am 8. März mit einem vielfältigen Programm im Titus-Forum ab 14:30 Uhr.
Weitere Informationen dazu auf https://www.facebook.com/events/554892235119842/

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